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0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten
Autoren: Unbekannt
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noch eine zweite Fähigkeit entwickelt, die er als „Gefühlsortung" bezeichnete. Es war keine direkte Telepathie, sondern mehr ein Aufnehmen von emotionellen Strahlungen, aus denen er durch fleißiges Training aufschlußreiche Werte ableiten konnte. Wenn er nicht bei uns gewesen wäre, hätte Mory Abro unter dem Seziermesser eines erschreckend fremdartigen Chirurgen ihr Leben ausgehaucht. Ich ahnte, daß die Tochter des Lord Kositch Abro nach einem Weg suchte, dem Mutanten ihre Dankbarkeit zu beweisen - natürlich in einer Form, die weder ihren Stolz noch ihr ständiges Bestreben nach Distanzierung verletzte."Der große Arkonide schreitet zur Tat. Wem gehört das Universum?" vernahm ich ihre dunkle Stimme. Ich schloß den Mund. Kasom fühlte sich indirekt angesprochen. Er verehrte das Mädchen in einer besonderen Art, die sich jetzt in den Worten äußerte: „Ich werde Ihnen doch noch das Hinterteil versohlen, Kätzchen!" Sie betrachtete den Riesen interessiert. „Huch, der einzige Mann an Bord hat gesprochen. Meinen Sie nicht auch, Melbar, Sie sollten mir vorher die Krallen stutzen?" Sie klopfte an ihre Strahlwaffe, mit der sie meisterhaft umzugehen verstand.
    Kasom grinste. Ehe er etwas entgegnen konnte, wurde ich von einem jähen Schwindelgefühl überwältigt. Ich ließ mich auf mein Lager zurückfallen und zog soweit wie möglich die Beine an. Das half etwas gegen die entstehenden Magenschmerzen. Das Raumschiff war erneut in den Linearraum vorgestoßen. Die Bildschirme der Normalortung verblaßten, das Singen und Raunen des Überlichttriebwerks klang in meinen Ohren wie das Läuten großer Glocken. Diesmal dauerte es noch länger, bis der Schmerz nachließ. Als ich mich entspannte, taumelte Rhodan in den Aufenthaltsraum. Schweratmend ließ er sich auf seine Liege sinken. „Hallo", rief ich ihn an. „Sind wir noch munter, Großadministrator?" Mory kicherte. „Großadministrator? Wovon?
    Von diesem Schiff? Sie sollten den Traum von der Macht aufgeben, Perry. Und Sie auch, Atlan. Bisher bin ich von den Herren der Schöpfung noch nicht gefragt worden, was ich von der Lage halte." Rhodan massierte seinen Magen. Gepreßt meinte er: „Ach - seit wann sind Sie zu einem klaren Denkprozeß fähig?" Sie fuhr auf wie eine gereizte Katze. Sie war schöner denn je. Perry schmunzelte. Ächzend wälzte er sich auf die Seite. „Verschwenden Sie nicht soviel Energie, Mory. Also, was halten Sie von der Lage?" Sie schleuderte ihre Mähne in den Nacken zurück, kratzte sich unbewußt am Bein und sagte dabei etwas so Treffendes über die stumpfsinnigen Bigheads, daß Andre Noir einen anerkennenden Pfiff ausstieß. „Der Ausdruck ist neu", stellte er fest. „Reden Sie kein dummes Zeug", schalt Mory. „Was ich von der Lage halte? Schön, Sie sollen es in aller Offenheit hören."
    „Wenn Sie mir mitteilen wollen, ich wäre kein galaktischer Politiker, sondern eine Marionette, so sparen Sie sich Ihren Atem.
    Das wissen wir bereits", fiel Perry ein. Sie lächelte boshaft.
    „Wie gut Sie das behalten haben, Mann ohne Macht! Das sind Sie doch, oder? Seit Ihrer Entführung durch den Obmann von Plöphos sind nun etwa drei Monate vergangen. Was denken Sie wohl, was unterdessen in der Galaxis geschehen ist? Mord und Totschlag, behaupte ich!"
    „Wenn die Kolonistennachkommen von Plophos ihre menschliche Intelligenz und Entschlußkraft dazu einsetzen, um Unruhe zu stiften, könnte es allmählich dazu kommen", gab ich zu. „Trotzdem sollten Sie die Terraner nicht unterschätzen! Da gibt es Männer wie Solarmarschall Julian Tifflor und den Chef der Galaktischen Abwehr, Allan D. Mercant. Mein Stellvertreter, General-admiral Tere Astrur, wird auch nicht schlafen. Sie kennen die USO nicht, meine Liebe! So einfach ist das nicht mit dem Mord und Totschlag. Wenn die führenden Männer des Solaren Imperiums klug waren, haben sie ihre Flottenstreitkräfte aus der Galaxis zurückgezogen und einen Abwehrgürtel um die solaren Interessengebiete gebildet. Ich würde Ihrem Obmann von Plophos nicht raten, noch unvorsichtiger als bisher vorzugehen."
    „Iratio Hondro ist nicht mein Obmann!" fuhr sie mich zornrot an. „Sie wissen genau, daß wir diesen Unmenschen mit allen Mitteln bekämpfen. Eines Tages werden wir Neutralisten die Macht auf Plophos erringen, und ich werde an der Spitze der Widerstandskämpfer in New Taylor einmarschieren."
    „Haben Sie nicht vor einigen Stunden behauptet, wir würden nie mehr nach Hause kommen? Sie widersprechen
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