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0179 - Der unheimliche Ritter

0179 - Der unheimliche Ritter

Titel: 0179 - Der unheimliche Ritter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Pols teleportiert zu werden, wollte Nicole verzichten. Sie wollte den Untoten nicht in Gefahr bringen, von dem wütenden Ritter vernichtet zu werden, um ihm das Unangenehme dieser Todesart zu ersparen. Es mochte andere Mittel geben, ihm seinen letzten und größten Wunsch zu erfüllen. Denn ein richtiges Leben würde er niemals mehr führen können. Er war und blieb ein Toter, auch wenn er lebte, dachte und fühlte.
    Es war widernatürlich.
    Aber Charles konnte ihr noch Informationen geben. Sie wollte wissen, was es mit dem Schwarzen Ritter auf sich hatte, der wie ein Dämon erschien und dennoch die Schwarze Familie nicht kannte.
    Charles kam die Treppe herunter.
    Da klirrte und krachte es wie von einer Explosion!
    Zwanzig Meter von der Treppe entfernt flog die aus Panzerglas bestehende große Eingangstür auseinander!
    Jemand war spielend mit dem Panzerglas fertig geworden. Ein riesiger Pfeil hatte sie glatt zertrümmert. Splitter flogen nach innen.
    Raffael wurde blaß. Charles kreischte wie ein Irrer.
    »Der Herr kommt!« schrie er und wandte sich zur Flucht nach oben.
    Im gleichen Moment beugte sich ein Fünf-Meter-Riese durch die Tür, richtete sich wieder auf und stieß mit dem behelmten Kopf fast unter die Decke der Eingangshalle.
    Der Schwarze Ritter war da!
    ***
    Vor Zamorra glitten die beiden Türhälften des Lifts auseinander. Er war in der vierten Etage angekommen. Und direkt vor ihm standen drei Männer.
    Sie waren alle vier überrascht, weil keiner von ihnen damit gerechnet hatte, ausgerechnet in diesem Moment der Gegenpartei zu begegnen.
    Jaques reagierte am Schnellsten. Seine Faust zuckte empor, um Zamorra mit einem Punktschlag niederzustrecken. Der hatte aber schon seine Überraschung überwunden und wehrte den Hieb mit einem Judogriff ab. Im Faustkampf konnte ihm so schnell niemand etwas vormachen.
    Er konterte.
    Jaques taumelte gegen Sven Pol, der dadurch am Einsatz seiner Pistole gehindert wurde.
    Im nächsten Augenblick trafen Henner Pols verschränkte Hände den Nacken des Dieners. Mit einem dumpfen Ächzen brach Jaques zusammen.
    »Was soll das?« schrie Sven.
    Er wollte jetzt durch die Tasche schießen, aber im gleichen Moment erwischte ihn erneut ein lähmender Strahl aus dem Amulett. Svens Mund öffnete sich zu einem entsetzten Schrei, aber er sank bereits in sich zusammen.
    Zamorra wandte sich zu Henner Pol um.
    Der wich ein paar Schritte zurück, winkelte die Arme an und hielt dem Parapsychologen die offenen Handflächen entgegen. »Frieden, Zamorra«, stieß er hervor.
    Seine Augen weiteten sich etwas, als er das Amulett vor der Brust des Professor erkannte.
    Zamorra sah von ihm zu Jaques und dann wieder zurück. »Warum?« fragte er.
    »Ich mache das Spiel nicht mehr mit, zu dem ich gezwungen werde«, murmelte Pol. »Ich will Ihnen reinen Wein einschenken, Zamorra. Vielleicht können Sie noch retten, was zu retten ist.«
    »Dann reden Sie«, verlangte Zamorra. »Es wird Zeit. Was ist mit Nicole geschehen?«
    »Der Schwarze Ritter hat sie entführen lassen«, murmelte Pol dumpf. »In sein Schloß im Berg!«
    »Und sie und Ihr Diener haben dabei geholfen!«
    »Er hat uns zu allem gezwungen. Er ist entsetzlich mächtig. Jaques kann ein Lied davon singen. Ich…«
    Er verstummte. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Er sah einen Punkt hinter Zamorra an, der erstaunlich tief liegen mußte.
    Zamorra hatte den alten Trick oft genug selbst angewandt. Darum drehte er sich jetzt nicht um, sondern machte nur ein paar weite Sprünge zur Seite, um damit Henner Pol und den möglichen anderen Gegner zugleich ins Blickfeld zu bekommen.
    Henner Pol hatte keinen Trick versucht.
    Lautlos war in der Liftkabine die schwarze Ritterfigur aufgetaucht, und ihr Bogen war gespannt!
    Verräter ! hörten sie die Stimme in ihren Hirnen.
    Dann schnellte der Pfeil von der Sehne.
    ***
    Schlagartig wurde es Nicole bewußt, daß sie einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte. Noch ehe sie sich umzog, hätte sie die Lücke im Abwehrschirm schließen müssen.
    Aber jetzt war es zu spät. Der Schwarze Ritter mußte der Spur gefolgt sein, und nun war er da, wo er niemals hätte hingelangen dürfen: innerhalb der Mauern von Château Montagne!
    Nicole hätte sich ohrfeigen mögen.
    Thorn legte soeben einen neuen Pfeil auf die Sehne. »Weg!« schrie Nicole Raffael zu. »Laufen Sie, schnell!«
    Aber nicht er und auch nicht Nicole waren Thorns Ziel, hinter welchem Nicole einen weiteren Ausgemergelten erkannte.
    Bedeutete
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