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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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werden alle Verträge, die du mit Llymgullough abgeschlossen hast, verbrennen. Und für jede Dienstleistung wirst du belohnt werden. Du wirst ein reicher und mächtiger Mann werden.«
    Tide nickte.
    »Ich werde es tun«, sagte er. »Wer ist dieser Mann, und wo finde ich ihn?«
    Sirona Llayn sagte es ihm.
    Dann startete sie wieder mit ihrem Besen und ritt durch die Lüfte, einen feurigen Schweif hinter sich herziehend wie ein Komet. Unverändert stark tobte sich das Gewitter aus. Es war eine höllische Nacht!
    Die Nacht der Hexe…
    ***
    Der Druck der Explosion hatte Fryd Llymgullough die Luft aus den Lungen getrieben und ihn zu Boden geschleudert. Irgendwelche Teile, die sich gelöst hatten, flogen glühend an ihm vorbei. Flammen schlugen empor. Der Rover war in eine rotgelbe Feuerlohe gehüllt.
    Langsam richtete Llymgullough sich auf. Er war noch einmal davongekommen, aber dieses Fanal würde jedem Verfolger sofort verraten, wo er sich befand. Der brennende Wagen erhellte die Umgebung, und er hätte schon ziemlich weit laufen müssen, um nicht mehr erkannt zu werden.
    Vielleicht war es besser, in den wenigen Büschen unterzutauchen und auf den Verfolger zu warten. Wahrscheinlich würde es nur einer sein. Gryf war verletzt, einer der beiden anderen würde sich um ihn kümmern müssen, wobei Llymgullough immer noch nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob dieser Hagere mit dem kahlen Schädel zu den beiden gehörte oder nicht.
    Fryd Llymgullough schlug sich in die Büsche. Ein paar halbhohe, mit ihren Zweigen weit ausholende Sträucher wuchsen an der Böschung. Llymgullough war entschlossen, den Verfolger auszuschalten. Nur dann konnte er sicher sein, vorerst in Ruhe gelassen zu werden. Er wußte nicht, wie nahe der Verfolger schon war. Vielleicht war er schon so nahe, daß er ihn im Feuerschein deutlich ausmachen konnte.
    Llymgullough wartete. Ein paar Meter weiter knisterte und prasselte es unten. Im Innern des Wagens fand das Feuer reichlich Nahrung, und es gab niemanden, der ihn löschte. Der Hexendiener kauerte zwischen den niedrigen Ästen und beobachtete den Hang. Er wartete darauf, daß jemand oben am Straßenrand auftauchte.
    Und tatsächlich kam jemand!
    Im Lichtschein erkannte Llymgullough diesen Zamorra.
    Hinter dem Professor zuckte ein Blitz durch die Nacht. Jetzt erst wurde Llymgullough auf das Gewitter aufmerksam. Die Regenfront verschob sich jetzt auch hierher. Scharf abgegrenzt breitete sich die gewaltige Wolke immer weiter aus.
    Llymgullough unterdrückte eine Verwünschung, als die ersten großen Tropfen auf ihn herabfielen. Weiter sah er nach oben und verfolgte, wie Zamorra herabzuklettern begann. Wollte er sich vergewissern, daß Llymgullough nicht im Wagen verbrannt war?
    Die Schatten, die die zuckenden Flammen warfen, tanzten. Zamorra kam jetzt an Llymgullough vorbei. Der Körper des Walisers spannte sich. Seine Hand tastete über den harten Boden und umschloß plötzlich einen kantigen Stein.
    Zamorra wandte ihm jetzt den Rücken zu und war einen halben Meter tiefer.
    Fryd Llymgullough holte tief Luft.
    Dann riß er die Hand mit dem kantigen Stein hoch und sprang!
    ***
    Cornelius, der Exorzist, war mit dem verletzten Gryf in einem Wahnsinstempo über regennasse Straßen nach Caernarvon gefahren. Mehrmals geriet der Wagen ins Schleudern, doch immer wieder fing der Teufelsaustreiber ihn im buchstäblich letzten Augenblick wieder ab.
    Irgendwie war eine Veränderung mit Cornelius vor sich gegegangen. Sein Hauptmotiv, Geld zu scheffeln und nur dann etwas zu tun, wenn es wirklich unumgänglich war, trat in den Hintergrund. Er spürte, daß es hier um mehr ging, und er ging völlig aus sich heraus. Er wollte plötzlich tatsächlich nach besten Kräften mitmischen, um diesen Spuk zu beenden. Seit er die Hexe mit eigenen Augen gesehen hatte und von ihr niedergestreckt worden war, wußte er, um was es ging, daß das alles kein Jokus war, bei dem man mit der Dummheit anderer Geld machen konnte. Dies war einer der wenigen Fälle, in denen die Hölle tatsächlich ihre Boten gesandt hatte.
    Hin und wieder warf er einen Blick nach hinten. Gryf lag immer noch besinnungslos auf der Rückbank. Wenigstens schmiert er mir nicht den Wagen voll, dachte Cornelius, fragte sich aber im stillen, wie es dem Druiden gelungen war, die Blutung zu stillen. Nur mit Geisteskraft? Das war phänomenal und grenzte an die phantastischen Fähigkeiten mancher tibetischer Mönche, denen man nachsagte, sie könnten allein durch ihre
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