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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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bis wir das Office im Federal Building betraten.
    Ich machte einen Besuch bei unserem alten Freund und Kameraden Neville, während Phil zum Erkennungsdienst ging, um sich alle Unterlagen über die »Spinne« zu besorgen. Ich hielt das für überflüssig - der Kerl war ja versorgt und aufgehoben - aber Phil hatte seinen eigenen Kopf.
    Kollege Neville hatte schlechte Laune. Er hatte der Julihitze wegen die Jacke ausgezogen und hinter sich über die Stuhllehne gehängt. Obwohl sein Hemd genauso durchgeschwitzt war wie das meine, trug er darüber sein Schulterhalfter mit seiner Pistole, das er, trotzdem er nun schon seit einigen Jahren Innendienst machte, niemals ablegte.
    »Du hast’s gut, Jerry. Du gehst spazieren, und ich ärgere mich mit dem blöden Papierkran herum«, maulte er.
    »Ich bin nicht gekommen, um mich von dir.anmeckern zu lassen, altes Haus«, sagte ich lächelnd. »Ich möchte, dass du mir etwas erzählst. Was weißt du über Trag, den Gangstern der die ›Spinne‹ genannt wird?«
    »Trag hat ausgesponnen. Der sitzt in Perth.«
    »Wenn wir das nicht so sicher wüssten, würde ich glauben, er wäre heute Nacht auf Urlaub in New York gewesen und hätte ein Ding gedreht«, sagte ich und dann erzählte ich ihm haargenau, was sich zugetragen hatte.
    Neville legte seine Stirn in nachdenkliche Falten.
    »Der Einbruch in die Central Bank trägt Trags Handschrift. Genauso hätte er es gemacht, nur der Mord an dem Nachtwächter passt nicht recht, aber einmal fängt jeder Gangster damit an. Hast du den Kerl jemals gesehen?«
    »Nein, der Fall wurde ja von der City Police bearbeitet. Ich habe mich nicht darum gekümmert.«
    »Trag ist ein hübscher Kerl von 32 Jahren, auf den die Frauen aller Altersklassen fliegen. Er ist zwar verheiratet, nahm es aber mit der Treue niemals so genau. Er soll unzählige Freundinnen gehabt haben und zwar auch solche, bei denen man nicht voraussetzt, dass sie sich mit einem Gangster abgeben. Seine Spezialitäten sollen sogar Filmdivas gewesen sein.«
    »Und dabei ist dieser Bursche tat- sächlich verheiratet!«, sagte ich.
    »Na ja, b,ei solchen Leuten ist das kein Grund zur Aufregung«, meinte Neville ironisch. »Derartiges kannst du wöchentlich in allen Illustrierten und Sonntagsblättern lesen. Diese Filmgrößen leben vom Skandal und nennen es Publicity.«
    »Aber unmoralisch bleibt es deshalb doch«, stellte ich fest.
    »Natürlich, das wissen wir alle. Die Frauenvereine ziehen dagegen zu Felde. Mrs. Smith, Brown und Robinson nehmen Anstoß daran und schreiben entrüstete Briefe an ihre Lieblingsillustrierte. Aber am nächsten Abend sitzen sie im Kino oder im Theater und machen Stielaugen, wenn die Person auf Leinwand oder Bühne erscheint.«
    Ich hatte Neville nicht unterbrechen wollen, aber jetzt fragte ich ihn hastig.
    »Wurde in diesem Zusammenhang auch Sylvia Lona genannt?«
    »Das kann ich dir beim besten Willen nicht sagen, und du brauchst dir darüber auch nicht den Kopf zu zerbrechen. Die wirkliche ›Spinne‹ sitzt irgendwo, wo es keine Freundinnen und nicht einmal eine Ehefrau gibt.« Das Telefon schrillte.
    »Für dich, Jerry«.
    Ich nahm den Hörer und erschrak.
    Noch niemals war Lieutenant Crosswing so erregt gewesen:
    »Trag ist nicht mehr in Perth. Er wurde gestern Vormittag in einem Gefangenenwagen abgeholt. Die Begleiter trugen Polizeiuniformen, und die Papiere besagten, dass die Staatsanwaltschaft ihn zu einer Vernehmung angefordert habe. Die Papiere waren falsch, ebenso die Uniformen, und der Wagen war gestohlen. Das alles wäre nicht herausgekommen, wenn ich nicht in Perth angefragt hätte.« Er schnappte hörbar nach Luft. »Also war es doch Trag, der den Einbruch in die Central Bank verübt und auch den Mord begangen hat«, meinte ich.
    »Ja, er und seine Bande. Die ganze Geschichte muss ja von langer Hand vorbereitet gewesen sein.«
    »Und was ist mit Sylvia Lona?«
    »Ich habe gerade die Akten überflogen. Trag wurde damals angeblich von einer Frau verraten. Diese Frau war nur dem Staatsanwalt bekannt. Ihr Name erschien nirgends, und Staatsanwalt Phils ist vor drei Monaten gestorben. Wir können ihn nicht mehr fragen. Dagegen wurde gerüchtweise bekannt, die Lona habe irgendwelche Beziehungen zu Trag unterhalten und sie sei es gewesen, die ihn verriet.«
    »Das bedeutet, dass sie in äußerster Lebensgefahr ist. Trag wird nichts unversucht lassen, um sich an ihr zu rächen.«
    »Dieser Ansicht bin ich auch, und darum habe ich bei ihr zu Hause
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