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0180 - Der gnadenlose Gegner

Titel: 0180 - Der gnadenlose Gegner
Autoren: Unbekannt
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senkte sich zwischen die Felsen herab. Eine Weile bewunderte Theimers die Geschicklichkeit des Piloten. „Was ist?" fragte der Mann an Theimers' Seite. „Kommen sie näher?"
    „Zum Teufel mit Ihnen", brummte der Sergeant. „Nehmen Sie gefälligst Ihre Waffe, damit wir den Burschen einen richtigen Empfang bereiten können."
    Das plophosische Suchschiff verhielt etwa zweihundert Meter vor ihnen. „Wir haben euch geortet!" erklang eine Stimme im Helmlautsprecher des Sergeanten. „Kommt hervor und ergebt euch."
    „Wir sind so zahlreich wie die Läuse im Pelz eines Straßenhundes", erwiderte Theimers grimmig. „Und ebenso schwer zu fangen." Theimers Nachbar blickte ihn bewundernd an.
    Der Sergeant machte seine Waffe schußfertig. „Wir möchten unnötiges Blutvergießen vermeiden", sagte der unsichtbare Plophoser. „Wer ist der ranghöchste Offizier dieser Gruppe? Wir möchten mit ihm verhandeln. Er soll aus seinem Versteck hervorkommen."
    „Hier spricht Sergant Theimers", erwiderte Theimers. „Diesen Gefallen werde ich euch nicht tun. Wenn ihr mit mir sprechen wollt, dann müßt ihr landen und einen Mann zu uns herüberschicken." Spöttisches Gelächter klang auf. Das Beiboot nahm Fahrt auf, und dreißig Meter von Theimers entfernt sprühten die Felsen unter den ersten Strahlschussen der Bordwaffen auseinander. Theimers fühlte, wie sich seine Kehle zuschnürte.
    Das nannten diese Piraten Verhandlungsbereitschaft.
    Er begann mit dem Strahlenkarabiner zu schießen. Drei Männer verloren die Nerven und sprangen hinter ihren Deckungen hervor.
    Sie kamen nicht weit. Überall dort, wo sich Männer verkrochen hatten, blitzte jetzt das Mündungsfeuer der Strahlenkarabiner auf.
    Doch der Abwehrschirm des Kleinstschiffes hielt der Belastung mühelos stand. Dann warfen die Plophoser eine Bombe ab.
    Theimers glaubte, der gesamte Berg würde explodieren und auf sie herunterfallen. Im Helmlautsprecher schrie eine verzweifelte Stimme auf. Theimers wurde vom Luftdruck umgeworfen und zwei Meter aus der Deckung geschleudert. Mehrere Zentner Erde und Felsen waren in die Luft gewirbelt worden und regneten nun auf den Sergeanten herab. Instinktiv kroch er hinter den Felsen zurück. Der Mann, der bei ihm gewesen war, lag immer noch dort.
    Aber er bewegte sich nicht mehr. Theimers, der seine eigene Waffe verloren hatte, zog die des Toten an sich heran.
    Es war plötzlich sehr still. Wie ein dunkler Schatten senkte sich das kleine Schiff herab. Theimers beobachtete schweigend, wie sich die Luke öffnete und sieben Männer hervorsprangen. Sie waren schwer bewaffnet und trugen Schutzanzüge. Zwischen den Felsen war alles ruhig. Theimers begriff, daß er der einzige Überlebende von dreiundzwanzig Männern war. Die Gnadenlosigkeit, mit der die Plophoser vorgingen, entsetzte ihn.
    Gleichzeitig erfüllte ihn unbändiger Zorn. Er umklammerte den Karabiner und schritt hinter dem Felsen hervor. So, wie er aus einer Wolke von Qualm und aufgewirbelter Erde kam, mußte er den Plophosern wie ein Gespenst erscheinen. Die sieben Männer blieben stehen, als sie Theimers sahen. Theimers ging breitbeinig auf sie zu und begann zu schießen. Blaue Flämmchen blitzten auf, als seine Schüsse von den Abwehrschirmen der Plophoser aufgefangen wurden. Dann hatten die Nachkommen terranischer Kolonisten ihre Überraschung überwunden und erwiderten das Feuer. Theimers taumelte in die Rauchwolke zurück, aus der er gekommen war. Mit Gewalt drückte er den Lauf der Strahlwaffe nach unten und schoß. Er stolperte über einen Stein und fiel zu Boden. Grenzenlose Bitterkeit überkam ihn. Das waren Menschen, die auf ihn feuerten, Menschen, deren Urväter auf der Erde gelebt hatten. Warum taten sie das? Waren sie und er keine Freunde?
    Theimers erkannte, daß in den Plänen Rhodans ein Fehler steckte, ein Fehler, der so groß war, daß er wahrscheinlich verhindern würde, daß die Menschheit jemals die Ziele erreichen würde, die Rhodan ihr gesteckt hatte. Aber vielleicht hatten auch diese Menschen Ziele. Vielleicht konnten sie sie nur erreichen, wenn sie die Macht des Vereinten Imperiums zerschmetterten.
    Theimers' Finger verkrampften sich um den Abzug der Waffe.
    Um ihn herum wogte der Qualm. Er glaubte, einzelne Gestalten darin zu erkennen. Doch sein Blick verschleierte sich, bevor er sich vergewissern konnte. Dann versank er in dunkler Bodenlosigkeit.
    Eine Stunde später starben Major Runyon und seine Männer. Sie starben nur dreißig Kilometer von Theimers
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