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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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Schrei aus, aber ich fühlte selbst, daß ich nicht die entscheidende Stelle getroffen hatte. Trotzdem ließ ich mich vom Sitz rutschen und suchte mit beiden Händen.
    Ich fand die Pistole in dem Augenblick, als mir Haily sein Knie gegen die Brust rammte.
    Vom Vordersitz kam wütendes Keuchen. Phil schien trotz seiner gefesselten Hände auf Chackson losgegangen zu sein. Jedenfalls lenkte er ihn für ein paar Sekunden ab, und genau das brauchte ich.
    Ich drückte mich hoch und bohrte Haily die Pistole in den Magen.
    »Ganz ruhig!« fuhr ich ihn an, und seine Abwehrbewegungen erstarben sofort. Ich holte schnell aus und schlug ihm den Lauf quer über den Kopf. Er sackte wortlos in sich zusammen.
    Ich wandte mich nach vorn. Chackson schlug auf Phil ein. Ich holte noch mal aus und traf Chackson mit dem Lauf irgendwo seitlich am Kopf. Er stieß einen langgezogenen Schrei aus, ließ sich ins Polster zurücksinken und wimmerte leise vor sich hin.
    Inzwischen hatte Gosser mit einer Hand das Steuer losgelassen und mit der anderen Hand seine Pistole ergriffen. Er schoß über die Schulter zurück. Die Kugel zischte gefährlich dicht an meinem Kopf vorbei, zersplitterte die rechte Fensterscheibe und verschwand irgendwo draußen.
    Ich warf mich vor, bekam seine Hand zu packen und klopfte ihm mit dem Pistolenlauf auf die Finger oder auf die Knöchel — sehen konnte ich es nicht.
    Der Wagen war ins Schleudern gekommen. Gosser ließ seine Pistole fallen und riß das Steuer herum. Plötzlich schrie er auf. Im selben Augenblick verlor der Cadillac stark an Geschwindigkeit. Wahrscheinlich hatte Phil dem Gangster kräftig gegen das Schienbein getreten, so daß er den Fuß vom Gaspedal wegzog. Eine Sekunde später drückte mich auch schon Phils Bremsen zurück in den Sitz.
    Ich stemmte mich trotzdem wieder hoch und hielt Gosser die Pistole ins Genick. »Es ist soweit, Gosser«, sagte ich. »Zunächst fahren Sie mal schön langsam weiter! Ganz langsam, Gosser!«
    Ich nahm die Waffe in die linke Hand und tastete mit der rechten vor zu Phil. Er streckte mir die gefesselten Hände entgegen.
    Gosser hatte nichts zu verlieren. Er warf sich nach vorn und riß das Steuer nach links. Ich sah eine Leitplanke im Scheinwerferlicht auf uns zurasen, warf mich selber nach vorn und riß ihm das Steuer herum. Um Haaresbreite sausten wir an der Planke vorbei und gewannen die Straße wieder.
    Ich ließ das Steuer los und rief: »Phil, du mußt bremsen!«
    Plötzlich hörte ich, daß der Motor zweimal tuckerte und gleich darauf erstarb. Ich wurde nach links geworfen. Der Wagen neigte sich. Und dann ging alles drunter und drüber. Ich stieß mir den Kopf und ein paar andere Körperteile mehr oder weniger heftig an irgendwelchen Stellen an, hörte Chackson schreien und Gosser keuchen. Auf einmal war alles wieder still.
    Ich rappelte mich schnell hoch, entdeckte, daß wir auf der linken Seite lagen und kletterte nach vorn. Gosser regte sich nicht. Phil lag auf ihm und versuchte hochzukommen. Ich half ihm und fingerte ungeduldig an seinen Fesseln. Endlich hatte ich das richtige Ende seiner Krawatte erwischt. Der Knoten löste sich.
    Mühsam zerrte ich Phil nach hinten, was nicht sehr leicht war, denn Chackson lag über seinen Beinen. Norton schrie wie am Spieß, obgleich ihm, wie sich ein paar Minuten später herausstellte, überhaupt nichts passiert war.
    Da die Scheinwerfer des Cadillac nicht mehr brannten, mußten wir unsere Feuerzeuge zu Hilfe nehmen. Wir kletterten hinaus und zogen die drei Burschen nach. Haily hatte eine Beule auf dem Kopf und war noch immer bewußtlos. Chackson hatte sich die Stirn an der Windschutzscheibe aufgeschlagen und war ebenfalls ohnmächtig. Gosser war groggy.
    Ein paar Minuten später hatten wir sie alle mit unseren und ihren eigenen Krawatten gefesselt, die Pistolen zusammengesucht und standen schwer atmend auf der Straße.
    Der Regen peitschte uns ins Gesicht, aber wir empfanden die kühle Nässe als etwas herrlich Erfrischendes. Norton hatte sich halbwegs von allen Schocks und Ängsten der letzten Stunde erholt und schimpfte schon wieder über das Wetter, als ob er nie andere Sorgen gehabt hätte.
    ***
    Wir hielten das nächste vorbeikommende Fahrzeug an. Phil ließ sich mitnehmen und kam wenig später mit dem Sheriff der nächsten Kleinstadt und einem Polizisten zurück. Der Sheriff sagte, daß er bereits mit Harrisburg telefoniert habe. Die Kollegen von dort würden in etwa 20 Minuten eintreffen.
    Mit einem vom Sheriff
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