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018 - Eleanors Baby

018 - Eleanors Baby

Titel: 018 - Eleanors Baby
Autoren: Linda duBreuil
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ihrem kleinen Mädchen. Sie wusste ganz sicher, dass es ein Mädchen würde. Was sie gelesen hatte, war Beweis genug. Es war also nicht Mark gewesen, der in jener Nacht zu ihr gekommen war; sie hatte es geahnt, aber jeder hatte versucht, es ihr auszureden. Warum wollten sie dann jetzt das Kind töten? Warum hatte man nicht eher etwas unternommen, als sie selbst noch unter Zweifeln litt, als es ihr noch nichts ausgemacht hätte, es zu verlieren?
    Sie schaltete das Licht ein und legte das Tagebuch auf den Frisiertisch. Dann wandte sie sich um und sah ihren Vater mit dem Rücken zur geschlossenen Tür stehen.
     

     
    Johnny rief Pamela an, sobald Eleanor das Haus verlassen hatte. Die beiden hatten vereinbart, so vorsichtig wie
    nur möglich zu sein, um Eleanor nicht zu beunruhigen. Sie sollte nichts von ihres Vaters Nervenzusammenbruch erfahren, nichts von seiner Einweisung in das Sanatorium und nichts von seinem späteren Ausbruch.
    Pamela hatte Johnny vom ersten Augenblick an informiert und auf dem laufenden gehalten. Er besuchte seinen Vater selbst, musste jedoch einsehen, dass er im Moment absolut nichts für ihn tun konnte. Dann war er nach Berkeley zurückgekehrt und hatte durch Pamela von Nelsons kurz zuvor erfolgtem Verschwinden erfahren. Pam selbst musste in Columbus bleiben, falls Steven doch nach Hause kommen sollte; darum hatte sie Johnny gebeten, sich um Eleanor zu kümmern. Irgendeine Ausrede würde ihm schon einfallen, um Eleanor seinen unerwarteten Besuch zu erklären, hatte Pamela gemeint. Und nun war es hier und hatte alle Hände voll zu tun, die Zeitungen von ihr fernzuhalten, die über ihren Vater berichteten, denn natürlich wurde der Professor nach dem Diebstahl des Wagens polizeilich gesucht. Falls er seiner Tochter etwas antun wollte, würde er es im Schutz der Nacht tun. Jede Nacht wachte Johnny darum und lächelte gutmütig, wenn Eleanor ihn auslachte, dass er nicht vor Mittag aus den Federn kam. Genau konnte er sich zwar kein Bild des Tagebuchinhalts machen, aber Pamela meinte, er würde alles verstehen, sobald er es selbst gelesen hatte – und er vertraute seiner Stiefmutter.
    »Hier ist alles in Ordnung, Pam«, erklärte er am Telefon.
    »Ach Gott, Johnny. Steven ist aber hier noch nicht auf getaucht! Ich habe solche Angst, dass ihm etwas zugestoßen ist. Er kann doch nicht spurlos vom Erdboden verschwinden.«
    »Das kommt aber häufiger vor, als wir uns das vorstellen können. Du darfst nicht vergessen, dass Dad zwar nicht mehr er selbst, aber nach wie vor intelligent und wahrscheinlich listiger denn je ist. Weiß Gott, wo er sich versteckt hält. Ruf mich bitte an, sobald sich etwas Neues ergibt. Falls Eleanor an den Apparat geht, kannst du ja ohne Worte wieder auflegen. Du hörst wieder von mir, sobald es geht.«
    Erst nachdem die Jungen aus der Schule kamen und Eleanor immer noch nicht daheim war, begann Johnny sich Sorgen zu machen. Er telefonierte mit Dr. Forman, der ihm nur sagen konnte, dass Eleanor die Sprechstunde gegen Mittag wieder verlassen hatte. Dann versuchte er sein Glück bei Dr. Williams, der meinte, er solle sich keine unnötigen Gedanken machen, Eleanor sei sicher noch einkaufen gegangen; immerhin war es ja erst sechzehn Uhr.
    »Aber sie ist doch sonst immer zu Hause, wenn die Buben aus der Schule heimkommen«, murmelte Johnny.
    Um halb neun Uhr steckte er Benjie und Neal ins Bett. Er hatte sie beruhigt, indem er ihnen vorgelogen hatte, ihre Mutter sei zu einer Party eingeladen und würde erst spät heimkommen.
     

     

Fünf Minuten danach gab er eine Vermisstenanzeige auf.
    Einen ganz kurzen Augenblick lang war Eleanor erleichtert, ihren Vater zu sehen. Er würde sie beschützen; bei ihm war sie geborgen, da er ja nicht an das Übernatürliche glaubte. Doch plötzlich überfiel sie schreckliche Angst. Vielleicht war es der fanatische Ausdruck in seinen Augen, der sie erstarren ließ.
    »Eleanor, ich hätte dir doch glauben sollen«, sagte er in ernstem Ton.
    »O Dad, fühlst du dich nicht wohl?«
    Ein Muskel zuckte nervös in ihrem Gesicht. Er sah entsetzlich aus, völlig abgemagert, heruntergekommen und unrasiert.
    »Wohl? Wie kann ich mich wohl fühlen, wenn ich gejagt werde wie ein wildes Tier. Aber ich habe sie alle zum Narren gehalten.« Er lachte irre. »Pamela ließ mich in eine Anstalt sperren. Sehr exklusiv zwar und bestimmt nicht billig, aber wie konnte ich dort bleiben, wo ich doch unbedingt zu dir musste – um die Geburt des Babys zu verhindern.« Er
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