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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augenblick zuckte wieder ein Blitz vom Himmel herab.
    Und schlug im Range Rover ein, obgleich es höher gelegene Punkte in der Landschaft gab.
    Sekundenbruchteile dehnten sich zu Ewigkeiten.
    Fryd Llymgullough sah, wie der knisternde, vielfach gezackte und sich verästelnde Flammenspeer den Wagen erfaßte und ihn einhüllte. Ein greller Lichtschein waberte über das Fahrzeug, das leicht aufzuglühen schien.
    Irgendwo mußte eine Benzinleitung gerissen sein. Und genau dort sprang ein Funke über.
    Fryd sah es deutlich. Er begriff die Gefahr, wollte sich herumreißen und davonlaufen. Doch alles ging viel zu schnell.
    Eine Stichflamme zuckte dort auf, wo das Benzin auslief. Eine Feuersäule stieg brüllend auf. Feuer fraß sich durch die Leitung dem Tank entgegen.
    Der war fast randvoll! Caer Dyfed besaß ein eigenes Benzinlager, und der Butler Oulwyn hatte den Tank aufgefüllt.
    Das Benzin geriet in Brand.
    Und ein Vulkan schien auszubrechen, als der fast volle Tank in einem flammenden Fanal auseinanderflog.
    Fryd Llymgulloughs Entsetzensschrei erstickte im Donner der Explosion.
    ***
    Blitz und Donner konnten Professor Zamorra ebensowenig schrecken wie der anhaltende, starke Regen. Er wußte, daß die Gefahr in einem anderen Bereich lag. Der Blitz würde ihn kaum treffen; es gab höher gelegene Punkte, die weitaus gefährdeter waren.
    Weit voraus war etwas explodiert. War der Wagen vom Blitz getroffen und zerfetzt worden?
    Es war anzunehmen. Eine Flammensäule stieg zum Himmel empor. Etwas brannte, das über unheimliche Mengen brennbaren Materials verfügen mußte. Zamorra beschleunigte sein Tempo weiter. Er war ein guter Läufer, wurde nicht so rasch kurzatmig. Sein ständiges Training kam ihm zugute.
    Dort hinten mußte Fryd Llymgullough sein. Hoffentlich, war er rechtzeitig aus dem Wagen herausgekommen… Eine Schreckensvision machte sich in Zamorra breit, die ihm einen verbrannten Hexendiener zeigte. Er brauchte Llymgullough aber lebend! Der Waliser war der Schlüssel zu Sirona Llayn!
    Zamorra trabte über die Landstraße. Meter um Meter kam er voran. Wie weit hatte Llymgullough den Wagen gebracht?
    Näher und näher kam die langsam zusammenfallende Feuersäule. Weiter zuckten die Blitze durch die Nacht, während der Professor auf den Ausgangspunkt des Feuers zueilte.
    Bald schon erkannte er das, was im Feuer allmählich verglühte.
    Es war tatsächlich der Range Rover. Zamorra sah im langsam verblassenden Feuerschein die Stelle, an der der Wagen die Abzäunung durchbrochen hatte. Direkt in einer Kurve. Er mußte sich einige Male überschlagen haben.
    Aber wie zum Teufel hatte der Blitz ihn dort unten erwischt. Es gab ein paar hundert hoch aufragende Bäume, die dem Vorhaben eines jeden Blitzes, die kürzestmögliche Verbindung zwischen Himmel und Erde wahrzunehmen, erheblich nähergekommen wären. Aber dieser Blitzeinschlag war ebenso seltsam wie das ganze Gewitter.
    Zamorra blieb am Straßenrand stehen und sah nach unten. Prasselnd, knisternd und knackend glühte der Range Rover aus. Wenn Llymgullough sich zum Zeitpunkt der Explosion noch darin befunden hatte, war er jetzt tot.
    Zamorra atmete tief durch. Die zuckenden Flammen warfen geisterhafte Schatten.
    Schatten, die sich bewegten!
    Daß einer von ihnen menschlich war, bemerkte er fast zu spät!
    ***
    Dann wunderte Tide sich, daß er noch lebte. Es war wie im Traum geschehen. Der Blitz aus Sirona Llayns Hand hatte ihn erfaßt, und im gleichen Moment war etwas aus ihm herausgekrochen. Etwas, das fast schwarz schimmerte und in welchem sich die vernichtende Energie irgendwie verfing und verlor. Aber Millionen Volt waren wirkungslos verströmt.
    Dann schwand auch die schwarze Umhüllung wieder, floß in Tides Körper zurück.
    Unverletzt stand er da, so wie vorhin auch die Hexe unverletzt geblieben war, als sie den Blitz aufgefangen hatte.
    Immer noch tobte das Gewitter.
    »Es ist gut«, sagte Sirona Llayn. »Du hast die Probe bestanden, das Böse ist in dir manifestiert. Du wirst mein treuer Diener sein.«
    Tide fuhr mit der Zunge über seine Lippen. »Und was ist mit diesem Llymgullough?« fragte er.
    Die nackte Hexe lächelte kalt.
    »Du kannst mit ihm verfahren, wie es dir beliebt. Vorher aber wirst du etwas anderes tun.«
    »Was?« stieß er diensteifrig hervor.
    »Du wirst nach Caernarvon fahren. Dort wirst du einen Mann in der Obhut eines Arztes finden, der eine Schußwunde erlitten hat. Du wirst ihn töten.«
    Der Dicke schluckte.
    »Als Gegenleistung
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