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0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwunden.
    Zamorra trat ein. Das Fenster war weit geöffnet, die Morgensonne lachte herein, und Nicole lag auf dem Bauch und schlief.
    Zamorra lächelte. Geräuschlos glitt er an das breite Bett, schlug die dünne Sommerdecke halb zurück und begann Nicole zu kitzeln.
    Mit einem Aufschrei sprang sie förmlich empor, warf ihren schlanken Körper herum und rückte zur anderen Bettkante ab, sich dabei mit den endlos langen Beinen in der Decke verheddernd. Zamorra setzte nach, durchbrach ihre Abwehr und küßte sie herzhaft. Ihre Bewegungen wurden sanfter, und sie schmiegte sich an ihn.
    »Du bist gemein«, sagte sie schließlich, als er losließ. »Mich aus dem Schlaf zu kitzeln! Weißt du, wie spät es ist?«
    Zamorra schätzte die Zeit ab, die seit dem Telefonat vergangen sein mochte. »Zehn Uhr vierundvierzig mitteleuropäischer Zeit«, sagte er.
    »Kein Grund, mich zu wecken!« protestierte Nicole und streckte sich wieder lang auf dem Bett aus. Zamorras Hand ging auf ihrer bloßen Haut wieder auf Wanderschaft und begann mit neuen Kitzelversuchen.
    Sie sprang wieder hoch. »Laß das«, funkelte sie ihn an und ging zum Gegenangriff über.
    Zamorra zog es vor, zu kapitulieren.
    »Kannst du mir bei Gelegenheit mal verraten, warum du mich so früh weckst? Und warum du überhaupt schon auf den Beinen bist?«
    Zamorra schmunzelte.
    »Es hat einen ganz einfachen Grund«, sagte er. »Da Raffael heute seinen freien Tag hat und das Küchenpersonal aus diesem Grunde zu sehr trödelt und nichts zustandebekommt, habe ich dich geweckt, damit du mir Morgenkaffee und Frühstücksei ans Bett bringst…«
    Sie warf ihm das Kissen an den Kopf. Zamorra eilte rasch von dannen, ehe dem Kissen ein Pantoffel oder wesentlich schwerere Dinge folgen konnten.
    ***
    Während des Frühstücks, das Zamorra, um seine Reue unter Beweis zu stellen, persönlich angefertigt hatte, erklärte er Nicole, um was es ging.
    »Lord Saris ist doch der Mann, der dich gewissermaßen in seinen Clan adoptiert hat, nicht wahr?« fragte sie. »Mit dem wir gegen Grohmhyrxxa und Es’chaton kämpften.« [1]
    »Just jener«, bestätigte Zamorra.
    »Das wäre doch eine Gelegenheit, deinen damals frisch erworbenen Kilt wieder einmal zu tragen.«
    »Bis Schottland werden wir diesmal kaum kommen«, überlegte er.
    »Die Sache spielte sich in London ab. Ich schätze, daß wir so rasch wie möglich hinfliegen werden.«
    Nicole nickte. »Und dieser Hexe das Handwerk legen.«
    »Wenn sie eine Hexe ist«, überlegte Zamorra. »Vielleicht steckt auch noch ein wenig mehr dahinter. Unser Freund Asmodis, der Fürst der Finsternis, hat sich in letzter Zeit ziemlich ruhig verhalten. Ich kann mich noch lebhaft an die Zeit erinnern, da er zur Jagd auf uns geblasen hatte. Offenbar ist das plötzlich nicht mehr aktuell.«
    »Oder es gibt eine noch größere Gefahr, die uns ebenso wie die Schwarze Familie bedroht«, sagte sie. »Die Meeghs oder jene Lichtenergie, die aus dem Nichts zu kommen scheinen.«
    »Ich möchte eher annehmen, daß Asmodis abwartet, daß wir uns gegen diese Dinge abrackem und aufreiben, um dann lediglich triumphierend zu kichern und zum Rundschlag gegen den Sieger auszuholen.«
    Nicole nickte und köpfte ihr Frühstücksei, um es geruhsam auszulöffen. »Hast du schon deine Computer befragt?«
    Zamorra schüttelte den Kpf. »Wann denn? Ich mußte ja dein Frühstücksei weichkochen. Aber ich denke, es wird Zeit genug bleiben, um nach ähnlichen Vorfällen zu fahnden.«
    Ein Teil des Schlosses wurde von dem gigantischen Archiv des Professors in Anspruch genommen. Zamorra sammlte alle Daten über parapsychologische Effekte oder magische Phänomene, um damit im Ernstfall gut genug vorbereitet sein zu können. Vor kurzem hatte er auf EDV umgestellt, was ein tiefes Loch in seine Reichtümer riß, aber alles vereinfachte, wenn man auch nur halbwegs mit den Geräten umgehen konnte. Die zeitraubendste Arbeit war es gewesen, die schriftlich fixierten Daten auf Bänder zu übertragen.
    Während Nicole abräumte, verschwand Zamorra im »Archiv«, um die Computer abzufragen. Das Ergebnis war niederschmetternd. Es gab keine Hinweise auf ähnliche Vorfälle in der gleichen Gegend oder in fremden Ländern, weder in der nahen noch in der fernen Vergangenheit.
    »Es wäre ja auch zu schön gewesen«, brummte der Parapsychologe. »Na schön, stürzen wir uns also unvorbereitet in das Vergnügen.«
    Hinterher, dag wußte er, würde es Daten geben. Von ihm persönlich gesammelt und
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