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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn
Autoren: Jason Dark
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sich auf dem Dach weiterzubewegen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Kann man die Türen von außen öffnen?«
    »Nein.«
    »Dann ist es gut.«
    »Augenblick!« rief er. »Da fällt mir etwas ein. Die Tür am Fahrerhaus läßt sich von außen öffnen.«
    Suko hatte mitgehört. Er warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. Das war es also. Sicherlich wollten die beiden Ghouls zum Fahrer. Gar nicht so ungeschickt.
    »Was wollen Sie denn jetzt unternehmen?« fragte Dustin Ambrose.
    Ich lachte freudlos. Ihm mußte es wie Krächzen in seinen Ohren klingen.
    »Wahrscheinlich müssen wir aufs Dach, mein Lieber.«
    »Während der Fahrt?«
    »Wissen Sie eine bessere Lösung?«
    »Nein, nein!« stotterte er.
    »Aber ich kann Ihnen noch einen Vorschlag machen«, sagte ich.
    »Stoppen Sie den Zug.«
    Dustin Ambrose sagte erst einmal nichts. Mein Vorschlag hatte ihm die Sprache verschlagen. »Den Zug stoppen? Verdammt, wie soll ich das bewerkstelligen.«
    Ich schaute aus dem Fenster, wo noch immer die Tunnelwände vorbeiwischten. »Sie sprechen mit dem Fahrer, dann muß das laufen.«
    »Natürlich. Warten Sie so lange, Mr. Sinclair. Ich rufe Sie zurück.«
    »Okay.«
    »Damit habe ich auch nicht gerechnet«, meinte Suko und schüttelte den Kopf. »Erst wollen wir einen trinken gehen, und dann treffen wir statt dessen auf Ghouls. Ich möchte gern wissen, wie viele von diesen Bestien noch in London herumlaufen?«
    Ich hob die Schultern. Die Tür hatten wir inzwischen geschlossen.
    Durchzug entstand nicht mehr. Der herein pfeifende Wind fing sich in der engen Kabine. Suko hatte die Beretta noch nicht weggesteckt. Die Mündung wies auf das Fenster. Mein Freund rechnete damit, daß die Ghouls jeden Augenblick wieder auftauchen konnten.
    Sie blieben verschwunden. Es war zum Glück bisher nicht so schlimm gekommen, wie ich angenommen hatte. Die Ghouls waren zwar da, aber sie hatten sich nicht an den Menschen vergriffen. Das konnte man schon als einen großen Vorteil verbuchen.
    Ich vernahm den Summton. Dustin Ambrose wollte etwas von mir. Rasch meldete ich mich.
    »Sir«, keuchte Ambrose. »Es ist etwas Schreckliches passiert. Verdammt, ich drehe bald noch durch.«
    »Was ist denn los? Reden Sie!«
    »Ich habe versucht, mit dem Zugführer in Kontakt zu treten, bekomme aber keine Antwort.«
    Suko und ich zuckten gleichzeitig zusammen. Jetzt wußten wir, was die Ghouls vorhatten und wohin sich die beiden Dämonen wandten. Sie wollten den Zugführer.
    »Mr. Sinclair! Sind Sie noch da?«
    »Ja.«
    »Was machen wir denn jetzt?«
    »Ich muß in die Führerkabine, das ist unsere einzige Chance. Vielleicht kann ich noch etwas retten.«
    »Ja, versuchen Sie es.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Ich steckte das Gerät weg. Es war gerade in meiner Tasche verschwunden, und ich wollte mich schon wieder zum Gehen wenden, als es geschah.
    Zuerst hörten wir ein hohles Kreischen. Dann gab es einen unerwarteten Ruck. Ich hatte die Hand bereits nach dem kleinen Türgriff ausgestreckt, als mich die gewaltige Kraft packte, erst nach vorn gegen Suko schleuderte, dann wieder zurück und das gleiche Spielchen mit Suko trieb.
    Wir fielen übereinander, krachten gegen das Waschbecken, fielen zu Boden und hörten die Schreie.
    Der Zug bockte und zeigte sich störrisch wie ein alter Esel. Mir gelang ein zufälliger Blick zum Fenster, wo ich draußen die lange Funkenspur sah, die von den Rädern hochgeschleudert wurde.
    Jemand hatte die Notbremse gezogen.
    Der Zug stand.
    Auf freier Strecke und mitten im Tunnel!
    ***
    Jim Hatfield erstarrte vor Angst!
    Was dort den Führerstand betrat und er mit eigenen Augen zu sehen bekam, war so schlimm, daß er es nicht glauben wollte. Das war ein Alptraum aus einem Science-Fiction-Film und aus einem Horror-Streifen zusammen.
    Grauenhaft…
    Das Wesen bewegte sich wie eine Qualle und schlängelte sich in den Führerstand.
    Und es brachte den Geruch mit.
    Zuerst wollte Jim Hatfield es nicht glauben, doch das war keine Täuschung. Es stank nach Moder, Grab und Friedhof. Eine makabre Mischung, die einem Menschen den Magen in die Kehle treiben konnte.
    Auch Jim Hatfield wurde es übel, als er den Gestank wahrnahm. Hinzu kam noch seine Angst, denn er wußte plötzlich, daß dieses Wesen gekommen war, um ihn zu töten.
    Hatfield zitterte. Er machte sich keine Gedanken mehr darüber, wer dieses Wesen war, er wußte nur noch, daß er um sein Leben kämpfen mußte.
    Und raus konnte er auch nicht. Wenn er sprang, würde er gegen die Wand
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