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018 - Eleanors Baby

018 - Eleanors Baby

Titel: 018 - Eleanors Baby
Autoren: Linda duBreuil
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hast einliefern lassen.«
    »Ich würde es nicht ertragen.«
    »Na, siehst du! Aber was machen wir jetzt mit Eleanor?«
    »Ich weiß es nicht, Julian. Ich werde am besten gleich zu ihr fliegen, denn es ‚hilft Steven auch nicht, wenn ich zu Hause bleibe.«
    »Warte lieber noch eine Weile, Pamela! Fälle wie Stevens sind mir nicht unbekannt. Er kann theoretisch diese Katatonie jeden Augenblick überwinden und wieder völlig normal sein. Dann gehörst du sofort in seine Nähe. Es könnte sich furchtbar auswirken, wenn er glaubt, dass du ihn im Stich gelassen hast. Ich würde sagen, warte noch eine Woche oder so. Falls er sich bis dahin nicht erholt hat, dürfte seine Heilung länger dauern. Wann erwartet Eleanor das Baby?«
    »In ungefähr fünf Wochen. Julian, ich wüsste nicht, was ich ohne dich anfangen würde.«
    Das gleiche fragte sie sich zwei Wochen später, als sie mitten in der Nacht einen Anruf vom Sanatorium erhielt. Steven hatte sich mit dem Wagen einer Krankenschwester, in dem die Schlüssel steckten, davongemacht.
    Pamela presste ihre Stirn gegen die kühle Fensterscheibe und blickte hinüber zum Haus der Littletons. Von einem schwachen Licht im Treppenhaus abgesehen, war es dunkel. Es regnete, und die dicken Tropfen trommelten gegen die Scheiben, während auf der Strasse der Schnee zu Matsch wurde. Alles war so trostlos. Sie wollte Julian nicht schon wieder belästigen und ihn schon gar nicht aus tiefem Schlaf reißen. Schlafen können – für immer und keine Probleme mehr zu haben.
    Pamela dachte an die Schlaftabletten in ihrer Nachttischschublade. Sie würden ausreichen. Bis sich dann jemand erinnerte, Mrs. Nelson schon lange nicht mehr gesehen zu haben, würde es bereits zu spät sein. Aber nein, das wäre feige. Sie durfte nicht nur an sich denken. Eleanor befand sich in größter Gefahr. Steven war sicher auf dem Weg nach San Diego, denn wenn er die Absicht gehabt hätte, nach Hause zu kommen, hätte er längst da sein müssen. Sie musste Eleanor sofort unterrichten und sie drängen, sich in Sicherheit zu bringen.
    Sie rechnete. Es würde noch Stunden dauern, ehe Steven in San Diego ankommen konnte. Vielleicht war es doch besser, erst Julians Rat einzuholen. Nur gut, dass Steven kein Geld hatte. O Gott! Er trug ja in seiner Jackentasche immer dreihundert Dollar für den Notfall bei sich. Wie hatte sie das nur vergessen können, als die Schwester ihr seine Brieftasche aushändigte!
    Mit Geld und einem Auto konnte Steven alles tun.
     

     
    Der Tag begann für Eleanor wie jeder andere. Der Wecker riss sie aus dem Schlaf. Sie kletterte schwerfällig aus dem Bett, um Frühstück für Neal und Benjie zu richten. Ehe sie die beiden weckte, stellte sie die Pfanne auf den Herd. Dann blickte sie zum Fenster hinaus und beobachtete fasziniert, wie der Wind mit den Palmen spielte, wie sie sich vor ihm verneigten und ihm untertan waren. In New York herrschte jetzt bereits tiefster Winter, dachte sie, und hatte ein bisschen Sehnsucht nach tiefem weißem Schnee. Und in Ohio würde die Sonne auf die aufgeweichten Spazierwege scheinen, über die sie so oft Hand in Hand mit Mark geschlendert war.
    Sie seufzte und riss das alte Kalenderblatt ab. Mit gemischten Gefühlen blickte sie auf das Datum. 19. November. In einem Monat würde das Baby auf die Welt kommen. Die alten Ängste, die sie so mühsam verdrängt hatte, versuchten wieder Besitz von ihr zu ergreifen. Krampfhaft beschäftigte sie sich mit anderen Dingen, wie Dr. Forman es ihr empfohlen hatte. Sie schlug die Eier in die Pfanne, in der der Speck brutzelte, und bestrich den ersten Toast.
    »Benjie! Neal! Das Frühstück wartet!«
    Sie schenkte sich eine Tasse Kaffee ein und setzte sich zu den Buben an den Tisch. Liebevoll beobachtete sie die beiden. Benjie stopfte das Essen in sich hinein, während Neal wie üblich nur darin herumstocherte, bis es kalt war; erst dann fiel er mit Heißhunger darüber her. Sie hatte aufgegeben, es ihm abgewöhnen zu wollen.
    Durch das Fenster blickte sie den Jungen nach und bemerkte, wie sich auf der anderen Straßenseite ein Mann schnell hinter einer Hecke versteckte. Sie lächelte. Sicher hatte er sich nicht versteckt, sondern war gerade in diesem Augenblick hinter der Hecke verschwunden. Irgendwie hatte er sie jedoch an jemanden erinnert.
    Das Haus gegenüber stand leer. Vielleicht arbeiteten gerade die Handwerker drüben, um es für den neuen Besitzer in Ordnung zu bringen. Ich habe zu wenig Arbeit, zu wenig Ablenkung,
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