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019 - Bei Vollmond wird gepfählt

019 - Bei Vollmond wird gepfählt

Titel: 019 - Bei Vollmond wird gepfählt
Autoren: Dämonenkiller
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Mr. Hunter? Keystone ist ein Dämon, ein Monstrum mit übernatürlichen Kräften.«
    »Auch Dämonen kann man vernichten«, sagte Dorian ruhig. »Ich kann und will jetzt nicht viel sagen und erklären. Aber ich werde den Vampir zur Strecke bringen, das verspreche ich Ihnen.«
    »Der Vampir ist ein fürchterliches Wesen«, flüsterte der alte Jimmy, als fürchte er sich, laut zu sprechen. »Wer ihn erzürnt, kann von Glück sagen, wenn er nur den Tod findet.«
    »Ich habe nicht behauptet, daß es leicht wäre, mit diesem Ungeheuer fertig zu werden.« Dorian verabschiedete sich von den beiden Alten und ging davon. In der zweiten Vollmondnacht sollte der Höllenspuk wieder stattfinden. Er wußte jetzt, was er zu tun hatte.
    Die beiden Alten sahen ihm nach, wie er durch das Gittertor schritt.
    »Glaubst du, er kann den Schrecken beenden, Liza?« fragte der alte Jimmy mit brüchiger Stimme.
    »Ich hoffe es von ganzem Herzen«, erwiderte seine greise Schwester. »Doch wir können nichts tun, nur hoffen. Sogar das Beten verwehren uns die bösen magischen Kräfte des Vampirs.«

    Am nächsten Abend trat Claudia Bell in einem der exklusivsten Nightclubs Londons auf und hatte einen rauschenden Erfolg. Als der Besitzer des Clubs ihr voller Begeisterung einen Vertrag anbot, wußte sie, daß sie in den schäbigen Schuppen in Soho nicht mehr zurückkehren würde.
    Dorian saß in der ersten Zuschauerreihe und applaudierte; er gönnte ihr den Erfolg von Herzen. Sie konnte wirklich mehr, als sich nur ausziehen und auf obszöne Weise zur Schau stellen. Ihre Darbietungen waren zwar nicht gerade für einen Mönchskongreß geeignet, aber durchaus ästhetisch und geschmackvoll.
    Dorian und Claudia feierten den Erfolg an Ort und Stelle gebührend. Claudia trug ein rotes, tiefausgeschnittenes Abendkleid, das ihre Figur, ihr schwarzes Haar und ihren Teint zur Geltung brachte. Kurz vor zwei Uhr morgens flüsterte ihr Dorian etwas ins Ohr. Sie verließen den Club und fuhren nach Fulham, wo sie Dorians Zimmer aufsuchten. Stunden stürmischer Liebe folgten. Für kurze Zeit konnte Dorian alles vergessen.
    Gegen Morgen dämmerte er ein, müde und matt. Claudia lauschte eine Weile seinen regelmäßigen Atemzügen, dann erhob sie sich leise und vorsichtig und ging zur Kochnische. Sie zog eine Schublade auf. Ihre tastende Hand fand ein langes, scharfes Brotmesser. Ihre Augen waren starr wie bei einer Hypnotisierten.
    Langsam schlich sie geduckt wie eine Raubkatze auf das Bett zu, in dem Dorian lag. Sie packte das Messer mit beiden Händen und stieß mit aller Kraft zu. Dorian warf sich im letzten Augenblick zur Seite. Die Klinge bohrte sich bis zum Heft in die Matratze.
    Der Dämonenkiller warf die Bettdecke zurück und sprang aus dem Bett. Er hatte bemerkt, daß Claudia aufgestanden und zur Kochnische gegangen war. Sofort hatte er Verdacht geschöpft und sich nur schlafend gestellt.
    Das Messer in der Hand, kam Claudia um das Bett herum. Ihr Gesicht war eine starre Maske. Sie war entschlossen zu töten.
    »Claudia!« rief Dorian halblaut.
    Sie hörte nicht. Ihr nackter Körper war gespannt wie eine Bogensehne. Dorian erkannte, daß sie nicht Herr ihrer Sinne war. Eine fremde Macht trieb sie zu der gräßlichen Tat.
    Dorian blieb stehen. Das Messer zuckte auf ihn zu. Doch der Dämonenkiller war schon mit anderen Gegnern fertiggeworden. Er wehrte den Messerstich mit dem Unterarm ab, packte das Handgelenk Claudias und verdrehte den Arm. Obwohl sie große Schmerzen haben mußte, gab sie keinen Ton von sich. Sie kämpfte wie eine Furie mit Fingernägeln und Zähnen. Das Messer ließ sie nicht fallen. Dorian hätte ihr den Arm auskugeln müssen, doch das wollte er nicht. Er ließ Claudia statt dessen urplötzlich los, und als sie taumelte, schlug er ihr mit der Faust gegen die Schläfe. Ohnmächtig brach sie zusammen. Das Messer umklammerte sie immer noch so fest, daß er Finger um Finger einzeln aufdrücken mußte.
    Er legte Claudia aufs Bett und wartete, bis sie aus ihrer Ohnmacht erwachte.
    Mit großen Augen sah sie sich um und betastete die Beule an ihrer Schläfe.
    »Was ist passiert, Rian? In meinem Schädel summt ein Bienenschwarm.«
    Dorian wies auf das Messer in der Ecke. »Du hast versucht, mich umzubringen.«
    »Ich? Bist du verrückt? Wie käme ich dazu?«
    »Du warst hypnotisiert. Woran erinnerst du dich?«
    »Ich lag neben dir im Bett. Du hast geschlafen, und ich habe dein Gesicht angesehen, das im Schlaf viel gelöster wirkte. Von da an
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