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0184 - Der Kraken-Götze

0184 - Der Kraken-Götze

Titel: 0184 - Der Kraken-Götze
Autoren: Rolf Michael
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Universitäten, Besitzer eines der schönsten Loireschlösser, des Château de Montagne und Lebensgefährte einer bezaubernden Frau. So sahen ihn die Vertreter dieser Welt, Menschen, für die nur das zählt, was sie sehen und anfassen können, denen Zahlen und Computerergebnisse der heutigen Tage mehr bedeuten als Erkenntnis und Überlieferung der vergangenen Tage.
    Menschen, die zwar aus Gründen des Anstandes und des guten Tones noch die Kirchen besuchen, die tief in ihrem Herzen aber alles ablehnen, was ihr Verstand nicht erfaßt. Denn da sie bei sich behaupten, daß es keine übergeordnete Macht gäbe, für die der menschliche Mund das Wort ›Gott‹ gebraucht, erkennen sie auch nicht den Gegenpol, die Hölle, an. Und in ihrer Unkenntnis werden sie oft genug willfähriges Werkzeug und Handlanger des Bösen.
    Ja, diese sogenannten ›mitten im Leben stehenden Menschen‹, sie sahen in Professor Zamorra einen harmlosen Spinner, der sich den Stoff für seine vielbeachteten Vorlesungen aus den Fingern saugte, auf Kosten der Dummheit seiner Mitmenschen reich wurde und sich heimlich ins Fäustchen lachte.
    Der Professor kannte diesen Menschentyp zu Genüge, sie erschwerten durch ihren Unverstand seine Arbeit ungemein. Denn Professor Zamorra war der eingeschworene Feind der höllischen Familie. Stetiger Kampf mit den Mächten der Finsternis hatten ihn körperlich und seelisch gestählt. An seinem athletischen, muskulösen Körper fand sich keines der kleinen Fettpölsterchen, das auf beginnende Verweichlichung hinwies. Der Meister des Übersinnlichen wußte aus langjähriger Erfahrung, daß sich die schwarzen Kräfte nicht nur mit wirksamen Gegenzauber bekämpfen ließen. Die Beispiele, in denen ihn nur körperliche Kraft und Gewandheit vor dem Zugriff der Dämonen und ihrer Geschöpfe gerettet hatten, waren zahlreich. Darum befand sich in einem Kellerraum seines Château ein Fitness-Raum, der auch das Herz eines Profi-Sportlers hätte höher schlagen lassen. Und Zamorra machte, wenn es seine Zeit zuließ, regen Gebrauch von seiner Einrichtung.
    Auch psychisch konnte ihn so leicht nichts mehr aus dem Gleichgewicht bringen. In der Düsternis lauerten seine Gegner, zu jeder Zeit bereit, ihn zu vernichten. Und Zamorra wußte, daß es für die Hölle den größten Triumph bedeuten würde, seine Seele in ihren Bann zu schlagen und sein Unsterbliches in die sieben Kreise der Hölle zu entführen.
    Hiervor hatte ihn ein gütiges Schicksal bisher bewahrt, stets war es ihm buchstäblich im letzten Moment gelungen, den Kreaturen des ewigen Feuers zu entkommen und sie zu vernichten oder ins Reich der Schatten zurückzutreiben.
    In wenigen Menschen hatte Professor Zamorra Helfer gefunden. Und der weise Merlin, der Magier von Avalon, war sein Mentor. Von ihm stammte die gewaltigste Waffe, die je ein Mensch der neueren Zeit gegen das Böse gebraucht hatte, das Amulett des unseligen Ahnherrn Zamorras, Leonardo de Montagne. Merlin schuf vor Zeiten dieses Amulett aus der Kraft einer entarteten Sonne. Die magische Wirkung dieses Relikts vergangener Tage hatte Zamorra bis heute nicht ausloten können. Es gab Zeiten, da sich das Amulett als teilweise oder gänzlich unwirksam gegen die, die im Düsteren hausen, erwies. Dennoch wurde das Amulett in den Kreisen der Dämonen gefürchtet und keiner der Höllenfürsten war sicher, ob nicht selbst der Hohe Kaiser Luzifer nicht vor ihm zurückweichen würde.
    Aber so, wie geschrieben steht, daß die Hölle am letzten aller Tage auch ein Ende habe, hatte sie auch einen Anfang.
    Und es dämmerte der Tag herauf, da Professor Zamorra einer Kraft gegenüber stehen sollte, die bereits böse gewesen war, bevor der Lichtträger Luzifer den Allerhöchsten von seinem Throne vertreiben wollte.
    ***
    Aus den Weridar-Fragmenten:
    Wisse aber, der du nach der Kunde vergangener Tage dürstest, daß das Schicksal des Kosmos einem ewigen Kreislauf unterworfen sind. So, wie die Reiche der sterblichen Wesen gegründet werden, zu höchster Blüte aufsteigen und zerfallen, so werden Sterne geboren, werden durch die Urwirbel der Schöpfung Galaxien zusammengestellt, verbrennen Welten, verglühen Sonnen, verlöschen ganze Universen.
    Aber diese Gesetze der Natur sind nicht nur beschränkt auf Wesen und Dinge, die sterblich und zerstörbar sind. Sie treffen auch zu auf die Geisterwesen. Nur tragen diese den Keim der Unsterblichkeit in sich. Schon Hjelim, der Kundige, stellte die These auf, daß sich die Wesen der
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