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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit
Autoren: Jo Zybell
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Flugzeuge gebaut, um selbst dorthin zu kommen?«
    Betretene Gesichter in der Runde. Ibrahim Fahka, der Ingenieur unter den Octavianen übernahm es zu antworten. »Wir sind nicht in der Lage große Industrieanlagen zu bauen von Werften und Flughäfen ganz zu schweigen. Obwohl wir über die Energieressourcen verfügen, fehlt uns schlicht das Personal. Und die Rohstoffe. Wie sollen ein paar hundert Menschen Bodenschätze ausbeuten, eine metallverarbeitende Industrie aufziehen und Werkshallen bauen, wenn sie nicht einmal den Bunker verlassen können ohne Gefahr zu laufen, sich durch den kleinsten Riss im Schutzanzug eine todbringende Infektion zuzuziehen? Zumal die Welt da draußen uns nicht gerade freundlich gesonnen ist.«
    »Natürlich haben wir uns schon im Flugzeugbau versucht«, schaltete die Prime sich ein. »Unter Roger dem Ersten. Das Projekt scheiterte damals an den von Sir Fahka genannten Gründen. Auch ein kleines Schiff haben unsere Vorfahren gebaut, ein U Boot. Die Expedition ist verschollen.Unsere einzige Chance sind Menschen mit ausreichender Intelligenz, mit Verständnis für unsere Situation und mit einem intakten Immunsystem. Und natürlich mit genug Mumm, sich auf ein solches Wagnis einzulassen.«
    »Also ein Mensch wie Sie, Commander Drax«, sagte Jefferson Winter feierlich.
    »Sie sind unser Mann!«, dröhnte Leonard Gabriels Bass vom Monitor.
    Matt seufzte innerlich. Auch wenn er die Beweggründe der Technos verstand ihm gefiel es nicht, wie sie ihm Honig ums Maul schmierten. Aber war das Grund genug, sie im Stich zu lassen…?
    »Bitte, Commander Drax…« Zum ersten Mal ließ Victoria die Maske der Aristokratin fallen.
    »Ich bitte Sie im Namen der Communities London und Salisbury machen Sie sich als unser Botschafter auf die Reise nach Amerika. Bitte!« Matt lehnte sich zurück. Niemals hätte er ein solches Ansinnen erwartet. Er war hier, um Antworten zu finden und nun sollte auf einem anderen Kontinent nach Verbündeten suchen. Er fühlte sich überrumpelt.
    Langes Schweigen entstand. Die Spannung war mit Händen zu greifen. Irgendwann räusperte sich General Charles Draken Yoshiro.
    Er strich sich eine blaue Strähne seiner Perücke aus der Stirn und sagte scheinbar beiläufig: »In Plymouth gibt es Leute, die seetüchtige Schiffe bauen. Natürlich haben sie nie von Amerika gehört, wissen vermutlich nicht einmal, dass die Erde eine Kugel ist.«
    Matt begriff. Plymouth hieß die nächste Station wenn es nach den Technos ging. »Ich brauche Bedenkzeit«, sagte er.
    Zwei Tage Zeit nahm er sich, in denen er stundenlange Gespräche mit Aruula führte. Seine Gefährtin machte kein Geheimnis daraus, wie ihre Zukunftsträume aussahen: Schluss mit den Kämpfen, Schluss mit der aufreibenden Odyssee stattdessen eine Hütte voller Kinder in den Wäldern Südenglands.
    »Ich habe noch nie etwas von dieser fremden Welt hinter den Meeren gehört«, sagte sie. »Ich dachte immer, dort beginnt das Reich der Götter. Doch wenn du glaubst, diesen Bunkermenschen helfen zu müssen, dann gehen wir in Wudans Namen. Ich werde nicht von deiner Seite weichen.«
    In der Nacht vor seiner Entscheidung träumte Matt von Riverside, Kalifornien. Seiner Heimatstadt. Auch dort würde nichts mehr sein, wie er es kannte. Und doch war es sein Zuhause, ein kleines Stück Heimat in einer fremden, feindlichen Welt. Vielleicht hatte er die Chance, eines Tages dorthin zurück zu kehren. Als Matt aufwachte, hatte er Heimweh nach Riverside.
    Am frühen Vormittag dieses Tages trat das Octaviat zusammen. Victoria war inzwischen zur Queen gekrönt worden. Alle Augen richteten sich auf Matt, als er und Aruula den Sitzungssaal betraten. Matt blieb hinter seinem Stuhl stehen.
    »Ladies und Gentlemen«, sagte er. »Ich komme aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Welt. Ein seltsames Schicksal hat mich hierher verschlagen. Die Erde von heute und ihre Menschen sind mir fremd und unheimlich. Bis auf wenige Ausnahmen.« Er blickte zur Sei- te, wo Aruula stand, und schenkte ihr ein Lächeln. »Und doch dies ist die Erde, auf der ich geboren wurde und für die ein jeder von uns verantwortlich ist. Ich kann und will mich dieser Verantwortung nicht entziehen. Darum habe ich…haben wir uns entschlossen, uns nach Amerika durchzuschlagen. In der Hoffnung, damit eine Brücke zu bauen, die einst in eine bessere Zukunft führt…«
    Die Queen und die Octaviane erhoben sich von ihren Stühlen und applaudierten. Und Matthew Drax konnte nicht anders, als
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