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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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Kirkwood.«
    »Ich habe festgestellt, dass sich für 60 000 Dollar neue, von der Bundesbank gebündelte Zwanzigdollarscheine im Tresor befanden, deren Nummern bekannt sind. Ich habe hier die Liste mitgebracht. Der Rest sind alte Noten.« Er zuckte die Achseln.
    »Können Sie von der Aufstellung gleich ein paar Kopien anfertigen lassen«, bat ich den Direktor, der seinem Kassierer zunickte.
    Dieser machte eine steife Verbeugung und rückte ab. Der Mann imponierte mir. Er hatte auch in dieser aufregenden Situation seine Ruhe bewahrt.
    Unmittelbar darauf konnte ich das Gegenteil erleben. Der Hausverwalter des Nebenhauses kam mit allen Zeichen höchster Erregung hereingerannt.
    »Mein Nachtwächter ist verschwunden«, sprudelte er heraus. »Er trat gestern Abend um sieben seinen Dienst an und wurde heute Morgen um sieben abgelöst, aber wie mir sein Kollege gestand, nachdem ich ihn gründlich ausgefragt hatte, war Lynn am Morgen nicht auf seinem Posten. Samuels hat versäumt, mir das zu melden. Er gibt an, er habe seinen Kollegen nicht anschwärzen wollen.«
    »Wie lange war dieser Lynn bei Ihnen angestellt?«, fragte ich.
    »Seit einem Jahr. Es ist ein älterer Mann, ein pensionierter Sergeant der Militärpolizei, und war immer sehr zuverlässig. Ich begreife das einfach nicht.«
    »Wahrscheinlich steckt er mit den Gaunern unter einer Decke«, meinte der Bankdirektor, aber mir gefiel diese Ansicht nicht. Militärpolizisten sind zwar häufig Rüpel, aber sie entwickeln sich in den seltensten Fällen zu wirklichen Gangstern.
    »Haben Sie das Haus durchsucht?«, fragte Phil, der die gleiche Idee hatte wie ich.
    »Nein. Ich nehme an, dass er müde war oder sich krank fühlte. Es ist bei uns noch niemals eingebrochen worden, und da dachte er wohl, es käme auf eine Stunde nicht an.«
    Das war Unsinn. Selbst unter Zuhilfenahme von Presslufthämmern hatten die Räuber mindestens drei Stunden gebraucht, um die Wand zu durchstoßen, und es schien mir ausgeschlossen zu sein, dass ein Nachtwächter, ohne es zu melden, so lange vor der Ablösung seinen Platz verlassen hätte.
    »Gehen wir noch einmal hinüber«, schlug ich vor.
    Phil, der Lieutenant und drei Detectives der City Police schlossen sich an.
    Während die drei Detectives eine vorläufige Inspektion der 20 Stockwerke vomahmen, führten wir Lieutenant Evans in den Keller.
    »Da, sehen Sie. Kisten, Kasten und nochmals Basten. Alle sind leer.«
    Phil drückte gegen einen der Stapel, um seine Worte zu erhärten. Dieser schwankte und schaukelte. Dann schrie der Lieutenant plötzlich auf.
    »Achtung!« Wir sprangen zur Seite, als die oberste Kiste umkippte, mit einem Krach auf dem Betonboden landete und auseinanderbarst.
    Der Deckel sprang ab und eine Seite platzte auf.
    Einen Augenblick standen wir alle wie versteinert.
    »Mein Gott!«, stöhnte der Hausverwalter entsetzt und taumelte zurück.
    In der zerbrochenen Kiste lag ein älterer Mann, zusammengepresst wie ein Taschenmesser. Der linke Arm fiel herunter. Die Hand war unnatürlich gelb. Ich brauchte kein ärztliches Gutachten, um zu wissen, dass der Mann tot war.
    »Der Nachtwächter?«, fragte ich.
    Der Hausmeister war weiß im Gesicht, er nickte stumm.
    Das also war das Geheimnis des verschwundenen Nachtwächters. Ich konnte mir vorstellen, dass die Gangster sich darauf berufen hatten, eine dringende Arbeit in ihrem Lagerraum erledigen zu müssen. Da sie natürlich keinen Zeugen für ihre nächtliche Tätigkeit brauchen konnten, mussten sie den Wächter beseitigen. Wir hoben den Toten heraus und stellten fest, dass ihm die Schädeldecke zertrümmert worden war. Also hatte der Einbruch doch ein Opfer gekostet.
    Lieutenant Evans alarmierte die Mordkommission. Aus dem gewöhnlichen, wenn auch raffinierten Bankraub hatte sich plötzlich ein Kapitalverbrechen entwickelt.
    Ich hielt es für unnötig, auf die Mordkommission zu warten. Ich war fest davon überzeugt, dass man weder Fingerabdrücke noch etwas anderes finden würde. Wichtiger erschien mir die Tatsache, dass nur ein Kundensafe und zwar der einer Frau, geplündert worden war. Drüben in der Bank wartete der Sergeant des Streifenwagens auf uns, der gerade diese Frau hatte holen sollen.
    »Mrs. Sarah Long ist bereits seit gestern verreist. Sie fuhr in der Nacht weg und kommt erst heute Abend wieder. Ihr Mädchen meint, sie würde direkt ins Theater gehen.«
    »Ins Theater?«
    »Ja, natürlich. Sie spielt doch die Hauptrolle in dem Musical Sweet Seventeen.«
    »Am
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