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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung
Autoren: Jason Dark
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auf ihrem Rücken war kaum zu erkennen, und Janes schlanke Beine steckten in Hosen, die an den Schenkeln pumpig aufgebauscht waren und am Knie endeten. Das war ja momentan die große Mode. Zudem bestand das Material noch aus feinem Leder.
    Ich trat einen Schritt zurück und schaute mir die Detektivin an.
    »Toll, die Dinger, wirklich.«
    »Ja, nicht?«
    »Und besonders praktisch.«
    »Wieso?«
    Ich grinste schief. »Kann man sehr gut als Sechs-Tage-Klosett verwenden!«
    Das Lächeln aus Janes Gesicht verschwand. »Das mußte ja von dir kommen!« fuhr sie mich an. »So etwas hat noch keiner zu den Hosen gesagt. Aber John Sinclair, wie üblich. Dabei brauchst du dich selbst nur anzuschauen, um Komplexe zu bekommen. Auf deiner Hose ist ein Fleck, der Schlips hängt schief, und der oberste Hemdknopf ist offen.«
    »Privileg eines Junggesellen«, erwiderte ich.
    »Ja, das bildest du dir ein, mein Lieber.«
    »Kinder, kommt essen«, rief Shao aus der Küche, »sonst werden die Röstis kalt!«
    »Sie spricht schon wie eine halbe Schweizerin«, lächelte Jane und stand auf.
    Shao hatte den runden Eßtisch nett gedeckt. Suko machte sich ebenfalls nützlich und kam mit der Pfanne aus der Küche, die auf einer Warmhalteplatte abgestellt wurde.
    Ich wollte keinen Wein und nahm einen Schluck Bier.
    Das Essen schmeckte ausgezeichnet. Shao wurde wirklich zu einer perfekten Köchin, und wir vergaßen auch nicht, sie dementsprechend zu loben. Während des Essens verscheuchte ich die trüben Gedanken, die sich um den neuen Fall drehten, und die flambierte Ananas zum Nachtisch schmeckte mir auch vorzüglich.
    Als wir gesättigt auf der Couch und den Sesseln saßen – ich hatte meinen Gürtel um ein Loch erweitert – rückte ich damit heraus, daß der Abend nicht lang werden konnte.
    Shao zog ein enttäuschtes Gesicht. »Ein neuer Fall?«
    »Ja.«
    Die Chinesin schaute Suko an. »Du auch?«
    Mein Partner nickte.
    »Daß euch der alte Powell auch nie in Ruhe lassen kann«, beschwerte sich Jane, während Shao den Kopf senkte. Sie durfte nichts sagen, denn sie hatte gewußt, was auf sie zukommen würde, als Suko den Job beim Yard übernahm.
    »Du siehst das zu eng, Jane«, milderte ich ab. »An diesem Fall habe ich ein persönliches Interesse, weil es da, bei um einen Kollegen geht, der umgebracht wurde.«
    »Wer denn?«
    Ich sagte den Namen.
    »Den kenne ich nicht. Was ist denn mit ihm geschehen?« In Jane erwachte die berufliche Neugierde.
    Ich sagte nichts, sondern holte nur die Fotos hervor und reichte sie ihr.
    »Mein Gott«, flüsterte die Detektivin. »Und das ist der ehemalige Smitty.«
    »Darf ich mal sehen?« fragte Shao.
    Sie nahm die Bilder. Wir alle sahen die Gänsehaut auf ihrem Gesicht. Rasch legte sie die Aufnahmen zur Seite. »Wie ist es denn passiert?«
    »Das werden wir herausfinden«, antwortete Suko.
    »Aber euch könnte das gleiche geschehen – oder?«
    »Wir wollen es nicht hoffen.«
    »Bitte, seid vorsichtig.«
    »Natürlich«, versprachen wir.
    Zwei Stunden noch saßen wir zusammen. Kurz vor 22.00 Uhr verabschiedete sich Jane Collins. Sie wäre noch gern die Nacht über geblieben, wie sie mir zu verstehen gab, aber das war nicht möglich.
    Ich mußte zu früh aus dem Bett.
    Im Flur erhielt ich einen Kuß, der nicht von schlechten Eltern war und mir bewies, was ich alles versäumen würde. In diesem Augenblick verfluchte ich mal wieder meinen Job. Bis Jane den Lift erreicht hatte, schaute ich ihr nach. Dann verschwand ich nach nebenan, wo ich mein Apartment hatte.
    Und dort stellte ich mich zuerst unter die eiskalte Dusche.
    ***
    Ein schauriges Heulen lag plötzlich in der Luft, das sich anhörte wie der Klang einer Sirene.
    Die beiden Hunde, schon sprungbereit, erstarrten. Für zwei, drei Sekunden blieben sie stehen und drehten dann ihre Köpfe in die Richtung, aus der das Heulen aufgeklungen war.
    Auch Nicole und Eric wollten es wissen. Sie mußten deswegen die Köpfe wenden.
    Beide glaubten sie, ihren Augen nicht trauen zu können. Direkt am Ufer stand ebenfalls ein Hund. Nein, das war kein Hund, sondern ein Wolf. Größer als die beiden schwarzen Bestien, und sein Fell schimmerte rötlich. Der Wolf hatte das Maul geöffnet, und die lange Zunge bewegte sich schleckend vor und zurück.
    Jetzt hatten sie es mit drei Gegnern zu tun!
    »Das schaffen wir nie!« hauchte Nicole und sprach das aus, was auch ihr Freund dachte.
    Der beobachtete. Erics Blicke wieselten zwischen den beiden Hunden und dem lauernden Wolf
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