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0182 - Drei von der galaktischen Abwehr

Titel: 0182 - Drei von der galaktischen Abwehr
Autoren: Unbekannt
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abgeriegelt worden. Die Vordersten der Neugierigen standen noch einen halben Kilometer von der Einfriedung des Landefeldes entfernt. Aber die HONDRO Vwar ein großes Schiff. Sie war auch dann noch sehenswert, wenn man sie aus der Ferne beobachten mußte. Grollend und pfeifend brach das Geräusch der schweren Triebwerke aus der Höhe. Der Boden begann zu zittern. Der glitzernde Funke wuchs rasch, verlor an Glanz und wurde zum grauen Ball. Das dröhnende Donnern verschluckte jedes andere Geräusch. Unendlich vorsichtig bewegte das Schiff sich jetzt, langsam wie ein fallendes Blatt kam es herab. Schließlich senkte sich die gewaltige Kugel auf die weite Fläche des Landesfeldes.
    Augenblicklich erstarb das apokalyptische Röhren der mächtigen Impulsströme. Der Sturm flaute ab und legte sich. Die HONDRO Vwar gelandet. Die Neugierigen reckten die Köpfe, um zu sehen, was jetzt kam. In der Ferne heulten ein paar Polizeisirenen. Es wäre auch zu merkwürdig gewesen, wenn man diesmal ohne die Polizisten hätte auskommen können. Felip Ardez nahm gelassen die Meldungen der einzelnen Sektionen entgegen. Felip Ardez, Großadmiral der Raumflotte von Plophos, hatte seine metallstrotzende Paradeuniform schon angelegt, als die HONDEO Vin die obersten Schichten der Atmosphäre eindrang. Jetzt wartete er nur noch auf seinen Ersten Offizier, damit er mit ihm das Schiff verlassen und sich auf dem schnellsten Wege zum Obmann begeben könne, um ihm Bericht zu erstatten. Die Offiziere im Kommandoraum standen stramm und salutierten, als Felip sich mit einem leutseligen Nicken von ihnen verabschiedete. Felip war ein nicht allzu großer Mann, Mißgünstige nannten ihn unverhohlen einen Zwerg. Die weiten Hosen der Uniform jedoch verdeckten seine O-Beine, und der Schimmer der zahllosen Orden verlieh seiner zurückgebliebenen Gestalt mehr als nur mechanisches Gewicht. Hinzu kam, daß alle seine Offiziere Felip schon mehr als einmal in kritischen Situationen beobachtet hatten. Was man auch sonst über ihn sagen mochte - er stand seinen Mann, wenn es darauf ankam. Würdevoll schritt Felip zum Schott hinaus. Draußen erwartete ihn Peder Feije, ein hochaufgeschossener, fast dürrer Mann mit rührend einfältigem Gesicht und dennoch Erster Offizier der HONDRO V. Peder Feije war ein merkwürdiges Geschöpf. Den aufmerksamen Betrachter täuschte der Ausdruck seines Gesichtes nur allzuleicht über Peders aktive, manchmal sogar aggressive Intelligenz hinweg. Wer Peder jedoch näher kennenlernte, stellte nach einiger Zeit wiederum fest, daß das Gesicht keineswegs so völlig trog, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Denn Peder war in der Tat von großer Gutgläubigkeit und Einfalt. Peder salutierte. „Glückwunsch, Erster, zur vorzüglichen Landung", schnarrte er. „Es lebe der Obmann." Felip dankte. „Es lebe der Obmann. Wir werden ihn übrigens in ein paar Minuten sehen." Sie traten auf das Laufband, das durch den Zentralgang des Hauptdecks zur Personenschleuse führte. Am Eingang der Schleuse standen ein paar mit Strahlgewehren bewaffnete Posten und präsentierten. Im Innern des Schleusenraums stand ein Gleitfahrzeug bereit. Felip und Peder kletterten hinein. Noch während der Pilot, nachdem er sich über das Wohlbefinden seiner Fahrgäste vergewissert hatte, das Triebwerk anließ, schwang das äußere Schleusenschott nach innen und gab den Weg frei.
    Der Gleiter schoß hinaus. Sekundenlang hing er hoch über der weiten Fläche des Landefeldes. Dann stieß er rasch hinunter, ging dicht über dem Boden in den Waagrechtflug über und glitt auf die Reihe der Verwaltungsgebäude am Nordende des Feldes zu. Felip formulierte in Gedanken seinen Bericht an den Obmann. Es war keine besonders wichtige Mission gewesen, von der die HONDRO Vgerade zurückkehrte. Aber Felip gedachte, den Obmann in keinem Zweifel darüber zu lassen, daß er und seine Leute zum Typ dienstbeflissener Befehlsempfänger gehörten. Peder starrte währenddessen trübselig vor sich hin. Er war darauf versessen gewesen, nach Plophos zurückzufliegen. Er hatte sich ausgemalt, wie gut ihm ein mehrtägiger Urlaub mit festem Boden unter den Füßen tun würde. Jetzt, da er sein Ziel erreicht hatte, wußte er nicht, was er anfangen sollte. Er erinnerte sich nicht mehr, worauf er sich eigentlich gefreut hatte. Er wußte, wie es kommen würde.
    Er würde sich ein paarmal betrinken, ein paarmal feststellen, daß er auf Frauen immer noch keine Anziehungskraft ausübte - und sich
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