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0175 - Der unheimliche Totengräber

0175 - Der unheimliche Totengräber

Titel: 0175 - Der unheimliche Totengräber
Autoren: Jason Dark
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ein paar Böcke geschossen.«
    »Und wie.«
    Ich ging auf Sheila und Bill zu. Auch die Dame des Hauses gesellte sich zu uns.
    »Wie gefällt denn einem Oberinspektor von Scotland Yard die Jagd so?« wurde ich gefragt.
    »Ist nicht so mein Fall. Aber ich amüsiere mich trotzdem.«
    »Sie jagen doch auch?« Die Lady lächelte, und ich sah winzige Fältchen in den Augenwinkeln.
    »Wenn Sie es im übertragenen Sinne meinen, dann ja«, gab ich zurück.
    »Und Ihr Beruf ist gefährlicher.«
    »Es geht«, stapelte ich tief.
    »Nein, nein, Mr. Sinclair. Man hört so einiges. Wie ich vernommen habe, sollen Sie sich mit Gespenstern und Geistern beschäftigen. Stimmt das?«
    »Manchmal.«
    »Das muß ungeheuer aufregend sein.«
    »Es geht.«
    Die Lady war zwar sehr nett, aber auch sehr neugierig. Das gefiel mir nicht, denn ich war privat hier. Bill grinste dazu, und auch Sheila lächelte.
    Da hatten die beiden mich richtig reingelegt.
    Lady Anne Quinnthorpe faßte meinen Arm. »Kommen Sie, Mr. Sinclair, setzen wir uns. Sie müssen mir etwas erzählen.«
    Was sollte ich tun? Abweisen konnte ich sie schlecht. Also machte ich gute Miene zum bösen Spiel und nahm zusammen mit der Lady auf einem Baumstamm Platz, der als Sitzgelegenheit diente.
    »Welchen Fall haben Sie zuletzt bearbeitet?« wollte sie wissen.
    O je, es fing an. »Eine Rauschgiftsache«, wich ich aus und hatte dabei gar nicht mal unrecht. Denn als ich gegen die Werwolf-Sippe der Vaselys kämpfte, wurde ich noch in einen Rauschgift-Fall hineingedrängt.
    Lady Anne war etwas enttäuscht, »Ich hatte gedacht, Sie jagen Geister?«
    »Nicht nur.«
    Sie winkte einem Mitarbeiter und bat um einen Drink. »Möchten Sie auch etwas, Mr. Sinclair?«
    »Was können Sie denn empfehlen?«
    »Unseren Hauscocktail. Von mir erfunden.«
    Ich lächelte. »Den nehme ich sofort.«
    »Und wir auch!« rief Bill. Er und Sheila setzten sich ebenfalls.
    »Kann man nach dem Genuß noch Auto fahren?« erkundigte ich mich.
    »Natürlich. Außerdem essen Sie zwischendurch.«
    »Das stimmt.«
    Anne Quinnthorpe wandte sich an Bill Conolly. »Ihr Freund ist aber heute nicht sehr gesprächig.«
    »Wieso?«
    »Nun, ich fragte ihn nach einigen Abenteuern, und er berichtete von irgendeiner Rauschgiftsache, die er durchgestanden hat.«
    »Das stimmt sogar«, meinte Bill. »John hat sich in Frankreich herumgetrieben.«
    »Sagen Sie nur Paris?« Die Lady schaute mich an.
    »Nein.« Ich lachte. »Nicht einmal in der Nähe. Es war bei Calais. Dorthin führte die Spur.«
    »Waren Sie denn erfolgreich?«
    Bevor ich eine Antwort geben konnte, brachte der Mann die Getränke.
    Vier Longdrink-Gläser waren bis zur Hälfte gefüllt. Dem Anlaß entsprechend schimmerten die Drinks grün.
    »Cheerio«, sagte die Lady.
    Wir tranken.
    Das Zeug schmeckte - ja, wonach eigentlich? Ich dachte nach. Tannennadeln, Haarspray, ein Schuß Whisky, Bitter Lemmon auch noch, und alles gut umgerührt.
    Mein Fall war es nicht, und ich hatte auch das Gefühl, als würde das Zeug auf halbem Weg zum Magen hängenbleiben. Bill hatte auch kaum einen Schluck getrunken, er kannte das Mixgetränk wohl und grinste mich an.
    »Hat es Ihnen geschmeckt?« erkundigte sich die Lady.
    Ich wollte nicht unhöflich sein und erwiderte: »Doch, ja, man kann es trinken.«
    »Also kippen Sie es weg, Mr. Sinclair.«
    »Warum?«
    »Soll ich Ihnen einen Spiegel geben? Da können Sie ihr Gesicht sehen.«
    »Sorry.«
    »Macht nichts. Aber wir sind vom Thema abgekommen. Haben Sie den Fall abgeschlossen?«
    »So einigermaßen.« Dabei dachte ich an Lupina, die mir entwischt war.
    Der Butler kam und nahm die Gläser wieder mit. Ich hatte kaum getrunken.
    »Da Sie sich jedoch mit übersinnlichen Fällen beschäftigen, Mr. Sinclair, möchte ich Ihnen etwas erzählen. Erinnern Sie sich noch an Ihren Geschichtsunterricht?«
    »Das ist lange her.«
    »Auf jeden Fall existierten die Quinnthorps ja schon im letzten Jahrhundert und noch früher. Und vor ungefähr hundert Jahren ist etwas Seltsames geschehen. Wir beschäftigten einen Totengräber, vielmehr die damalige Familie beschäftigte ihn. Dieser Totengräber war sehr angesehen, er verrichtete seine Arbeit zur vollsten Zufriedenheit, aber eines Tages war er verschwunden. So mir nichts dir nichts. Wir haben nie wieder etwas von ihm gehört. Das soll mit einem Vampir zusammengehangen haben, der auf dem Friedhof sein Unwesen getrieben hat.«
    »Gibt es hier einen Friedhof?«
    »Ja, er gehört sogar zum Jagdgebiet.
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