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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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im Normalfall nie sattsehen konnte, spiegelten das Mondlicht wider. »Im Dunkeln und in einer Höhle, die wir nicht kennen?«
    »Besser, als von Pluton verbrannt zu werden!« stieß der Meister des Übersinnlichen hervor. Das Schwert, das er noch in der Hand gehalten hatte, glitt wieder in die Scheide. Dann faßte er nach Nicoles Schultern.
    »Komm, schnell! Wir müssen springen…«
    Da war Pluton heran. Der verbrennende Ast mit seinen Nebelschwaden bot keinen Sichtschutz mehr. Aber Pluton blieb jetzt am Ufer stehen, und im Feuer, das den Dämon umwaberte, sah Zamorra, was Pluton in der Hand hielt.
    Einen Dhyarra-Kristall.
    Und im gleichen Moment, als er mit Nicole sich in die Fluten stürzen wollte, schlug Pluton ein letztes Mal zu.
    Der treibende Baumstamm explodierte!
    ***
    Unten im Dorf hielt Kerr nur einmal kurz an, stieg aus und sah am Berghang hinauf. Oben auf dem Gipfel vermeinte er etwas zu erkennen, doch als er näher hinsah, verschwand es sofort.
    Es hieß, daß Merlins Burg sich stets dann den Menschen im Dorf zeigte, wenn große Gefahr drohte. Und Rob Mullons Polizeiprotokoll verzeichnete die Aussage einiger befragter Einheimischer, daß sie auf dem Berggipfel die Burg stehen sahen. Kerr wußte also, daß er sich an der richtigen Stelle aufhielt. Von hier aus führte der Weg hinauf zum Gipfel.
    Aus dem Protokoll, das der beiden verschwundenen Franzosen wegen angelegt worden war - Professor Zamorra und Nicole Duval -, ging auch hervor, daß in letzter Zeit schon mehrmals Menschen versucht hatten, die unsichtbare Burg zu finden. Drei waren es gewesen, die es unabhängig voneinander gewagt hatten. Zwei sollten darüber den Verstand verloren haben, den dritten hatte ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen und getötet, aber dieser dritte sollte für seinen Versuch auch Magie eingesetzt haben. Und das Zwielicht, in dem Kerr Merlin sah, wurde abermals düsterer, denn war nicht Zamorra spurlos verschwunden, der mit Sicherheit auch paramagische Kräfte eingesetzt haben mußte?
    Dav, der Wirt im Pub von Cwm Duad, hatte Zamorra noch gewarnt und ihm von dem Schicksal der anderen berichtet. Aber Zamorra sollte den Aussagen nach diese Warnungen in den Wind geschlagen haben.
    Die Berichte geisterten durch Kerrs Erinnerung, als er abermals hinaufsah und Caermardhin zu erkennen versuchte. Aber der Schemen, den er gesehen zu haben glaubte, zeigte sich nicht wieder.
    Eine Warnung?
    Oder eine Drohung? Oder reichten allein Kerrs Druiden-Kräfte aus, zuweilen den Schatten der Burg zu erkennen?
    König der Druiden nannten manche Merlin, aber andere nannten ihn den Sohn des Teufels! Was war er wirklich?
    Fest stand nur, daß er seit vielen Jahrhunderten lebte und gewaltige Macht besaß. Wie mächtig Merlin war, versuchte Kerr nicht einmal zu erahnen.
    Kerr stieg wieder in den Wagen. Er wußte, daß man eine weite Strecke den Berg hinauf auch mit dem Auto fahren konnte, und er wollte so viel Weg wie möglich so schnell wie möglich zurücklegen. Er fuhr wieder an und nahm den Weg aus dem Dorf hinaus, den sanft und später immer steiler steigenden Hang hinauf. Noch waren rechts und links grüne Wiesen, hier und da von Hecken durchzogen, aber der Hochwald, der den Berg hinauf wuchs und weiter oben wieder niedriger und spärlicher wurde, kündigte sich bereits an.
    Nur ein paar Leute, die zufällig auf der Straße waren, sahen dem blauen Vauxhall erstaunt nach, weil es in letzter Zeit immer häufiger vorkam, daß Fremde oder Polizisten sich für den Berg und die Burg interessierten, und vor ein paar Tagen hatte es eine gigantische Suchaktion mit Hunden nach den beiden Franzosen gegeben, die am Berg verschwunden waren.
    Nur Spuren waren gefunden worden, die vor einem aus dem Berg ragenden kahlen Felsbrocken aufhörten, als hätten sich hier Menschen in Luft aufgelöst. Die Gesuchten selbst wurden nicht entdeckt.
    Die Leute im Dorf hätten den Polizisten sagen können, wo die Gesuchten waren, aber niemand hätte ihnen geglaubt, und darum schwiegen sie.
    »Merlin hat die Frevler geholt«, hieß es.
    Und jetzt fuhr wieder einer den Berg hinauf, und die Beobachter fragten sich, ob der auch nie zurückkehren würde.
    Kerr wußte es selbst nicht…
    ***
    Es war, als wolle etwas ihn zerreißen, und gleichzeitig spürte Zamorra, wie der Baumstamm unter ihnen aufhörte zu existieren, aber ein paar tausend Splitter flogen feuersprühend nach allen Seiten auseinander, und im Wasser gab es jäh ein tiefes Loch. Schaumgekrönte Wellen kreisten
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