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0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Müdigkeit hingegen sprach für die Vampir-Theorie.
    Er mußte zumindest den Keim in sich tragen.
    Saris ergriff Dinas Hand. »Es ist vielleicht besser, wenn Sie gehen«, flüsterte er ihr so leise zu, daß Burgess es nicht hören konnte. »Burgess ist gefährlich!«
    Doch Dina schüttelte den Kopf. Sie nahm Saris’ Worte kaum wahr. Für sie gab es nur noch Stephen Burgess, und in diesem Moment erkannte sie, daß sie sich tatsächlich in ihn verliebt hatte.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie mich hergebracht haben, Bryont«, sagte sie.
    Saris erfaßte den Unterton.
    Im Klartext hieß das, daß er von diesem Moment an überflüssig war.
    Und er ging!
    In diesem Augenblick sah er für Dina Jackson noch keine Gefahr, weil er Burgess bei Tageslicht zwar müde, aber wach und lebend gesehen hatte. Der Keim war noch nicht weit genug vorangeschritten, hatte den jungen Mann nicht völlig in seiner Gewalt. Es würde vielleicht noch ein oder zwei Nächte dauern…
    Und bis dahin hoffte Bryont Saris, mit Zamorras Hilfe den Fall erledigt zu haben. Wo Burgess wohnte, wußte er jetzt und mit dem Meister des Übersinnlichen würde er hierher zurückkehren. Zamorra würde Mittel und Wege kennen, die Erinnerung Burgess’ aufzubrechen.
    Der Llewelyn verabschiedete sich und fuhr zum Hotel zurück, wenn Burgess dem Keim noch nicht erlegen war, war das Mädchen noch nicht in Gefahr.
    Die City Londons nahm ihn wieder auf.
    ***
    Es war die Zeit, in der Zamorra und Nicole in einem Jet der Airfrance in Richtung London jagten. Zamorra brütete dumpf vor sich hin; er hatte die notwendigsten Dinge zusammengepackt. Nicole reiste wie üblich mit mehreren Koffern, deren Inhalt unausgepackt bleiben würde, weil sie erfahrungsgemäß am Zielort durch sämtliche Boutiquen streifen und einkaufen würde - selbstredend auf Zamorras Rechnung. Zamorra erwog seit einiger Zeit, Château Montagne durch einen Anbau zu erweitern - um die aus den Fugen platzenden Kleiderschränke Nicoles zu entlasten.
    Nicole saß am runden Fenster des Jet und sah nach draußen. Unter ihnen glitten die Wolkenbänke dahin. Die Maschine überflog sie. In zehn Minuten würde sie auf dem Hethrow Airport landen.
    »Sie will es nicht«, flüsterte Zamorra plötzlich. Nicoles Kopf flog herum. Sie starrte ihn überascht an, dann erkannte sie jäh, daß er in eine Art Halbtrance gefallen war. »Sie warnt… die schwarze Lady…und sie…«
    Er verstummte wieder, aber seine Lippen vollführten Bewegungen, als würde er weiter sprechen. Nicole beherrschte die Kunst des Lippenlesens zu ihrem Leidwesen nicht, so entging ihr das, was Zamorra weiter von sich gab.
    Schweißperlen entstanden auf seiner Stirn.
    Aus einer Eingebung heraus begann Nicole zu handeln. Sie öffnete sein Hemd. Auf der Brust trug er das Amulett des Leonardo de Montagne. Sie zog es hervor und preßte es gegen seine Stirn.
    Im gleichen Moment riß er die Augen auf. Er erwachte aus seiner Halbtrance.
    Verwirrt starrte er Nicole an.
    ***
    Der Warnimpuls kam zu spät. Er durchschrillte Bryonts Bewußtsein erst, als er die Tür zu seiner Luxus-Unterkunft bereits aufgestoßen hatte und den ersten Schritt tat.
    Jemand mußte direkt hinter der Tür gestanden haben.
    Etwas Hartes preßte sich in die Hüfte des Lords. Gleichzeitig spürte er die Aura des Bösen, die sich in seinem Zimmer ausgebreitet hatte. Er erstarrte.
    »Ganz ruhig bleiben«, sagte eine harte Stimme. »Gehen Sie weiter. Keine falsche Bewegung.«
    Saris ging durch den schmalen Gang bis in das eigentliche Zimmer mit Sitzgruppe und TV, von dem der eigentliche Schlafraum durch einen Vorhang getrennt wurde.
    In einem der Sessel saß eine schwarzhaarige Frau.
    Er erkannte sie sofort wieder. Es hätte nicht der bösartigen Ausstrahlung bedurft, um sie zu identifizieren.
    Es war die Unheimliche, die sich in der Discothek an den Weißgekleideten herangemacht hatte.
    Diesmal trug sie keinen Disco-Look, sondern ein bodenlanges, schwarzes Kleid, das einfach geschnitten und daher besonders teuer war. Doch das konnte Saris wenig beeindrucken. Für ihn zählte nur das Innere, nicht das Äußere.
    »Wer sind Sie?« fragte er.
    Wer hinter ihm ging und ihm immer noch kalten Stahl in die Hüfte preßte, wußte er. Der Chauffeuer des Bentley.
    »Namen sind Schall und Rauch«, sagte die Schwarzhaarige. »Sie brauchen meinen Namen nicht zu kennen. Es genügt, daß ich Ihren weiß, Llewellyn. Haben Sie meine Botschaft gestern nacht nicht erhalten?«
    Er fuhr mit der Zungenspitze über die
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