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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit
Autoren: Jo Zybell
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großen Sprüngen in die nächtlichen Ruinen hinein. Das Schott schloss sich, die Maschine hob ab und schwebte Richtung Themse davon.
    In der Schleuse fanden Matt und Aruula Schutzanzüge. Sie zogen sie an und stülpten die Helme über. Nach der üblichen Bestrahlung öffnete sich der Zugang ins Innere des EWATs. Sie gingen mit den anderen geretteten Soldaten zur Kommandozentrale.
    Commander Curd Merylbone begrüßte sie.
    »Willkommen im EWAT des Königs. Suchen Sie sich bitte einen Halt; es wird gleich etwas turbulent werden…«
    Noch bevor Matt nachhaken konnte, beantwortete das Bild auf dem Panoram Display seine Frage.
    Wo das EWAT abgestürzt war, blähte sich in gespenstischer Lautlosigkeit ein gewaltiger Feuerball auf, strahlend weiß wie ein junger Stern.
    »Der König hat den EWAT geopfert«, erklärte Merylbone, »und einen Teil der Stadt. Die Selbstzerstörung war auf acht Minuten eingestellt.« Die Feuerkuppel wuchs und wuchs, dann brach sie zusammen und finsteres Nichts gähnte, wo eben noch über tausend angreifende Nordmänner gewesen waren. »Im Umkreis von zwei Meilen blieb kein Atom auf dem anderen«, sagte der Commander mit einem erstickten Ton in der Stimme. »Gott sei denen gnädig, die nicht rechtzeitig«
    »Es war notwendig!« König Rogers Stimme. Matt sah sich um und entdeckte den silbergrauen Schutzanzug mit den roten Streifen hinter dem Navigator. »Anders war der Feind nicht zu schlagen.« Roger III. sah in die Runde. Einige der Technos senkten die Köpfe, andere nickten. Matt beneidete den König nicht um seine Entscheidung.
    »Und jetzt fliegen wir nach Salisbury«, fuhr Roger III. fort. »Die Community dort kämpft um ihre Existenz…«
    ***
    Kaikaan schlug mit der flachen Schwertklinge auf die an ihm vorbei stürmenden Soldaten ein. In immer neuen Angriffswellen jagte er sie den Hügel hinauf. Hinein in die vernichtenden Strahlen aus den Waffen der Verteidiger, hinein in die de- tonierenden Kanonenkugeln aus den Ge- schützen seiner eigenen Truppen. Eine Handvoll Verteidiger hielt die Hügelkuppe. Die verfluchten Scheingötter kämpften, als sehnten sie sich nach dem Tod. Fast zweitausend seiner Soldaten lagen tot oder verwundet im hohen Gras rund um den Hügel. Der Kriegswagen der Erdstädtler hatte sich dort oben, wo die Tasten mit den Symbolen des Pfortenschlüssels lagen, zwischen den Steinen niedergelassen. Kaikaans Geschütze hatten ihn manövrierunfähig geschossen. Acht oder neun Scheingötter waren den ersten Anläufen von Kaikaans Truppen zum Opfer gefallen.
    Dann aber erschienen unverhofft zwei weitere Kriegswagen im Rücken seines Heeres, Und wenig später noch einmal. Ihrer vereinten Feuerkraft hatte Kaikaan nichts entgegen zu setzen. Trotzdem jagte er seine Soldaten den Hügel hinauf. Sie starben wie Fleggen, die gegen das Netz einer Siragippe anflogen.
    Erst als ein elfter Kriegswagen zwischen den nächtlichen Hügeln landete er war größer als die anderen ließ Kaikaan den Gedanken an Rückzug zu. Wie schon die anderen, spuckte auch der große Kriegswagen Gestalten in silbergrauen Anzügen aus. Sie schossen aus jenen Kugelrohren, die Kaikaan den Scheingöt- tern im Nordland geraubt hatte und von denen ihm nur noch drei geblieben waren.
    »Wir müssen uns retten«, raunte der Lokiraa Priester ihm zu.
    Kaikaan schickte Boten an seine Unterführer aus. Nur wenig mehr als tausend Soldaten waren noch am Leben. Er befahl, dass sechshundert von ihnen seinen eigenen Rückzug deckten und sich den Scheingöttern und ihren Kriegswagen entgegen stellten. Er selbst umgab sich mit den restlichen vierhundertachtzig Kämpfern, und schlug sich unter dem Feuerschutz seiner untergehenden Haupttruppe zum Fluss durch.
    Neun Erdstädtler verfolgten sie. Ihre Strahler brachten Tod und Vernichtung über Kaikaans Truppe. Aber auch der Kriegsmeister aus dem Norden verfügte noch über drei dieser schrecklichen Waffen. Vier Verfolger konnten Kaikaans Soldaten töten, einen nahmen sie gefangen.
    Mit zweihundertsiebzehn Nordmännern erreichte er im Morgengrauen das zerstörte Lager. Nicht mehr als sechsundsiebzig zerknirschte Soldaten fand er zwischen den verkohlten Zelten und in Erdlöchern am Flussufer. Auf dem Fluss rauchten über vierzig Schiffswracks.
    Mit einer stolzen Flotte von sechsundachtzig Schiffen war er vor zwei Monden von der Küste des Nordlandes in See gestochen. Mit einem einzigen Schiff fuhr er am Morgen des folgenden Tages flussabwärts und ins Meer hinaus. An Bord außer ihm
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