Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten
Autoren: Der Haß der Verdammten
Vom Netzwerk:
sie, während sie den Rauch ausstieß: »Ich habe gelebt wie eine Nonne, weil ich auf meine Chance wartete.«
    »Und jetzt haben Sie auch die verspielt«, sagte ich.
    »Schweigen Sie!«, schrie sie mich an. »Wenn ich verspielt habe, sind Sie längst erledigt. Sie wissen wohl nicht, weshalb Sie hier mitgenommen werden, was?«
    »Nein.«
    Ich dachte, dass ich so etwas wie ein Schutzschild gegen die Polizei darstellen sollte. Aber ich sollte mich geirrt haben. In dem hasserfüllten Gehirn dieser Frau lebten boshaftere Gedanken.
    »Sie müssen sterben, Cotton, und zwar bald. Ich habe leider zu spät erkannt, dass Sie den Kopf der Meute darstellen, die mich jagt. Sind Sie ausgeschaltet, habe ich Luft. Das ist es, was ich jetzt eingesehen habe. Leider schon fast zu spät.«
    Ich lachte.
    »Weshalb lachen Sie?«, fragte sie mit belegter Stimme.
    »Weil Sie sich da etwas ausgedacht haben, was Unsinn ist. Wenn Sie mich töten, haben Sie nichts erreicht. Ein toter G-man hält die anderen nicht ab, das Wild weiterzujagen. Ganz im Gegenteil.«
    Sie lachte.
    »Sie werden sterben, Cotton, weil Sie ein besonders gefährlicher Spürhund sind. Weil Sie der Kopf der Meute sind, die mich jagt. Ohne Sie ist das Rudel kopflos.«
    »Bleiben Sie ruhig bei Ihrer Meinung. Aber es ist Unsinn.«
    »Sie werden sterben, Cotton. Und zwar von meiner Hand. Sie haben mich zu Fall gebracht. Wie sind Sie eigentlich auf Felton gekommen?«
    »Das bleibt mein Geheimnis.«
    »Dann nehmen Sie es mit in den Tod.«
    »Vielleicht.«
    Sie sah auf ihre Pistole. »Was hindert mich, Sie jetzt gleich abzuknallen? Sie haben alles ins Rollen gebracht! Ohne Sie wäre ich heute nicht in dieser dreckigen Lage.«
    »In einer aussichtslosen Lage«, sagte ich ausdruckslos.
    »Aussichtslos?«
    »Ja, aussichtslos.«
    »Sie wollen mich nur reizen. Aber ich muss Sie leider noch leben lassen, weil wir über die Grenze müssen. Vielleicht gibt’s da Polizei. Und denen wird ein lebender FBI-Mann lieber sein als ein toter.«
    »Dacht ich mir’s doch! Sie haben sich trotzdem verrechnet. Die Polizei wird keine Rücksicht auf mich nehmen, weil ihr die Ergreifung einer so gefährlichen Mörderin wichtiger ist.«
    »Mörderin. Wie sich das anhört. Ich habe nur einen Menschen getötet, der mich vernichten wollte. Ich betrachte das gewissermaßen als Notwehr. Peggy Wilkerton hat mein Leben zerstören wollen.«
    »Und ich? Mich wollen Sie doch auch töten.«
    »Ja, weil auch Sie mich vernichten wollten.«
    Er wurde mir mehr und mehr klar, dass diese Frau nicht normal war. Der Hass hatte ihren Geist und ihre Seele zerfressen. Ich hätte ihr ganz andere Antworten geben können. Aber es ging mir ja darum, möglichst viel von ihr zu erfahren. Und das, was ich erfahren hatte, reichte mir.
    Noch eines wusste ich nicht, und ich fragte: »Wer fährt den Wagen?«
    »Raten Sie mal.«
    »Lad?«
    »Der Playboy? Dass ich nicht lache.«
    Sie sprach nicht weiter, und es blieb mir überlassen, zu ergründen, wer wohl am Steuer saß.
    Plötzlich sprang die Frau hoch, hielt sich an der Plane fest und blickte hinaus. Dann turnte sie über mich weg und klopfte gegen die Scheibe des Fahrerhauses.
    »Halt an! Halt an!«
    Der Wagen verlangsamte die Fahrt und blieb schließlich stehen.
    Ich hörte, dass der Fahrer die Tür öffnete.
    Die Frau rief ihm zu: »Fahr ein Stück zurück! Ich will drüben etwas aus dem Automaten holen.«
    Der Mann setzte zurück und hielt dann wieder an.
    Die Frau stieg aus, und helles Licht fiel in mein Gefängnis.
    »Pass auf ihn auf! Wenn er schreit, stopf ihm den Mund.«
    Die Schritte der Frau entfernten sich: Es dauerte eine geraume Zeit, bis sie verklangen. Das Haus mit dem Automaten musste also ein ganzes Stück von hier entfernt liegen.
    »He!«, rief ich leise. Allzu gern hätte ich einmal den Fahrer gesehen.
    Er tat mir den Gefallen, und ich hörte ihn hochklettern. Ich sah die Umrisse seines Kopfes und dann seine Schultern.
    »Wie steht es mit einer Zigarette, Mister?«, fragte ich leutselig.
    »Warten Sie!« Der Klang seiner Stimme ließ mich zusammenfahren. Es war die Stimme von Ted Jeff ries.
    »Sie?«, stieß ich fassungslos hervor.
    »Sind Sie wahnsinnig geworden, Ted. Das bringt sie auf den Stuhl, Mann!«
    »Ach, lassen sie mich.«
    »Ich weiß ja, dass Sie verliebt in diese fürchterliche Person sind, aber das hier geht doch nicht gut. Wo haben Sie Ihren Verstand gelassen? Die G-men werden Sie bis zum Nordpol jagen.«
    Er schwieg, fischte eine Zigarette aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher