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0185 - Die Totenpriester

0185 - Die Totenpriester

Titel: 0185 - Die Totenpriester
Autoren: Jason Dark
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der Koffer stand auf der Ablage, der schmale Einsatzkoffer darunter.
    Im Schrank sahen sie noch etwas. Desteros Schwert!
    Myxin nickte. »Das können wir gut gebrauchen«, sagte er und holte den schmalen Kasten aus dem Schrank. Er öffnete ihn und nahm die Waffe heraus.
    Kara hatte nichts dagegen. Sie wies Myxin nur an, den Kasten mitzunehmen.
    »Das hätte ich auch. Mit dem Ding wäre ich doch ein wenig zu stark aufgefallen.«
    Der kleine Magier trug den Kasten höchstpersönlich. Dann verließen er und Kara das Zimmer, fuhren wieder in die große Halle und gaben den Schlüssel an der Rezeption ab, als wäre nichts geschehen. Die Angestellte bedankte sich mit einem Lächeln.
    Sie verließen das Hotel.
    Es war in den letzten Minuten Wind aufgekommen. Über ihnen knatterte der Fahnenstoff. Die Flaggen hingen an langen Stangen, die im rechten Winkel zur Hausfassade angebracht worden waren.
    »Und nun zum Stadion«, sagte Kara.
    »Weißt du denn, welches es ist?«
    »Wahrscheinlich das größte, falls es mehrere geben sollte. Wir haben hier ja so nette Taxifahrer, die uns sicherlich Auskunft geben können.«
    »Das stimmt.«
    Es war nicht nur Wind aufgekommen, auch die Sonne war so gut wie verschwunden. Nur schemenhaft konnte man sie hinter einer Dunstglocke erkennen.
    Das sah ganz nach einem Wettersturz aus, der in der Nähe des Meeres starken Nebel mitbrachte, denn über der See lag bereits der Dunst.
    Ein Grund für Kara und Myxin, sich zu beeilen…
    ***
    Der Schmerz raubte mir die Luft. Ich kam nicht zum Atmen, denn Rokan oder Ghani, so genau wußte ich nicht Bescheid, hielten mir die Revolvermündung dicht unter dem Adamsapfel gegen den Hals.
    Wie ein Brett stand ich da, hatte mein Gesicht verzogen und mußte mich beherrschen, um nicht zu schreien.
    »Töten sollte man dich!« knirschte der Totenpriester. »Töten!«
    Der andere hatte sich Suko vorgenommen. Der Chinese wurde von ihm auf die gleiche Art und Weise bedroht wie ich.
    »Dann tu’s doch!« zischte ich.
    Mit der Antwort hatte er wohl nicht gerechnet, denn überrascht trat er zurück. Sein Partner folgte ihm »Du willst einfach sterben?« höhnte er.
    »Habe ich eine Chance?«
    »Nein, die hast du in der Tat nicht.«
    »Na bitte.«
    Er verzog die Lippen oder das, was man für Lippen ansah. Mir kam es vor wie Leder. »Du hast seltsame Waffen, John Sinclair. So heißt du doch, nicht?«
    »Ja.«
    »Die Waffen sollen von Dämonen gefürchtet werden. Wer hat sie dir gegeben?«
    Und nun, Freunde, entschloß ich mich zu einem riskanten Bluff. »Du wirst überrascht sein, wenn du die Antwort hörst.«
    »Wer gab sie dir, zum Teufel?«
    Ich lachte. »Teufel ist schon fast richtig. Aber nicht der Teufel gab sie mir, sondern die Teufelstochter.«
    »Asmodina?«
    »Ja.«
    Mit seiner letzten Frage hatte der Totenpriester mir bewiesen, daß er auch über Asmodina informiert war. Er kannte also die Magie ebenfalls und war nicht nur auf die der Großen Alten festgelegt.
    Er schaute mich an. Sein Blick war so warmherzig wie der eines Fisches. Dann stampfte er mit dem rechten Fuß auf. »Nein, es stimmt nicht, was du da gesagt hast. Asmodina haßt das Kreuz, denn sie ist die Schlange, sie ist Apep.«
    Ich schwieg und hoffte dabei, daß der Totenpriester noch mehr sagen würde. Er lachte. »Ja, das Pendel hat sie schon immer haben wollen, denn wenn sie es besitzt, hat sie auch große Macht über die Geister der Erde. Aber sie hat es nie bekommen, und das wurmt sie, wie ich sie kenne. Jetzt sitzt sie da und schmollt. Apep und Izzi, Feinde, Todfeinde.«
    Er rieb sich die Hände, wobei er es tatsächlich schaffte, die Waffe festzuhalten. »Apep wird sich in den Finger geschnitten haben. Sie bekommt das Pendel nicht.«
    »Warum sind sie Feinde?« fragte ich. »Apep und Izzi?«
    »Ja.«
    »Ich weiß es nicht genau. Aber die Höllenschlange und der Erdenwurm haben schon immer um die Vorherrschaft gekämpft. Keiner will nachgeben, jeder will der erste sein, aber die Kräfte sind verteilt. In anderen Dimensionen gehorcht man Asmodina, in der Erde wiederum Izzi. Das alles hätte weiter fortlaufen können, wenn Asmodina nicht so machtgierig gewesen wäre.«
    »Vielleicht muß sie das sein«, sagte ich schnell, um das Gespräch in Gang zu halten.
    »Wieso?«
    »Auch sie hat Feinde.«
    »Wen meinst du damit?« fragte der Totenpriester.
    »Nicht nur Izzi oder die Geister der Erde. Es gibt sicherlich auch andere, wobei ich mich frage, wie groß die Macht der Teufelstochter wirklich ist.
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