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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung
Autoren: Jason Dark
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Urlaub gefreut.
    Und dann war er in eine Falle gelaufen, wie sie bösartiger und heimtückischer wohl nicht sein konnte. Welcher Teufel hatte diesen Mord wohl zu verantworten?
    »Wann können Sie fahren?« erkundigte sich Sir James.
    »Morgen früh.«
    »Das geht in Ordnung. Und nehmen Sie Suko mit. Ich möchte, daß der Fall so rasch wie möglich aufgeklärt wird. Unterlagen finden Sie hier.« Sir James zog eine Schublade am Schreibtisch auf und holte einen Aktenordner hervor.
    Ich hatte doch gewußt, daß es nicht ohne ging. Ich nahm den grünen Hefter entgegen. Normalerweise war ich jetzt entlassen, das wußte ich aus früheren Gesprächen, aber Sir James hatte noch etwas auf dem Herzen.
    »Klären Sie diesen Fall so rasch wie möglich. Wir können uns so etwas nicht bieten lassen. Für mich stellt dieser Mord eine ungeheure Provokation dar.«
    Ich nickte. »Wir werden unser bestes tun, Sir.«
    »Das hoffe ich.«
    Damit war ich entlassen. Im Büro fand ich Suko telefonierend hinter seinem Schreibtisch. »Da kommt er zurück«, rief er in den Hörer und deckte die Sprechmuschel ab. »Ich telefoniere gerade mit Shao. Sie hat das Essen fast fertig. Jane ist ebenfalls eingetroffen.«
    »Ich komme mit.«
    Suko wiederholte meine Worte und wies Shao an, auch das Bier kaltzustellen. »Wie ich John kenne, hat er nach einem Tag im staubigen Büro immer Durst.«
    Der war mir vergangen, aber das sagte ich nicht. Meine Gedanken drehten sich bereits um diesen schrecklichen Fall. Ich hatte mir die Bilder – es waren gestochen scharfe Farbaufnahmen – genau angeschaut. Gerippe und Schädel sahen wirklich scheußlich aus. Da hing keine Haut mehr an den Knochen, nicht den kleinsten Rest entdeckte ich. Es schien, als habe jemand den Schädel blankgewaschen.
    Allerdings mit Säure…
    Ich räumte noch ein paar Sachen weg und verließ gemeinsam mit Suko unser Büro, das von den Putzfrauen betreten wurde.
    Erst im Wagen stellte Suko die Frage, die ihm sicherlich schon lange auf dem Herzen brannte. »Was ist geschehen, John?«
    Ich fuhr langsam an. »Wir können den Abend nicht ausdehnen«, erwiderte ich. »Morgen geht es nach Schottland.«
    »Und?«
    »Ein verdammt übler Fall.« Ich mußte stoppen und holte die Fotos hervor. »Da.«
    Suko schaute sie sich an. »Was ist damit?«
    In knappen Sätzen berichtete ich von Smitty und auch darüber, was Sir James mir gesagt hatte.
    »Oh, verflucht, das ist hart«, gab mein chinesischer Freund und Kollege zu.
    »Sicher.«
    »Gibt es irgendwelche Spuren?«
    »Die Unterlagen habe ich zwar noch nicht genau gelesen, doch Sir James zeigte sich da ziemlich pessimistisch.«
    »Dann müssen wir eben selbst die Dinge herausfinden.«
    Ich schaltete die Wischer ein, denn dicke Tropfen fielen vom Himmel. Sie schlugen hart auf den Wagen, weil sie mit Graupel vermischt waren.
    Wieder einmal nach Schottland. Vielleicht sogar in die Nähe meiner Eltern, die ja in Lauder wohnten, oder auch nicht weit weg vom Kloster St. Patrick, wo ich gute Freunde von mir wußte. Dort lebte Bruder Ignatius, der mich mit dem Nachschub an Silberkugeln versorgte. Wahrscheinlich würde ich beide Besuche streichen müssen, denn der Fall ging vor.
    In der Tiefgarage unseres Hauses stellte ich den Bentley neben der Harley ab. Schweigend fuhren Suko und ich nach oben. Unsere Laune war nicht gerade die beste, das merkten auch die beiden Frauen.
    »He, was ist los?« rief Shao, die öffnete und Suko einen Begrüßungskuß gab.
    »Nichts«, sagte der Chinese.
    »Du lügst«, stellte Shao fest und begrüßte mich ebenfalls. Sie hatte das lange Haar heute hochgebunden, trug einen bequemen Hausanzug und eine bunte Schürze. Aus der Küche drangen leckere Gerüche. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.
    Shao hatte seit einiger Zeit ein neues Hobby gefunden. Das Kochen. Sie beschäftigte sich nicht nur mit der chinesischen Küche, sondern auch mit der internationalen. Sie wollte die ganze Welt durchkochen und uns hin und wieder kulinarische Reisen am heimischen Herd bieten. Die heutige führte uns in die Schweiz.
    Nach einem Originalrezept hatte Shao Züricher Kalbsgeschnetzeltes zubereitet. Wir waren schon gespannt, wie es schmeckte.
    Jane wartete im Wohnraum. Sie saß in einem Sessel, hatte die Beine übereinandergeschlagen und sprang auf, als ich das Zimmer betrat. »Daß man dich auch mal wieder sieht«, sagte sie.
    Ich nahm sie in meine Arme. Unter der erdbeerfarbenen Seidenbluse fühlte ich die warme Haut. Der dünne BH-Verschluß
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