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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung
Autoren: Jason Dark
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ein, der auf Nicole Sester und Eric Black niederblickte.
    Er trug einen schwarzen Umhang, der wie eine Glocke auseinanderschwang und seine Füße bedeckte. Aus dem Halsausschnitt stach sein runder Kopf wie eine helle Kugel, denn Abrakim besaß keine Haare mehr, so daß seine Kopfhaut weiß schimmerte. Das Gesicht war nicht genau zu erkennen, doch die beiden jungen Menschen glaubten fest daran, daß es sich dabei nur um eine verzerrte Fratze handeln konnte.
    »Weiter! Wir müssen weiter!« keuchte Eric und half seiner Freundin auf die Beine.
    Stolpernd kamen sie hoch, und sie ließen ihre Gegner keine Sekunde aus den Augen.
    Der Zwerg streckte seinen Arm aus, senkte die Hand ein wenig und krümmte den rechten Zeigefinger, so daß dieser schräg nach unten wies.
    Die Hunde verstanden.
    Wie große Schatten huschten sie vor. Weite, gefährliche Sprünge brachten sie den Hang hinab, zwei wirkliche, auf den Menschen dressierte Tiere, mit weit aufgerissenen Rachen, aus denen die roten Zungen hingen und die Zähne hell schimmerten. Ihr Knurren hörte sich an wie gefährliches Donnergrollen. Die wirbelnden Beine schleuderten das Laub hoch, und manchmal, wo der natürliche Teppich besonders tief war, verschwand einer der Hunde.
    Ein drohendes Knurren und wütendes Bellen klang den jungen Leuten entgegen.
    Sie hatten längst kehrtgemacht und rannten um ihr Leben. Eric hatte seine Freundin an der Hand genommen. Er zog und riß sie quasi mit, weil Nicole nicht so schnell laufen konnte.
    Hinter dem Abhang führte das Gelände zwar nicht eben weiter, sondern auch leicht schräg, aber es war dicht bewachsen. Sperrige Sträucher mit borstigen Zweigen und Ästen bildeten Hindernisse, in die Nicole und ihr Freund einbrachen.
    Bellen!
    Laut, gefährlich, siegessicher.
    Und es wurde lauter, je weiter sie sich fortbewegten. Die Hunde waren schon dicht hinter ihnen, es würde nur noch Sekunden dauern, dann hatten die Bestien sie erreicht.
    »Wir schaffen es nicht!« schrie Nicole verzweifelt. Ihre langen, herrlich roten Haare flogen. Die Flut hatte sich bereits ein paarmal in den sperrigen Zweigen verfangen. Nicole mußte sich mit Gewalt losreißen.
    Der Boden unter ihnen änderte seine Beschaffenheit. Er wurde schwerer und feuchter.
    Befand sich vielleicht Wasser in der Nähe?
    Keiner der Flüchtlinge traute sich, einen Blick zurückzuwerfen.
    Das hätte Zeit gekostet, und die Sekunden brauchten sie, denn nach wie vor flackerte in ihnen der Funke Hoffnung, es dennoch zu schaffen.
    Ein Tümpel.
    Sie sahen ihn, als es bereits zu spät war. Nicole und ihr Freund brachen durch das Buschwerk, das die Ufer des Tümpel schamhaft versteckte, und standen im Wasser. Schlammig war der Grund. Sie sanken tiefer ein und merkten dabei auch, wie der Schlamm sich zäh um ihre Knöchel legte.
    Sie spürten kaum die Kälte des Wassers, denn sie sahen den Schatten, der aus dem Gebüsch stürzte, das sie zuletzt hinter sich gelassen hatten.
    Hoch spritzte das Wasser, als der erste Hund hineinsprang. Für einen Moment tauchte das Tier unter, und Eric bekam Zeit, Nicole anzufassen und sie hinter sich zu ziehen. So war sie in Deckung, wenn er mit dem Hund kämpfte.
    Der zweite war stehengeblieben.
    Atemwolken wirbelten vor seiner Schnauze. Aus dem Rachen drang ein heiseres Bellen, das den jungen Menschen irgendwie triumphierend erschien.
    Der erste Hund war längst wieder aufgetaucht. Das Wasser des kleinen Tümpels reichte ihm bis unter den Bauch. Der Hund schüttelte sich, und ein paar Spritzer schleuderte er aus seinem Fell den beiden jungen Menschen ins Gesicht.
    Nicole und Eric zuckten zurück. Ihre Angst wurde immer stärker, denn jetzt betrat auch der zweite Hund den Tümpel. Sein Knurren drang tief aus der Kehle und klang gefährlich.
    Von Abrakim, dem Zwerg, war nichts mehr zu sehen. Er hielt sich im Hintergrund. Die vierbeinigen Diener würden ihm die Beute schon bringen.
    Nicole und Eric wichen zurück. »Verschwinde!« keuchte der junge Mann. »Hau ab, laß uns in Ruhe…«
    Seine Worte beeindruckten den schwarzen Hund nicht. Im Gegenteil, das Bellen wurde schärfer, härter, herausfordernder.
    Und dann stieß er sich ab.
    Trotz des hemmenden Wassers besaß er genügend Sprungkraft, um die beiden Menschen zu erreichen. Sie sahen den Körper auf sich zufliegen, rissen zum Schutz ihre Arme hoch, und mit der linken Faust schlug Eric unkontrolliert zu.
    Er hatte Glück.
    Seine Hand rammte gegen etwas Hartes, dann hörte er ein Jaulen.
    Als sich die
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