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018 - Eleanors Baby

018 - Eleanors Baby

Titel: 018 - Eleanors Baby
Autoren: Linda duBreuil
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Abtreibung in Betracht ziehen würde, hatte ihr keinen geringen Schrecken eingejagt. Sie musste auf alles vorbereitet sein. Es gefiel ihr auch gar nicht, dass manche Leute sich mit Überlegungen beschäftigten, die sich mit nüchterner Logik nicht erklären ließen. Aber solange es noch Menschen wie Professor Nelson gab, hatte sie nichts zu befürchten.
     

     

Welch hirnverbohrter Narr er doch war, dass er nichts von Gails zweitem Wesen geahnt hatte! Er hatte sie überhaupt nicht gekannt, obwohl sie ihm vier Kinder geschenkt hatte, und er mit ihr glücklich gewesen war.
    Remember war im Laufe der Jahrhunderte zu der Überzeugung gekommen, dass gerade die besonders intelligenten und hoch gebildeten Menschen am wenigsten informiert waren und sich am ablehnendsten verhielten, wenn es um Übersinnliches ging.
     

     
    Eleanors Vater ließ die beiden allein, damit sie sich von Frau zu Frau unterhalten konnten, wie er sagte. Zum dritten Mal an diesem Tag berichtete Eleanor über die Ereignisse, die zu ihrer dritten Schwangerschaft geführt hatten. Sie wusste nicht mehr auf die Minute genau, wie spät es gewesen war, als der Anruf kam, jedenfalls aber, nachdem die beiden Buben bereits eingeschlafen waren.
    »Wann wirst du ankommen, Liebling?« hatte sie gefragt.
    »Das Flugzeug trifft gegen Mittag auf dem Kennedy-Flughafen ein, aber du brauchst mich nicht abzuholen. Ich habe ja noch den Wagen dort und komme dann sofort heim«, war seine Antwort gewesen.
    Seine Stimme hatte so warm geklungen, so nah, viel näher als bei seinen früheren Anrufen aus London. Sie hatte seine Stimme geliebt und ihn, und sie war glücklich gewesen über die Gefühle, die er immer in ihr geweckt hatte, und über die Geborgenheit und Zufriedenheit, die er ihr geschenkt hatte, und die Liebe und Freundschaft und das Vertrauen zwischen ihnen, und auch die wundervolle sexuelle Erfüllung, die sie miteinander gefunden hatten.
    Ihr Herz hatte vor Vorfreude schneller geschlagen, als sie noch ein Bad nahm und sich für die Nacht zurechtmachte. Lächelnd hatte sie ihr Spiegelbild betrachtet, während sie ihre langen schwarzen Haare bürstete. Zwei Monate hatte sie Mark nicht mehr gesehen. Zwei lange Monate! Nie zuvor waren sie länger als ein paar Tage voneinander getrennt gewesen. Aber Mark hatte einen Auftrag in England angenommen gehabt, der sehr viel für ihn bedeutet hatte.
    »Eleanor, komm doch mit!« hatte er sie gebeten.
    Sie hatte es auch gewollt, doch der Gedanke, die beiden Jungen allein zu lassen, hatte ihr gar nicht behagt. Es war schlimm genug für sie, ihren über alles geliebten Vater entbehren zu müssen. Und dann hatte Benjie plötzlich die Masern bekommen. Gott sei Dank ohne Komplikationen, aber jedenfalls hatte die Krankheit Eleanor in Amerika zurückgehalten.
    Lange hatte sie vor Aufregung im Bett wach gelegen. Sie hatte sich unsäglich gefreut, und alle nicht so glücklichen Ehepaare hatten ihr leid getan.
    Mark hatte einmal gesagt, an ihrer Schulter könnte man sich ausweinen, weil man fühlte, dass sie sich wirklich für den anderen interessierte. »Und weil man spürt, dass du glücklich bist.« Er hatte sie fest in die Arme genommen und erklärt: »Weißt du, die Menschen glauben, Glücklichsein sei ansteckend.«
    Als sie an ihr vergangenes Glück und die darauf folgende entsetzliche Zeit dachte, rollten ihr Tränen über die Wangen.
    Pamela unterbrach ihre Erinnerungen. »Nachdem er dich angerufen hatte, kam er also nach Hause? Ich verstehe das nicht.«
    Es war echt Pamela, dass sie Eleanor dazu zwang, ihre Tränen zu unterdrücken.
    »Ich verstehe es auch nicht.« Nervös, wie sie es früher nie gewesen war, fuhr sie sich durchs Haar. »Ich weiß ganz einfach nicht mehr, Pam. Ich weiß nur, dass er plötzlich da war.« Ihre Stimme wurde schrill. Sie stand auf und lief in der Bibliothek auf und ab. »Socker bellte. Ich hörte ihn, obwohl ich fest geschlafen hatte.«
    Socker war ein Collie gewesen, den sie sich angeschafft hatten, als sie das alte Farmhaus kauften. Er hatte nie gebellt, wenn Mark heimkam.
    »Er bellte nur einmal. Darum dachte ich mir auch nichts weiter. Doch dann hörte ich ein Geräusch im Parterre und gleich darauf auf der Treppe. Ich hatte Angst, so ganz allein, nur mit den zwei kleinen Jungen in dem einsam stehenden Haus. Ich wagte nicht einmal, das Licht einzuschalten. Aber der Mond schien und spiegelte sich in dem frisch gefallenen Schnee, so dass es ganz hell im Zimmer war. Die Tür ging auf und Mark
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