Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
Vom Netzwerk:
unter dem Rockaufschlag.
    Um zwei Uhr dreiunddreißig klappte nebenan eine Tür. Wir vernahmen Schritte, das Rücken von Stühlen und dann eine Stimme.
    »Der Alte hat es heute nicht eilig. Der denkt auch, wir hätten unsere Zeit gestohlen. Er residiert im Park Hotel und lässt es sich wohl sein. Wir hocken in der Lausebude in der Norfolk Street und müssen die schmutzige Arbeit tun.«
    »Halt deine große Fresse, Bill. Du hast keine Ruhe, bis du sie dir verbrennst, und du weißt, der Alte versteht in solchen Dingen keinen Spaß.«
    Türenklappen… Schritte und die üblichen Geräusche. Das wiederholte sich noch dreimal, und dann hörten wir eine gepflegte Stimme.
    »Guten Tag, Boys. Ich habe euch kommen lassen, um euch zu sagen, wie die Aktien stehen. Das Mädchen liegt noch im Krankenhaus, und es ist zurzeit unmöglich, an sie heranzukommen. Gewalt möchte ich tunlichst vermeiden. Es ist schon zu viel passiert. Wenn es nicht anders geht, so müssen wir kurz treten, bis sie entlassen ist. Ich habe bestimmte Informationen, dass sie das Zeug im Besitz hat oder wenigstens weiß, wo es sich befindet. Es besteht die Möglichkeit, dass ich mit einem kleinen Trick schnell dahinkomme, wo ich will. Dann werden wir alles nach Hause zurückbringen. Hier ist mir das Pflaster zu heiß geworden, seitdem sich die G-men eingemischt haben. Auch Rasby hat scheinbar kalte Füße bekommen. Ich wollte ihn sprechen, da sagte mir seine Frau, er hätte plötzlich verreisen müssen.«
    »Feiger Hund«, schimpfte einer.
    »Man soll nicht zu vorschnell urteilen«, sagte der Mann, den ich für Irving hielt. »Vielleicht hat Rasby gut getan, zu verschwinden. Auch ich habe meine Leute und meine Beziehungen, selbst in New York. Er wurde gestern von einem G-man angesprochen, der allerdings selbst ein alter Gauner ist, ging mit ihm weg und kam nicht wieder. Entweder er hat etwas gemerkt, oder er wurde gewarnt. Seid auf alle Fälle vorsichtig und sagt Bluebard und Ginger, sie sollten sich vorläufig nicht sehen lassen. Ich habe ihnen genug Geld gegeben, sodass sie im Moment nichts nötig haben.«
    »Wir könnten auch ein paar Bucks brauchen, Boss«, meldete sich eine raue Stimme.
    »Die wollte ich euch gerade geben, aber ich möchte dringend darum bitten, dass ihr euch nicht besauft und Krach schlagt. Das wäre lebensgefährlich, und ich weiß genau, was ich sage. Ihr müsst bedenken, dass wir es nicht nur mit den G-men zu tun haben, sondern auch mit unseren Freunden vom Syndikat.«
    »Die Lumpen«, knurrte einer
    »Kein größeren als wir selbst«, lachte der Boss. »Trotzdem sind sie im Augenblick noch dümmer als wir. Auch sie suchen krampfhaft nach dem Zeug, 56 aber ich weiß mehr. Die Hauptsache ist zurzeit, dass sie nicht merken, womit ihr zu tun habt. Sie haben uns weder die Prügel, die sie in der ABERDEEN BAR bekommen haben, noch die Tatsache vergessen, dass ich Amiglio ins bessere Jenseits befördert habe. Seit also artig und macht mir keine Schande. Übermorgen um dieselbe Zeit kommt ihr wie üblich hierher, aber jeder für sich, genau wie heute. Ihr dürft nicht auffallen.«
    Dann blieb es kurze Zeit still. Wahrscheinlich zahlte Irving die versprochenen Vorschüsse.
    »So, das wäre alles«, sagte er dann. »Verzieht euch vorsichtig, einer nach dem anderen.«
    Die Tür klappte in kurzen Abständen, und erst als wir sicher waren, dass die Luft rein war, zogen wir den Steckkontakt heraus und schoben die Kopfhörer in eine Aktentasche. Selbst wenn jetzt einer kam, würde er nicht wissen, was wir getrieben hatten.
    Eigentlich wären wir verpflichtet gewesen, sowohl Irving als auch die fünf Mann seiner Bande, die im Hotel gewesen waren, festzunehmen. Aber damit wussten wir noch nicht, wo die geraubten Juwelen sich befanden. Stella würde, selbst wenn sie etwas wusste, nichts sagen. Irving hatte behauptet, er habe gewisse Informationen und werde einen »kleinen Trick« anwenden.
    Auf diesen Trick wollten wir warten.
    Natürlich mussten wir uns den Rücken decken, und so besprachen wir unsere Pläne mit Mr. High. Der hatte zwar gewisse juristische Bedenken, ließ sich aber überzeugen. Er machte den uns hochwillkommenen Vorschlag, Phil solle im Park Hotel Quartier beziehen. Auf diese Art war es möglich, den Obergangster unauffällig unter Kontrolle zu halten.
    Mein Freund würde eine tragbare Sprechfunkanlage mitnehmen und natürlich einen Wagen. Auf diese Weise war er Tag und Nacht in direkter Verbindung mit dem Office, und wir konnten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher