Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ausgewertet. Aber das war der schwächste Trost.
    ***
    Dina Jackson, die Rothaarige, konnte Stephen Burgess nicht vergessen. Auch wenn er sie so einfach stehengelassen hatte… aber da war irgendetwas an ihm, das sie nicht mehr losließ.
    Wenn sie nur gewußt hätte, wo sie ihn finden konnte!
    Aber sie wußte es nicht. Auf das Frühstück verzichtete sie, kam eine halbe Stunde zu spät zur Arbeit und war den ganzen Morgen über nicht bei der Sache. Mittags bat sie ihren Chef für den Rest des Tages um Urlaub.
    Dann irrte sie durch die Straßen Londons. Steve Burgess… wo mochte er sein, was mochte er zu dieser Zeit tun? Sie wußte nur, daß er irgendwo im Westend wohnen mußte, das war alles. Und sie wußte, daß sie ihn trotz des schroffen Abschieds in der Nacht Wiedersehen mußte.
    Um fast jeden Preis.
    Plötzlich fiel ihr der Lord ein, der sie mit seiner Traumkutsche heimgebracht hatte. Ein waschechter Lord aus Schottland. Sie hatte es kaum glauben können. Er hatte ihr das Hotel genannt, in welchem er logierte. »Falls Sie mich noch einmal brauchen«, hatte er gesagt.
    Vielleicht konnte er ihr helfen.
    Sie benutzte den Bus, um sich in die Nähe des Nobelhotels bringen zu lassen und traute sich fast gar nicht in den Palast aus Glas und Beton hinein. Konnte ihr dieser Mann überhaupt tatsächlich helfen? Würde er es nicht als Belästigung empfinden, daß sie ihn aufsuchte und um Hilfe bat?
    Und vor allem: Welche Möglichkeiten besaß er überhaupt, ihr zu helfen?
    Aber da stand sie schon an der Rezeption und fragte nach Lord Saris. »Moment, ich frage an, ob Sir Bryont oben ist, Miss…«
    Der Hotelangestellte griff zum Telefon und wählte eine dreistellige Zimmernummer.
    »Sir Bryont, eine junge Dame möchte Sie sprechen…«
    Dina konnte nicht verstehen, was der Lord antwortete, aber der Angestellte legte auf und nickte ihr freundlich zu. »Sir Bryont läßt bitten.« Er schnipste nach einem Boy. »Zeig der Lady den Weg.«
    Dina ließ sich von dem Boy hinaufbringen. Fast zu spät entsann sie sich, daß sie anstandshalber ein Trinkgeld zu geben hatte und fragte sich, welche Summen im Laufe des Tages wohl in die Taschen der diversen Angestellten wanderten. Immerhin stiegen in dieser Edelhütte hauptsächlich gutbetuchte Leute ab, die genügend Kleingeld für ausreichende Trinkgelder besaßen.
    Zögernd klopfte sie an.
    Der Lord öffnete selbst. »Kommen Sie herein, Dina«, sagte er. »Ich habe bereits damit gerechnet, daß Sie kommen würden.«
    »Oh«, erwiderte sie. »Ich wollte nicht…«
    »Es handelt sich um Steve Burgess, nicht wahr?« fragte er. »Ich soll Ihnen helfen, ihn ausfindig zu machen.«
    »Woher wissen Sie das, Sir Bryont?« stieß sie hervor. »Können Sie Gedanken lesen?«
    »Das ist in diesem Fall wohl nicht nötig«, lächelte er. »Nehmen Sie Platz und lassen Sie den Sir ruhig weg. Ich bin zwar Lord, aber das auch nur rein zufällig. Sie haben sich in den jungen Mann verliebt, nicht wahr?«
    »Nein«, stieß sie leicht errötend und trotzig hervor. »Ich will ihm nur ein paar Ohrfeigen geben.«
    Sie ließ sich in einem der Sessel nieder. Das Zimmer war riesig und luxuriös ausgestattet. Der Preis für eine Übernachtung, überlegte sie, würde wohl ihr Einkommen zweier Tage übersteigen.
    »Nun, ich werde versuchen, was ich tun kann«, versprach er. »Ich bin nämlich ebenfalls an dem jungen Mann interessiert, wenn auch aus anderen Gründen als Sie.«
    »Sind Sie ein Geheimagent?« fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Aber bei der Firma werde ich wohl anrufen…«
    Er ließ sich auf der Bettkante nieder. Auf dem Nachttisch stand das Zimmertelefon. Bryont wählte direkt durch, ohne daß das Mädchen die Nummernfolge erkennen konnte. Er wartete einige Sekunden.
    »Lord Saris hier. Ich brauche Mister Mike Carohn«, verlangte er. »Dringend.«
    Wieder trat eine kurze Pause ein.
    »Ja, hier Saris, Mike«, sagte er schließlich. »Tun Sie mir den Gefallen und machen Sie die Adresse eines Stephen Burgess ausfindig. Falls Ihnen das Kennzeichen seines Fahrzeugs hilft«, er gab es durch. »Nein, Mike, er ist nicht direkt ein Spion, aber es gibt eine Sache, die ich gern unauffällig mit ihm klären möchte. Eine Privatangelegenheit.«
    Wieder eine kurze Pause.
    Dann: »Mike, ich tue Ihnen auch nie wieder einen Gefallen… Ach, jetzt geht es plötzlich? Bitte, ich warte auf Ihren Rückruf.« Er nannte noch das Hotel und legte dann auf.
    »Wenn Sie den Mann erpreßt haben, möchte ich lieber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher