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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber
Autoren: Jason Dark
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der Totengräber von seinem Vorhaben nicht abzubringen war, und er ahnte auch, wie man ihn umbringen wollte. Die Schaufel war gefährlich, das gestand er sich ein, deshalb mußte er sich etwas einfallen lassen.
    So rasch es ging huschte er zur Seite und erreichte den Sarkophag. Er beugte seinen Oberkörper vor, tauchte ein, machte den Arm lang und holte einen Degen hervor. Die Klinge hatte schon Rost angesetzt, aber sie war noch immer geschmeidig, wie der Blutsauger durch eine rasche Biegeprüfung feststellte. Er warf die Haare zurück, bleckte seine Zähne und stellte sich.
    »Jetzt kannst du kommen, Totengräber«, sagte er. »Dein Blut wird mir besonders schmecken.«
    »Du bekommst es gar nicht.«
    »Abwarten.«
    Beide belauerten sich. Durch die Stille drang das Geräusch einer abfahrenden Kutsche. William Quinnthorpe suchte das Weite. Wirklich ein echter Kavalier. Der Totengräber verzog das Gesicht, als er daran dachte.
    Die Schaufel hielt er jetzt nicht mehr lässig, sondern mit beiden Händen gepackt. Das Blatt war nicht nur spitz, sondern auch breit. Damit hoffte er, die Angriffe des Blutsaugers abwehren zu können.
    Und der Vampir attackierte. Er fintierte und stieß zu. Die Klinge war ein huschender Schatten, kaum zu sehen, und doch parierte der Totengräber. Es gab ein hell klingendes Geräusch, als sie mit dem Spatenblatt zusammenstieß und abgelenkt wurde. Dann schlug Jock Gray zu. Er zog das scharfe Schaufelblatt schräg von oben nach unten, wollte den Kopf des Blutsaugers, doch sein Gegner sprang geschmeidig zurück, und Jock schlug ins Leere. Dabei taumelte er nach vorn, ohne auf seine Deckung zu achten.
    Der Degen war wie eine vorzuckende Schlange. Jock sah noch, wie die Spitze auf seinen Körper zuzuckte, wollte zur Seite, war aber zu schwerfällig.
    Einen Herzschlag später spürte er den Schmerz. Er hatte seine Quelle in der Körpermitte und breitete sich blitzschnell aus, wobei er die Bewegungen des Totengräbers lähmte.
    Der Vampir lachte. Er stieß kein zweitesmal zu, sondern schaute auf seinen Gegner, der nicht fähig war, sich zu rühren. Er stand wie eine Eins.
    Der Vampir hatte den Degen wieder zurückgezogen. Das Blut vermischte sich mit dem Rost auf der Klinge. Und Blut quoll auch aus der Wunde des Mannes, der langsam, aber sicher an Kraft verlor. Sie schien zusammen mit dem Blut aus seinem Körper zu fließen. Noch hielt er die Schaufel fest, doch sie wurde ihm zu schwer.
    Ihr Gewicht schien um das Dreifache angewachsen zu sein. Er öffnete die Finger, und die Schaufel prallte zu Boden.
    Der Totengräber ächzte. Kalkweiß war sein Gesicht, auf dem der Schweiß in dicken Tropfen lag. Er begann zu zittern und wankte dann.
    »Du verdammter…«
    Sein weiteres Wort wurde vom Lachen des Vampirs übertönt. Der Blutsauger schaute zu, wie Jock Gray nach vorn fiel, dumpf auf die Erde schlug und mit dem Gesicht nach unten liegenblieb.
    Er war noch nicht tot, doch das spielte keine Rolle. Der Vampir wollte das Blut, er mußte an den Hals des Mannes. Mit dem rechten Fuß drehte er ihn herum.
    Jock Gray war schwer. Auch der Vampir hatte Kräfte, und er schaffte es leicht.
    Dann schaute er in das Gesicht, wobei er sich neben den Besiegten gekniet hatte.
    Gray war noch nicht tot. Er atmete schwer und röchelnd. Blutbläschen hatten sich in seinen Mundwinkeln gebildet. Sein Gesicht glänzte schweißnaß. Er hatte es versucht, doch der Vampir war stärker gewesen.
    Und nun lächelte er. Der Blutsauger zog seine Lippen zurück. Die spitzen Eckzähne leuchteten wie frisch poliertes Elfenbein. Er würde sie in den Hals des Mannes stoßen und dessen Blut aussaugen.
    »Fahrt zur Hölle, Verfluchter!« röchelte Jock, der Totengräber. »Beim Satan bist du besser aufgehoben.«
    »Ich habe gewonnen, du Wurm. Du kommst gegen einen Vampir nicht an. Was hast du dir nur eingebildet? Dieser alte Friedhof gehört mir, nicht dir. Und ich werde dein Blut trinken, damit es mich stärkt, bevor ich mich wieder zur Ruhe lege. Da!« Er stieß seinen Kopf vor, wollte die Zähne in den Hals des Mannes hacken, doch mit einem gräßlichen Schrei fuhr er zurück.
    »Du Hund!« brüllte er, riß seinen Arm hoch und hielt ihn vor das Gesicht.
    »Du verdammter Hund!« Der Blutsauger winselte und schrie zur gleichen Zeit.
    Jock Gray hatte ihn reingelegt. Er war nicht unvorbereitet in den Kampf gegangen. Seinen Hals und seinen Körper hatte er mit Knoblauch und Weihwasser eingerieben.
    Der Geruch war für den Vampir das nackte
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