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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester
Autoren: Jason Dark
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verließen unser Fahrzeug.
    Sofort blieb der Mann stehen. Seine Hand näherte sich in verdächtiger Weise der Revolvertasche. Bevor er irgendwelche Fragen stellen konnte, begann ich zu reden. »Wir haben nichts verbrochen, man hat uns nur den Reifen zerschossen.«
    Der Mann ließ sich nicht beeindrucken und verlangte unsere Papiere.
    Er bekam sie.
    »Engländer?« fragte er.
    »Ja, sogar Kollegen von Ihnen.«
    Der Mann grinste und gab uns die Ausweise zurück. »Wer hat denn auf Sie geschossen?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Kann ich darüber vielleicht mit Ihrem Revierleiter sprechen?«
    Er nickte. »Können Sie, Mann.« Dann drehte er sich um und rief seinem Kollegen zu: »He, Chester, die beiden fahren mit uns.«
    »Freiwillig?«
    »Ja, sind Kollegen aus England.«
    »Welche Ehre.«
    Amerikanische Polizisten sind eben lässiger als die europäischen Kollegen. Das merkten wir wieder einmal.
    Die beiden ließen uns den Vortritt. Der mit Chester angeredete öffnete sogar die Tür.
    Wir waren völlig ahnungslos. Erst als zwei Gesichter hinter der Scheibe des Wagens auftauchten, schrillten in unseren Gehirnen die Alarmglocken. Aber da war es zu spät.
    Wir kannten die beiden. Es lag erst eine Viertelstunde zurück, da hatten wir sie auf der Ladefläche des Lastwagens gesehen.
    Sie waren Diener des Götzen Izzi!
    ***
    Meine Hand fuhr zur Waffe.
    Suko kreiselte herum.
    Und beide hörten wir die Stimme. »Laßt stecken, sonst jagen wir euch das Blei in den Rücken.«
    Auch der Polizist namens Chester hielt jetzt einen Revolver in der Hand. Er hatte ihn blitzschnell gezogen. Er bedrohte uns von der Seite, der andere stand in unserem Rücken.
    Verdammt, wir waren wie die Esel in die Falle gelaufen. Aber wer hätte das schon ahnen können?
    Jetzt war guter Rat teuer.
    Und die Kerle im Streifenwagen grinsten. Ich sah blasse Gesichter.
    Breit sahen sie hinter dem Glas aus, weil sie sich dagegen preßten. In ihren Augen funkelte es teuflisch, Zungen huschten über die Lippen, und im Moment sah es für uns verdammt bescheiden aus.
    »So einfach entkommt ihr Izzi nicht«, sagte hinter mir der Polizist und lachte.
    »Ist denn eure gesamte Polizei zum Diener des Götzen geworden?« zischte ich.
    »Nein, nur wenige. Aber die reichen. Ghani und Rokan haben gut gearbeitet, wirklich.«
    Über die Straße rollten Wagen. In jeder Minute fuhren mehrere vorbei.
    Hilfe hatten wir nicht zu erwarten. Die Fahrer grinsten höchstens schadenfroh. Für sie waren wir zwei Verbrecher, die vom Auge des Gesetzes endlich überführt worden waren.
    »Was haben Sie vor?« fragte ich.
    »Wir schaffen euch weg. Ihr habt euch zu einem Störfaktor entwickelt, den wir heute nicht gebrauchen können. Ghani und Rokan werden sich sehr freuen, darauf könnt ihr euch verlassen.«
    »Und dann?«
    »Das soll eine Überraschung werden, Mister«, erwiderte der Polizist hinter mir.
    Der andere löste sich jetzt von seinem Platz. Allerdings ging er so, daß er nie in die Schußlinie seines Partners geriet. Die beiden kannten die Spielregeln genau.
    Ich ahnte, was kam.
    Den Gedanken hatte ich kaum zu Ende geführt, als ich den Luftzug hinter mir vernahm. Dann krachte etwas in meinen Nacken. Wie vom Blitz gefällt, fiel ich nach vorn und bekam nicht mehr mit, daß es Suko ebenso erging wie mir..
    ***
    Das Erwachen war wie immer.
    Schmerzhaft und dabei mit einem Gefühl im Kopf, als wäre mein Schädel in zwei Hälften geteilt worden. Da schmerzte es rechts und links, und in der Mitte schien sich ein Hohlraum zu befinden.
    Ich öffnete die Augen.
    Dunkelheit hatte ich erwartet. Eingeschlossen in irgendeinem finsteren Verlies, um so mehr wunderte ich mich, daß helles Licht in meinen Augen schmerzte.
    Ich schloß sie rasch wieder.
    »Hallo, Partner.« Dumpf drang Sukos Stimme an meine Ohren. Ich verstand ihn kaum.
    Wieder schlug ich die Augen auf. Die linke Hand konnte ich bewegen, die rechte war irgendwo festgehakt. Ich hielt mir die freie Hand vor die Augen und schielte durch die Finger, die wie ein Gitter vor meinem Gesicht lagen.
    Jetzt war die Helligkeit nicht mehr so schlimm. Nein, ein Verlies war es nicht, dafür jedoch eine Halle. Ziemlich groß sogar, einige Geräte standen herum, und ich mußte wirklich zweimal hinschauen, um zu begreifen, wohin man uns geschafft hatte.
    In eine Turnhalle!
    Alles wies daraufhin.
    Ich sah Barren, mehrere Recks, Böcke, Kästen und übereinander gestapelte Matten. Unter der hohen weißen Decke brannten Leuchtstoffröhren, zum
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