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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber
Autoren: Jason Dark
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arbeitete verbissen, fluchte hin und wieder und dachte nicht mehr daran, wie die Zeit verging.
    Inzwischen war auch die blonde Judith aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht.
    Sie wußte im ersten Moment nicht, wo sie sich befand, setzte sich aufrecht und schaute sich um.
    Düstere Grabsteine, ein dunkler Himmel, fluchende und keuchende Laute, eine Gestalt, von der sie nur den Rücken sah.
    Die Erinnerung kehrte zurück.
    Nun hatte Judith sagenhaftes Glück. Sie schrie nicht einfach los, sondern kam auf die Füße und schlich sich in die entgegengesetzte Richtung fort. Dabei raffte sie ihr Kleid über der Brust zusammen, sah den hinter dem Friedhof beginnenden Wald und tauchte zwischen den Bäumen unter.
    Sie fand eine Erdhöhle, in der sie sich die Nacht über versteckte.
    Erst als der Tag graute, wagte sie sich aus ihrem Versteck. Ein paarmal noch hatte sie während der Dunkelheit den Vampir gehört. Vor Angst war sie fast vergangen, doch der Blutsauger hatte sie nicht entdeckt.
    Vielleicht hatten auch ihre Gebete geholfen.
    Beim ersten Sonnenstrahl verließ sie das Versteck und floh. Nie wieder hat man etwas von ihr gehört und auch nicht von dem Totengräber, der so plötzlich verschwunden war.
    Daß er selbst auf dem Friedhof begraben sein würde, darauf kam niemand.
    Aber 100 Jahre später sollten die Menschen an die Ereignisse der Vergangenheit auf grausame Art und Weise erinnert werden…
    ***
    Der Schuß krachte!
    Die geballte Ladung an Schrott verließ den Lauf des Jagdgewehres und fand ihr Ziel.
    Sie hieb in den Körper des Keilers, der unbeweglich wie ein Denkmal dastand, die Ladung auffing und dann zusammensackte, als hätte man ihm die Beine weggerissen.
    »Getroffen«, sagte der Mann stolz. Seine Augen blitzten, während er die nächste Patrone in den Lauf schob, den er gekippt hatte.
    Der Mann neben ihm nickte. »War auch kein Kunststück«, erwiderte er kratzig.
    »Nun tun Sie mal nicht so, Conolly. Dieser Keiler mußte weg. Wollen Sie mit und ihn wegschaffen?«
    »Nein, Morton, da gehen Sie mal allein.«
    »Wie Sie wollen.« Morton hob die Schultern und brach durch das sperrige Gebüsch.
    Er war ein Unternehmensberater, machte viel Geld und galt in der Branche als harter Geschäftsmann. Bill Conolly mochte ihn nicht, aber er hatte ihn auch nicht eingeladen und deshalb durfte er sich über die Zusammensetzung der Jagdgesellschaft auch nicht beschweren. Ein Bekannter, Viscount Quinnthorpe, hatte ihn eingeladen. Bill kannte die Feste und Gesellschaften im Landhaus des Herzogs, er war immer gern hingegangen, nur die Jagd auf unschuldige Tiere machte ihm keinen Spaß. Bill trug zwar auch eine Flinte, allerdings nicht, um zu schießen.
    Sie war mehr eine Attrappe.
    Bill Conolly war nicht allein gekommen. Er hatte seine Frau Sheila und seinen besten Freund mitgebracht.
    Das war John Sinclair, der Geisterjäger.
    Bill hatte sich von ihm getrennt. Johns Lust zu jagen, war auch nicht gerade die größte, und so war er mit Sheila am Grillplatz zurückgeblieben.
    Bill hörte die Schüsse und die Kommandos der übrigen Jäger. Er hatte keine Lust mehr. Der Reporter wollte zum Grillplatz zurückkehren und dort einen Schluck nehmen. Vielleicht hatte das Personal auch schon die ersten Fleischstücke fertiggegrillt.
    Das Land hier gehörte den Quinnthorps. Sie hatten es geerbt, und die Familie lebte bereits seit Hunderten von Jahren hier. Beziehungen zu den Windsors, dem Königshaus, unterhielten sie nicht mehr, deshalb waren sie auch nicht zur Hochzeit des Jahres eingeladen worden, als Prinz Charles Lady Di ehelichte.
    So etwas störte die Quinnthorps nicht. Sie hatten genug mit ihrer eigenen Familie zu tun und auch große geschäftliche Interessen. Die Familie gehörte zu den größten Holzlieferanten des Landes. Besitztümer befanden sich nicht nur in England, sondern auch in Schottland, sowie in Übersee.
    Kennengelernt hatte Bill sie vor Jahren, als er einen Bericht über den Waldbestand seiner Heimat schrieb. Die Quinnthorps hatten sich damals sehr kooperativ gezeigt und Bill schalten und walten lassen.
    Geleitet wurde das Holzimperium von einem Mann. Nach dem Tode des alten Herzogs hatte Sheldon Viscount of Quinnthorpe die Geschäfte übernommen, und sie florierten gut, denn der Mann kannte sich nicht nur in der Holzverarbeitung aus, sondern auch im modernen Management, das man ihm auf einer Wirtschaftsfachschule eingepaukt hatte. Weitere Kinder hatte der Alte nicht hinterlassen, dafür besaß Sheldon zwei Söhne,
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