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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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Straßengraben. Es dauerte endlos.
    Nach einer guten halben Stunde kam Fields angefegt: »Den mit der 54 vorn haben wir. Er gehört Mac Wilds aus Harrisburg. Das ist unser Mann im Senat. Ich habe schon ein paar Leute in der Stadt losgehetzt, um das Alibi des Mannes zu prüfen. Wir werden ja sehen. Auf den anderen müssen wir noch warten.«
    Also warteten wir. Die beiden unglücklichen Opfer wurden abtransportiert. Ihr Wagen wurde von den Spurenspezialisten millimeterweise abgesucht. Alle hatten ihre Arbeit zu erledigen. Nur wir konnten nichts weiter tun, als herumstehen und warten.
    Unsere Nerven wurden auf eine harte Probe gestellt. Um 10.30 Uhr vormittags erhielten wir über Sprechfunk Bescheid aus Harrsiburg. Der Senator war bereits kurz vor zwölf in der Stadt eingetroffen. Zwei Streifenpolizisten hatten seinen Wagen gestoppt und ihm wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ein paar Dollars abgenommen. Um null Uhr vier war der Mann in einem Nachtlokal erschienen. Besitzer, drei Kellner und zwei Bardamen hatten bestätigt, daß er es bis morgens vier Uhr nicht verlassen hätte. Er schied aus. So ein Alibi konnte nicht gefälscht sein.
    Aber was war mit dem anderen Wagen? Warum wußten wir nicht längst, wem er gehörte? Es konnte doch nicht drei Stunden in Anspruch nehmen, um aus einer Kartei eine bestimmte Nummer herauszusuchen!
    Unsere Nervosität stieg. Endlich, wenige Minuten vor zwölf Uhr mittags, kam der ersehnte Anruf. Fields nahm ihn entgegen. Als er aus dem Wagen herauskletterte, war es ringsum totenstill.
    »Die Nummer gibt’s überhaupt nicht«, sagte er. »Es handelt sich um eine Fälschung.«
    ***
    In Harrisburg stoppte ich den Wagen vor dem Hauptpostamt.
    Phil sah mich verwundert an. »Was hast du vor?«
    Ich zuckte die Achseln: »Ich rufe unseren Chef in New York an. Offensichtlich sind wir diesem Fall nicht gewachsen. Er soll uns ablösen lassen.«
    Phil senkte den Kopf. Eine Weile dachte er schweigend nach. Schließlich zuckte er die Achseln und stieg aus. Wir gingen hinein, meldeten unser Gespräch mit dem FBI in New York an und verlangten Mr. High.
    »Guten Tag, Jerry«, sagte die ruhige sanfte Stimme unseres Chefs. »Was gibt es Neues?«
    Ich konnte mir nicht helfen. In den nächsten fünf Minuten redete ich wie ein Wasserfall. Es sprudelte alles aus mir heraus, was sich in den letzten Wochen angesammelt hatte. Der Chef hörte geduldig zu. Ich schilderte ihm alles bis zum letzten Stand der Ereignisse. Als ich geendet hatte, herrschte ein paar Sekunden Schweigen auf beiden Enden der Strippe.
    »Sie haben es satt?« fragte Mr. High endlich.
    »Mehr als satt!«
    »Sie wissen nicht, wie Sie weiterkommen sollen? Sie möchten den Fall loswerden? Sie wollen endlich von dieser Last befreit werden?«
    »Genau!«
    Wieder trat Schweigen ein. Und dann fegte der Chef meine bedingungslose Kapitulation wie eine alte Zeitung vom Tisch.
    »Hören Sie genau zu, Jerry! Sie werden sich jetzt mit Phil in den Jaguar setzen und über Land fahren! Sie werden in irgendeinen Film gehen und hinterher gut essen. Anschließend schlafen Sie sich aus! Und morgen abend rufen Sie mich an und melden mir, daß Sie die erste Spur auf der Suche nach dem gefälschen Nummernschild gefunden haben. Das ist ein Befehl, und ich erwärte, daß er befolgt wird. Sie sind G-man, und dementsprechend werden Sie sich benehmen! Ende!«
    Ich hörte, daß er den Hörer auflegte. Ich kriegte den Mund nicht zu und starrte ein paar Herzschläge lang auf den Apparat. Ich weigerte mich, das zu glauben. Aber es war nicht anders. Der Chef hatte mir die gewaltigste Abfuhr meines Lebens erteilt.
    Ich kletterte in den Wagen. Die Tür krachte zu, daß der ganze Wagen bebte. Ich hatte die Lippen aufeinandergepreßt. Ich sah es zufällig im Rückspiegel, als ich aus der Parklücke herausrangierte.
    Phil sagte gar nichts. Er steckte zwei Zigaretten an und schob mir eine zwischen die Lippen. Ich paffte wütend vor mich hin.
    Als wir 20 Minuten später durch Lilianwos kamen, stoppte ich an der ersten Kneipe.
    Ich stieg aus, ohne mich um Phil zu kümmern. Er kam folgsam hinter mir her. Unsere Gesichter müssen für sich gesprochen haben. Ich brauchte keine Bestellung aufzugeben. Als wir vor der Theke standen, warf uns der Wirt einen abschätzenden Blick zu, schenkte zwei Doppelstöckige ein und schob sie uns hin.
    Plötzlich röhrte eine tiefe Grabesstimme hinter uns. »Gib mir auch einen, Jimmy!«
    Es war Sheriff Plachnow. Er baute sich
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