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0182 - Drei von der galaktischen Abwehr

Titel: 0182 - Drei von der galaktischen Abwehr
Autoren: Unbekannt
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vom Zentralgestirn des Plophos-Systems ausging, die DNS-Moleküle der Chromosomen tiefgreifend umgewandelt. In der Tat waren viele der ursprünglichen Siedlergeschlechter ausgestorben, weil sie sich an die neue Umwelt nicht gewöhnen konnten und negative Erbmerkmale hervorbrachten. Die, die überlebten, stellten eine neue Rasse dar. Art hatte die Bedenken in den Wind geschlagen.
    Damals war es ihm gleichgültig, ob Rhonda und er jemals Kinder haben würden. Er wollte Rhonda, das war alles. Ein Jahr später wurde Duval geboren, und die Ärzte hatten etwas zum Nachdenken. Patites Geburt bestätigte schließlich, daß die Toleranzen, innerhalb deren die Biologie des Erdmenschen die Pflicht des Überlebens erfüllen konnte, offenbar größer waren, als man bisher angenommen hatte.
    Art Konstantin also war ein glücklicher Mensch, und die beiden Stunden im Kreis seiner Familie, während deren er mit seinen Kindern im behaglich eingerichteten Wohn - und Eßzimmer umhertollte, gehörten zu den Dingen seines Lebens, die ihn glücklich machten. Duvals Energie und Patites Begeisterung galten übrigens einem merkwürdigen, winzigen Wesen, das Art, als er nach Hause kam, aus der Tasche gehoben und auf den Boden gesetzt hatte. Auf den ersten Blick wirkte es wie eine Mißgeburt.
    Der Kopf mit den großen Augen hatte etwa denselben Umfang wie der restliche Körper. Das ganze Gebilde war etwa acht Zentimeter lang, hüpfte auf zwei springgewaltigen Hinterbeinen wie eine Heuschrecke umher, trug ein mausgraues, weiches Fell und quiekte in hohen, schrillen Tönen.
    „Was ist es?'' wollte Rhonda wissen.
    Art zuckte mit den Schultern.
    „Ich habe es von einem Straßenhändler gekauft", antwortete er.
    „Er behauptet, es käme von einem fremden, geheimnisvollen Planeten. Wahrscheinlich hat er es irgendwo draußen im Wald gefangen." Er lachte, um die Befangenheit zu unterdrücken, die ihn jedesmal befiel, wenn er seine Frau anlügen mußte.
    „Wie heißt es?" fragte Duval. „Er nannte es Tecko", sagte Art.
    „Ich weiß nicht, ob das sein Name ist oder eine Gattungsbezeichnung."
    „Und ich kann es behalten?" rief Patite.
    „Nein, mein Schatz, das kannst du nicht", belehrte sie Rhonda sanft. „Papa wird es mit sich tragen. Er braucht schon lange einen Talisman." Patite fing an zu schluchzen. „Wozu braucht man einen Talisman?" fragte Duval. „Gegen die Pestschlangen", erklärte Rhonda. „Sie sind acht Meter lang, und wenn sie einen erwischen, dann schlingen sie sich um einen und würgen einen zu Tode.
    Wenn man aber trotzdem davonkommt, kriegt man kurze Zeit später eine Hautkrankheit, die sich wie die Pest ausbreitet und gegen die es nur furchtbar teure Medikamente gibt."
    „Aber wie kann ein so kleines Tier", krächzte Duval in aufgeregtem Protest, „einem gegen eine so große Schlange helfen?"
    „Früher", sagte Rhonda, „waren es wirklich ganz winzige Tiere, die den Menschen gegen die Pestschlangen halfen. Sie spritzten einen Saft aus, der die Schlange tötete, bevor sie den Menschen noch anfallen konnte."
    „Aber es waren keine Teckos, wie?" erkundigte sich Duval mißtrauisch. „Nein."
    „Wozu braucht Papa dann .. ."
    „Es gibt keine Pestschlangen mehr", unterbrach ihn Rhonda geduldig. „Also brauchen die Menschen eigentlich keine Beschützer mehr. Aber die Sitte hat sich eingebürgert, und die meisten tragen immer noch irgendein kleines Tier mit sich herum. Sie nennen es ihren Talisman. Das Ganze hat keine praktische !Bedeutung mehr. Man nennt es Tradition, verstehst du?" Duval schüttelte den Kopf.
    „Nein", sagte er. Art mußte lachen. Im selben Augenblick sagte der Tecko: „Sie haben Gerrimer umgebracht."
    Art verschluckte sich und täuschte einen Hustenanfall vor. Hinter der vorgehaltenen Hand musterte er Rhonda und die beiden Kinder. Sie schienen nichts gehört zu haben. Patite schluchzte immer noch, Duval sah verdrossen vor sich hin, und Rhonda beschäftigte sich mit ihren Fingernägeln. „Wer hat Gerrimer umgebracht?" fragte er unhörbar zurück. „Das weiß ich nicht. Sein Signal brach plötzlich ab." Der Tecko hüpfte munter auf dem Fußboden hin und her. Die Kinder beachteten ihn nicht mehr, weil sie ihn nicht behalten durften. „Von woher kam das Signal zuletzt?"
    „Nähe Stadtmitte."
    „Sind Kup und Adrian noch in Ordnung?"
    „Unveränderte Anzeige."
    „Gut. Die Sache ist gefährlich. Wir müssen ihr sofort nachgehen."
    „Wie schön, daß du selbst daraufkommst. Ich hätte es dir sonst sagen
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