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018 - Die Erben der Menschheit

018 - Die Erben der Menschheit

Titel: 018 - Die Erben der Menschheit
Autoren: Jo Zybell
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selbst, Hakuun und dem Sprachsklaven dreihundertdrei Soldaten. Und der Gefangene…
    ***
    Türkisfarbenes Meer, so weit das Auge reichte. Darüber spannte sich ein blauer Himmel. Dezente Musik erklang von irgendwo her. Ein Streichkonzert. Vielleicht ein Fundstück aus Richard Jaggers Medienplayer.
    Ihre Schutzanzüge hatten Matt und Aruula abgelegt. Bleischwer fühlten Arme und Beine sich an, und in Matts Schädel schien ein Klumpen nasser Watte statt eines Gehirns zu schwimmen. Er lehnte gegen Aruula und hatte seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt. Beide wa- ren vollkommen erschöpft. Nach zehn Stunden in Salisbury hatte ein EWAT sie nach London geflogen, zusammen mit einem Kontingent Soldaten, das an der Front von frischen Truppen abgelöst wurde. Obwohl sich die beiden kaum noch auf den Beinen halten konnten, hatten sie Rulfan zu sehen verlangt.
    Und nun saßen sie auf dem Boden am Rand eines hell erleuchteten Kuppelraums und starrten auf eine tischhohe ovale Glaswanne im Zentrum. Die Wanne war mit dickflüssigem gelblichen Humanplasma gefüllt. Rulfans nackter Körper schwamm bäuchlings in ihr. Vier Technos in silbergrauen Schutzanzügen und mit durchsichtigen Helmen standen um die Wanne herum und machten sich am verletzten Rücken des Bewusstlosen zu schaffen. Sie hatten einen Raum im SEF oberhalb des Tunneleingangs zu einem Operationssaal umfunktioniert. Seit Stunden operierten sie Rulfan. Der Speer war seitlich der Wirbelsäule in Lunge und Leber eingedrungen.
    Verschwommen war Rulfans Gesicht durch die Glaswand der Wanne zu erkennen. Ein dünner blauer Schlauch ragte aus seinem Mund, führte aus der Wanne heraus und verschwand in einer kleinen Kugel, die auf Teleskopbeinen daneben stand. Er musste künstlich beatmet werden.
    Alle halbe Stunde bildete sich ein grünes Rechteck im Himmel über dem Meer. Kyoko, General Yoshiros E Butler erschien darauf und verkündete mit beherrschter Miene und in sachlichem Tonfall die neusten Meldungen von der Schlacht um Salisbury. So erfuhren sie nach und nach die neuesten Einzelheiten vom Kampf geschehen.
    Obwohl ein Teil der Angreifer abgezogen war man vermutete, dass sich der Heerführer ob der drohenden Niederlage in Sicherheit brachte, nahm die Wildheit der verbliebenen Nordmänner nicht ab. Obwohl klar war, dass sie ihr Ziel nicht mehr erreichen konnten, warfen sie sich mit Todesverachtung nach vorn und fügten den Technos noch schwere Verluste zu.
    Als dann aber Leonard Gabriel und General Emily Priden mit zwei EWATs im Rücken der Angreifer auftauchten und schließlich General Yoshiro deren Geschützstellungen ausschalten konnte, waren die Würfel gefallen. Kyokos Nachrichten besserten sich, Matt und Aruula und die drei Ärzte atmeten auf.
    Eine Tür im Meerespanorama öffnete sich. Zwei Technos in Schutzanzügen rollten ein kugelförmiges Gerät auf Teleskopbeinen in den Raum hinein. Sie stellten es neben die Plasmawanne. Sonden und Schläuche wurden aus der basketballgroßen Kugel gezogen, in das Plasma versenkt oder mit Rulfans Körper verbunden. Einer der Ärzte kam zu Matt und Aruula.
    »Die Zentral Helix übernimmt jetzt die Kontrolle über seinen Organismus«, erklärte er.
    »Seine Wunde war tief und lebenswichtige Organe sind Verletzt worden. Wir haben sie mit Embryonalgewebe verschlossen.«
    »Wird er überleben?«, fragte Aruula. Skeptische Falten erschienen auf der bleichen Stirn des Mediziners. »Er ist vital, er könnte es schaffen. Aber er wird Zeit brauchen. Vielleicht viel Zeit.«
    Wieder flammte der Monitor über dem Meer auf. Matt erschrak, denn Kyokos schönes Gesicht wirkte bedrückt. »Ladies und Gentlemen«, sagte sie. »Ich muss eine traurige Botschaft übermitteln. Prime James Dubliner ist gefallen. Gemeinsam mit dreizehn anderen Kämpfern. Sie starben für unsere Zukunft.«
    Matt stand auf und deutete auf Rulfan. »Halten Sie uns bitte über seinen Zustand auf dem Laufenden«, bat er den behandelnden Arzt. Der nickte und legte seine Hand auf die Kuppelwand; die Tür ging auf. Graues Morgenlicht fiel durch Lücken im Gestrüpp des teilweise zerstörten Daches. Überall an den schwarzen brüchigen Wänden der großen Halle standen einfache Kunststoffpritschen. Verletzte Lords lagen darauf. Technos in Schutzanzügen liefen umher und versorgten die Verwundeten.
    Lu hockte im Schneidersitz vor einer der Pritschen. Matt und Aruula gingen zu ihr. Sie tupfte das Gesicht eines großen massigen Mannes mit einem feuchten Lappen ab. »Issede Gwanload
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