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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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Agent.«
    Phil ergriff das Wort. »Überlegen Sie jetzt mal genau, Mann«, sagte er.
    »Haben Sie wirklich mit Mr. Kenneth gesprochen?«
    »Natürlich, Sir. Er sagte…«
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Ja«, sagte der Kellner, stockte dann und verbesserte sich, indem er, unsicher geworden, fortfuhr: »Nein, ich glaube nicht. Er rief mir die Worte aus dem Badezimmer zu.«
    »Gesehen haben Sie ihn also nicht?«
    »Nein, aber es brannte Licht im Badezimmer. Mr. Kenneth rief, dass ich…«
    »War es seine Stimme? Überlegen Sie genau! War es wirklich Carel Kenneths Stimme?«
    »Bestimmt«, stotterte der Kellner. »Wer soll es sonst gewesen sein?«
    Phil sah mich an. In seinen Augen leuchtete Triumph.
    »Er hat also Kenneth nicht gesehen«, stellte er fest, »und Kenneth hat den Tee, den er sich bestellt hat, nicht angerührt.«
    Ich nickte. »Ich glaube, wir werden Carel Kenneth heute Nacht noch einmal aus seinem Bett holen müssen«, sagte ich.
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon. Es stand unmittelbar vor unserer Nase auf dem Empfangstisch. Der Portier nahm den Hörer ab und meldete sich mit: »Atlantic Hotel«. Er lauschte zwei Sekunden lang, dann hob er den Kopf und sah uns fragend und ratlos an, ohne den Hörer vom Ohr zu nehmen.
    »Mr. Kenneth?«, stotterte er. »Ja:, ich weiß nicht…«
    Das Telefon besaß einen zweiten Hörer zum Mithören. Mit einer blitzschnellen Bewegung presste ich ihn an das Ohr und hörte gerade noch eine aufgeregte Frauenstimme, die hysterisch hervorsprudelte: »… muss ihn sprechen. Geben Sie das Gespräch sofort auf sein Zimmer.«
    Meine Nerven spannten sich. Ich winkte dem Portier heftig zu.
    Er begriff und sagte: »Sehr wohl, Madame.«
    Dann betätigte er einige Druckknöpfe.
    Ich hörte das Summen des Rufes, aber niemand im Zimmer 312 nahm den Hörer 56 ab. Ich griff über die Theke hinüber und deckte die Sprechmuschel des Hörers mit der Hand des Portiers ab.
    »Sagen Sie, dass sich niemand meldet«, zischte ich.
    Der Portier begriff.
    »Es tut mir leid, Madame«, sagte er. »Mr. Kenneth meldet sich nicht.«
    Die nervöse Frauenstimme verlangte: »Dann geben Sie mir Zimmer 412, Mr. Conolly!«
    Jetzt deckte der Portier die Sprechmuschel von selbst ab.
    »Conolly ist nicht im Haus«, flüsterte er.
    »Sagen Sie ihr, dass Sie verbinden«, zischte ich zurück.
    Er nahm die Hand von der Muschel. »Ich verbinde, Madame.«
    Ich ließ fünf Sekunden verstreichen. Ich hörte das nervöse heftige Atmen der Frau. Dann nahm ich dem Portier den Hörer aus der Hand und meldete mich mit einem knappen: »Ja?«
    »Carel?«, fragte die Frau.
    »Ja«, wiederholte ich.
    Sie sprudelte hervor: »Derlano und seine Leute sind auf dem Weg zum Hotel. Sie wollen dich erledigen. Ich konnte dich nicht früher benachrichtigen. Derlano hat sich vor der Polizei in einem alten Schuppen versteckt. Er ließ mich hier zurück, als er mit dem Auto und seinen Brüdern abfuhr. Ich musste lange laufen, bevor ich ein Telefon fand. Sie müssen jeden Augenblick im Hotel ankommen, Carel. Was wirst du tun? Wenn sie dich in deinem Zimmer nicht finden, ist es beinahe genauso schlimm, als wenn sie dich dort fänden.«
    Während die Frau sprach, hatte ich mein Taschentuch über die Sprechmuschel gefegt. Das macht die Stimme undeutlich und unkenntlich.
    »Wo bist du jetzt?«
    Die Frau schöpfte keinen Verdacht.
    »In einer Telefonzelle auf Pier 45«, antwortete sie.
    »Gibt es ein Lokal in der Nähe?«
    »Ja, gleich gegenüber.«
    »Geh hin und warte unter allen Umständen auf mich.«
    Ich legte auf. Es war das Beste, was ich tun konnte. Je länger ich sprach, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau Verdacht schöpfte.
    Phil sah mich fragend an.
    »Später«, sagte ich. »Hier kann es jede Sekunde rundgehen. Gehen Sie auf Ihr Zimmer«, befahl ich dem Kellner. »Los, Mann, nehmen Sie die Beine in die Hand!«
    Er stolperte davon. Ich fasste Phil an der Schulter und sagte: »Derlano und seine Leute sind hierher unterwegs. Sie wollen Kenneth ausheben. Du gehst am besten in die Bar und sorgst dafür, dass niemand sie verlässt, für den Fall, dass es hier knallen sollte. Sie«, sagte ich zu dem Portier, »ziehen sich irgendwohin zurück, wo Sie außer Gefahr sind. Ihren Platz nehme ich ein. Beeilen Sie sich.«
    ***
    Fünf Sekunden später war die Hotelhalle zum Empfang für Tertio Derlano und seine Kumpane vorbereitet. Phil stand hinter dem Vorhang zur Bar, und ich hockte hinter' der Empfangstheke. In der Halle
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