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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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liebt man die Vertreter der Staatsgewalt absolut nicht.
    Die Leiche war bereits weggeschafft. Nur ein paar Kreidestriche und Blutspritzer markierten die Stelle, an der sie gelegen hatte.
    »Eine üble Kiste«, sagte Lieutenant Crosswing, schlecht gelaunt. »Der Alte muss aus dem Schlaf geschreckt worden sein und ging dann, mit seinem vorsintflutlichen Colt bewaffnet, nachsehen. Er kam gar nicht dazu, die Waffe zu benutzen. Die Einbrecher schlugen ihn nieder und vollendeten in aller Ruhe, was sie begonnen hatten. Wir haben bereits zwei Zeugen, die hörten und sahen, wie um vier Uhr dreißig ein Wagen, der seit einigen Stunden in der Nähe geparkt hatte, wegfuhr. Angeblich befanden sich darin drei Männer, aber weder eine Beschreibung noch das Fabrikat des Autos oder gar die Nummer waren zu bekommen. Über den Armenier, seine Bekannten oder Geschäftsfreunde weiß niemand etwas, nicht einmal seine Aufwartefrau, die drinnen im Büro wartete. Er lebte wie ein Einsiedler und sprach mit niemand. Allerdings will die Aufwartefrau gelegentlich gehört haben, dass irgendwo ein Neffe existiert, auf den Carimian sehr schlecht zu sprechen war. Wie dieser heißt und wo er wohnt, weiß kein Mensch.«
    »Haben Sie den bewussten Ring noch?«, fragte Phil.
    »Ja, hier ist er.«
    Der Lieutenant holte ein kleines Papierpäckchen aus der Rocktasche und wickelte es auf. Der Ring war aus schwerem gelbem Gold, und darin saß ein mindestens 3karätiger Brillant, der von kleinen Smaragden umgeben war. Es war ein außerordentlich gutes und kostbares Stück, wie man es hier niemals zu finden erwartet hätte.
    »Wer den verlor, dürfte auch den Rest haben«, brummte mein Freund. »Es sieht so aus, als hätte man die Beute zuerst ein paar Monate liegen lassen und sie dann hierher geschafft, um sie zu verpfänden oder zu verwerten. Es kann sein, dass Carimian seine Kunden übers Ohr hauen wollte und heute Nacht die Quittung bekam.«
    »Es kann auch sein, dass eine andere Gang Wind von dem bekam, was in dem Panzerschrank ruhte. Es war das Pech des Alten, dass er offenbar einen leisen Schlaf hatte und, anstatt die Polizei zu rufen, selbst auf Entdeckungsfahrt ging«, meinte ich.
    »Hättest du die Polizei gerufen, wenn es sich um derartige heiße Ware handelte?«
    »Es kommt darauf an«, meinte Crosswing. »Wenn er sie hörte, bevor der Schrank aufgeschweißt war, so wäre er keinerlei Risiko eingegangen. Die Polizei hätte sich um den Inhalt nicht gekümmert, und die Diebe würden sich gehütet haben, zu sagen, hinter was sie her waren.«
    »Das heißt, wenn er sie nicht erst hörte, als sie das Schweißgerät bereits in Betrieb hatten«, warf ich ein.
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete der Lieutenant. »Doc Price hat die Todeszeit fast genau festlegen können. Er muss zwischen drei Uhr dreißig und drei Uhr vierzig ermordet worden sein. 6 Der Wagen mit den Einbrechern jedoch fuhr erst um vier Uhr dreißig und ab. In einer Stunde kann man sehr viel erledigen, und auch der ausgekochteste Verbrecher bleibt nicht gerne länger als absolut nötig mit einer Leiche im selben Raum.«
    »Das alles hilft uns nichts«, meinte ich. »Ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich voraussetze, dass man keine Abdrücke gefunden hat.«
    »Selbstverständlich nicht. Leute, die so kunstgerecht arbeiten, machen keine Fehler.«
    »Gestatten Sie, Lieutenant, dass ich widerspreche«, sagte ich, »jeder-Verbrecher macht Fehler, sonst würde keiner erwischt. Gangster sind im Allgemeinen clevere Burschen, aber oft wollen sie zu clever sein, und das bricht ihnen das Genick. Hier werden wir schwerlich etwas finden, aber wir müssen damit rechnen, dass die Kerle versuchen werden, ihre Beute abzusetzen, und das ist unsere Chance. Ich bin der Überzeugung, dass nur eine New Yorker Gang in Frage kommt, eine Gang, die sich auf schwere Einbrüche und wahrscheinlich auch auf Juwelen spezialisiert hat. Wir brauchen nur unsere Kartothek durchzusehen. Dann kennen wie die Leute, die in Betracht kommen und können sie überwachen.«
    »Ich wollte, es wäre so einfach«, seufzte Phil.
    Vor der Tür erhob sich ein lauter Wortwechsel, und dann wurde diese gewaltsam aufgestoßen. Zuerst erschien ein Cop, aber sein Auftritt war nicht gerade imponierend. Es sah aus, als ob er von einem Rammbock hereingeschubst werde. Dieser Rammbock kam direkt hinterher.
    Es war ein großer, schwerer Mann mit orientalischen Gesichtszügen und geöltem Haar. Im Augenblick war er wütend.
    »Ich will wissen, was hier
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