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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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auf zehn Uhr abends gestellt. Wenn ich ihn nicht hören sollte, vergiß bitte nicht, mich zu wecken!«
    »Keine Angst, du Faultier!« rief Phil. »Ich werde dich schon aus dem Bett rauskriegen, damit wir die Sperren kontrollieren können!«
    Er dachte wirklich, ich hätte die Absicht, in dieser Nacht wie in zahllosen Nächten vorher die Straßensperren zu kontrollieren. Nicht mal im Schlaf dachte ich daran!
    Und zum ersten Male seit langer Zeit schlief ich ruhig, tief und traumlos. Mich verfolgten diesmal keine zermürbenden Gedankengänge bis in den Schlaf hinein. Ich schlief einfach fantastisch.
    Phil mußte mich tatsächlich wecken, denn ich hörte das Rasseln unseres kleinen Reiseweckers nicht. Schlaftrunken stand ich auf. Ich hatte das Gefühl, als könnte ich noch 48 Stunden Schlaf gut vertragen. Aber nach einer kalten Dusche war ich wach.
    Fast alle, die wir in dieser Sache eingesetzt waren, mußten tagsüber schlafen, um nachts den Dienst an den Sperren versehen zu können. Auch Stephan hatte den ganzen Nachmittag dazu benutzt, während ein Hilfssheriff im Büro saß.
    Nach einem raschen Imbiß und zwei Tassen starken Tees sahen wir im Office nach, was vorlag. Es waren ein paar Berichte aus anderen Städten über die Überprüfung verschiedener Cadillac-Besitzer eingegangen. Ich schob sie einfach beiseite.
    »Das hat Zeit«, sagte ich. »Komm, Phil, wir fahren sofort los!«
    »Wieso haben Sie’s heute so eilig, Cotton?« wunderte sich Stephan.
    Ich grinste flüchtig. »Wissen Sie, Stephan, Papierkrieg ist noch nie meine starke Seite gewesen. Den schiebe ich oft so lange hinaus, wie man’s nur eben machen kann. So long, Stephan! Gegen drei kommen wir vorbei und machen eine kurze Pause. Kochen Sie um diese Zeit schon ein bißchen Kaffee, ja?«
    »Geht in Ordnung. Wenn was Besonderes sein sollte, wo kann ich Sie erreichen?«
    »Versuchen Sie’s über Sprechfunk! Wir haben uns keine bestimmte Route für heute nacht ausgesucht.«
    Wir winkten ihm noch einmal zu und gingen. Ich blickte auf die Uhr, als wir starteten.
    »Was ist los mit dir?« fragte Phil. »Irgend etwas stimmt doch nicht. Das merke ich schon seit heute nachmittag.«
    »Du bist ein kluger Mann«, sagte ich. »Nur hast du dich versehentlich falsch ausgedrückt.«
    »Wieso?« erkundigte sich Phil verständnislos.
    »Du hättest nicht sagen sollen, daß irgendwas nicht stimmt. In Wahrheit ist es nämlich so, daß alles stimmt!«
    Einen Augenblick herrschte Stille. Schließlich sagte Phil, und seine Stimme klang nicht gerade freundlich: »Du bist ganz gesund, ja?«
    »Wie ein Fisch im Wasser!«
    »Würdest du dann so freundlich sein, mir den tieferen Sinn deiner Worte zu erklären?«
    »Gern. Ich weiß, wer der Liebespaarmörder ist. Das ist alles.«
    ***
    Der schüchterne Junge blickte auf, als wir ins Haus traten. Die Tür zum Wohnzimmer stand auf, so daß wir ihn von der Haustür aus schon sehen konnten.
    »Guten Abend, Johnny!« sagten wir. Er stand auf. Wir traten über die Schwelle.
    »Oh«, murmelte er. »Habe ich Sie nicht heute nachmittag auf Ellens Party — eh, ich meine auf Miß Morreeces Party gesehen?«
    »Ja, das haben Sie, Johnny. Sehen Sie sich das mal an!« Ich drückte ihm meinen Dienstausweis in die Hand.
    Er stutzte, musterte Phil und mich und blickte schließlich auf den Ausweis. »Oh!« staunte er. »Sie sind FBI-Beamte! Donnerwetter! Ich dachte schon, Sie wären zwei Burschen aus Hollywood, weil Miß Morreece so lange mit Ihnen sprach.«
    »Nein, Johnny«, sagte ich ernst. »Aus Hollywood sind wir nicht. Jetzt hören Sie mal genau zu, Johnny! Sie haben doch auch von diesem Mörder gehört, der in den letzten Wochen die Liebespaare ermordet hat, nicht wahr?«
    »Natürlich, Sir! Davon spricht doch das ganze Land!«
    »Eben. Wir suchen diesen Mörder. Und ich sage Ihnen ehrlich: Wir rechnen damit, daß er heute nacht versuchen wird, Sie und Miß Morreece umzubringen.« Johnny wurde kreidebleich. »Mich?« stammelte er. »Und Ellen? Eh, Miß Morreece? Sie heißt nämlich eigentlich Ellen Stone. Ganz gewöhnlich Stone, wissen Sie?«
    Er war völlig durcheinander geraten durch meine Ankündigung. Ich drückte ihn sanft in seinen Stuhl zurück und zog mir selbst eine Sitzgelegenheit heran.
    »Johnny«, sagte ich langsam und sehr ernst. »Sie müssen sich ein paar Punkte vor Augen halten, die Sie vielleicht nicht kennen, die ich Ihnen aber jetzt nennen werde: Der Mörder operiert mit Vorliebe in den Nächten von Freitag auf Samstag
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