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0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

0177 - Der Gangster, dem New York gehörte

Titel: 0177 - Der Gangster, dem New York gehörte
Autoren: dem New York gehörte Der Gangster
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oder Rita Howell«, zischte ich. »Kommen Sie!«
    Ich fühlte, wie sie zitterte. Plötzlich verdrehte sie die Augen und sank zusammen. Ich fing sie auf. Sie war ohnmächtig geworden.
    Ich drehte den Kopf zu den Männern an der Theke. Ich spürte die Welle von Drohung, die von ihnen ausging, wie etwas Körperliches.
    »Das ist eine FBI-Angelegenheit«, sagte ich scharf und laut. »Mischt euch nicht ein!«
    Mein Blick glitt über die zernarbten, schiefen, verschlagenen und brutalen Gesichter. Ein Kopf nach dem anderen wandte sich langsam wieder der Theke zu.
    Ich hob die Pistole auf, ohne die Frau loszulassen. Dann nahm ich Lil Donald auf beide Arme und trug sie hinaus.
    Irgendeine Stimme sagte: »Das kann ich nicht mit ansehen, wie der Kerl das Mädchen behandelt.«
    Ich hörte der Stimme an, dass der ■Sprecher betrunken war, und ich kümmerte mich nicht um ihn, aber bevor ich die Tür erreichen konnte, wankte der Bursche mir in den Weg.
    Er war seiner Kluft nach ein Matrose von einem Handelsdampfer, und er war so betrunken, dass er kaum stehen konnte. Vermutlich war er ein an sich anständiger Kerl, der in diese Kneipe aus Versehen hineingeraten war.
    »Hau ab!«, knurrte ich ihn an.
    »Sie bleibt hier!«, lallte er.
    Ich ging näher an den Mann heran, hielt die Frau einen Moment nur mit einem Arm und griff mit der Rechten zu. Er flog ein paar Yards weit, landete zwischen zwei Stühlen. Obwohl er sich mächtig abmühte, kam er nicht mehr hoch. Er war einfach zu betrunken.
    Ich setzte Lil Donald auf den Beifahrersitz des Jaguars, klemmte mich hinter das Steuer und fuhr ab.
    Ich hatte das Hafengelände noch nicht hinter mich gebracht, als ich eine Bewegung der Frau spürte. Ich wandte den Kopf und sah, dass sie die Augen aufgeschlagen hatte. Der frische Fahrtwind hatte sie zu sich gebracht.
    Ich fuhr rechts heran. Die Straße war einsam.
    »Wie heißen Sie?«, fragte ich scharf. »Sagen Sie Ihren richtigen Namen.«
    »Donald«, antwortete sie schwach, »Lil Donald ist mein richtiger Name.«
    »Sie arbeiten für Carel Kenneth. Sie haben sich in seinem Auftrag an den Gefängniswärter Baker herangemacht. Sie haben von ihm alles erfahren, was Kenneth an Einzelheiten wissen musste. Sie haben sich aus dem gleichen Grund an Tertio Derlano herangemacht. Sie sollten ihn in eine Falle locken, wenn Kenneth die Zeit dafür gekommen hielt. Warum taten Sie das alles?«
    Sie bewegte ein wenig die Schultern.
    »Ich war ihm hörig«, sagte sie leise. »Er versprach mir alles, was ich mir nur wünschen könnte, wenn er erst New York erobert hätte.«
    »Sie haben bei seinen Verwandlungen in Conolly, in den Schwarzen, in Baker, in Alvaron geholfen«, fuhr ich unerbittlich fort. »Sie haben ihm dazu verholfen, dass er die Morde begehen konnte, die er verübte. Ich verhafte Sie wegen Beihilfe zum Mord.«
    Ich legte den Gang ein und gab Gas. Die Frau schloss die Augen. Sie musste annehmen, dass wir Carel Kenneth längst gefasst hatten. Das war der Grund, warum sie keinen Widerstand leistete, warum sie nicht leugnete.
    Ich fuhr nicht bis zum Hauptquartier. Ich stoppte vor der ersten Polizeiwache am Weg, fasste die Frau beim Handgelenk und führte sie hinein.
    »FBI«, sagte ich zum Beamten vom Dienst. »Ich brauche einen Protokollführer.«
    Ich durfte Lil Donald nicht zur Besinnung kommen lassen. Ich brauchte ihr Geständnis, und solange sie noch unter dem Schock stand, würde sie die Wahrheit sagen.
    ***
    Es dauerte eine Stunde lang, bis ich alles aus ihr herausgeholt hatte. Carel Kenneth schien keine Geheimnisse vor ihr gehabt zu haben. Ich erfuhr alle Einzelheiten des Mordes an Chris Baker. Mit dem Tod Clark Fences hatte sie nichts zu tun gehabt. Das hatte Raoul Vesters für Kenneth erledigt, aber Hoogan war von Kenneth selbst umgebracht worden. Sie wusste nicht, ob Kenneth Rag Tyme getötet hatte, oder ob er es durch einen der anderen Chicagoer hatte besorgen lassen, aber sie nahm an, dass er es selbst getan hatte. Dass der Wirt des Hotels zur gleichen Stunde ermordet worden war, hatte sie nur aus den Zeitungen erfahren. Zu dieser Zeit war sie bereits die Freundin von Tertio Derlano.
    Es war einfach gewesen, Derlanos Bekanntschaft zu machen. Kenneth verfügte über genug Zuträger, die ihn über die Gewohnheiten des Hafengangsters unterrichteten. Sie sollte Derlanos Vertrauen erwerben, um ihn an einem bestimmten Tag irgendwohin zu locken, wo er risikolos getötet werden konnte.
    Sie wusste alles über Carel Kenneths verschiedene
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