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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn
Autoren: Jason Dark
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konnte sie öffnen, er schien nicht in der Lage zu sein.
    Dann sah ich den Ghoul.
    Im ersten Augenblick erschreckte ich mich, denn zwei helle Augen starrten mich aus dem Dunkel vor mir an.
    Ich zog die Beretta.
    Noch zögerte ich, weil der Ghoul ein schlechtes Ziel bot. Ich wollte ihn erst näherkommen lassen, um sicher sein zu können, daß ich ihn auch traf.
    Er blieb.
    Dafür bewegte ich mich vor.
    Auf allen vieren kroch ich, wobei ich meinen Gegner nicht aus den Augen ließ.
    Er sorgte dafür, daß die Entfernung zwischen uns gleich blieb, denn im gleichen Schneckentempo wie, ich vorging, zog der Ghoul sich zurück.
    Das Spielchen gefiel mir überhaupt nicht. Ich opferte eine Silberkugel und schoß.
    Fahlgelb sah ich es vor der Mündung aufblitzen. Ich hatte auf die Augen gehalten, vernahm allerdings keinen Einschlag und hörte nur, wie die Kugel über das Dach des Wagens schrammte.
    Ich hatte wirklich keine Lust mehr, mich auf eine endlos lange Auseinandersetzung einzulassen, ich wollte die Entscheidung. Deshalb blieb ich auch nicht mehr in meiner Haltung, sondern kam hoch.
    Vor mir hörte ich das Fauchen.
    Ich senkte den rechten Arm und zielte genau.
    Da traf mich der Schlag in den Rücken. Das geschah völlig unvorbereitet. Der Treffer schüttelte mich durch. Etwas fiel hinter mir dumpf auf das Wagendach und rutschte dann ab, wobei es auf den Schotter neben den Schienen knirschte.
    Ich fiel nach vorn, knallte auf die Knie und hatte das Gefühl, mein Rücken wäre geteilt worden.
    Im nächsten Augenblick spürte ich schleimige Hände. Sie umfaßten von hinten meine Kehle.
    Der zweite Ghoul war da!
    ***
    Suko geriet in das Chaos.
    Obwohl er es wirklich nicht weit bis zum Führerhaus hatte, war ihm der Weg verbaut.
    Die Menschen lagen auf dem Boden. Sie stöhnten, schrien und jammerten. Ihre Körper versperrten den Weg zwischen den Sitzen.
    Einige drehten auch durch und trommelten gegen die geschlossenen Fensterscheiben.
    Suko mußte sich seinen Weg regelrecht bahnen. Zuerst versuchte er es mit Worten, niemand schuf Platz, da war einfach kein Durchkommen. Es ging um ein Menschenleben, Suko konnte sich nicht mehr lange aufhalten, und er schaufelte sich buchstäblich den Weg frei. Fahrgäste, die ihm in den Weg liefen, schleuderte er zur Seite, so daß sie wieder auf die Sitze fielen.
    Als er den ersten Wagen durchquert hatte und den zweiten betrat, sah er die beiden jugendlichen Rocker. Sie hatten Fahrradketten und hämmerten damit gegen die Scheiben.
    Lange hielt das Glas nicht stand. Das erste Fenster zerklirrte. Die Rocker schrien vor Freude.
    »Raus, jetzt können wir raus!«
    Das wollte Suko nicht zulassen. Wenn die beiden aus dem Fenster kletterten und andere Personen dem Beispiel folgten, würden sie den Ghouls unter Umständen in die Arme laufen.
    »Zurück!« schrie Suko. Er packte einen an der Schulter und schleuderte ihn herum.
    Der zweite schlug mit der Kette zu. Suko duckte zwar ab, er spürte trotzdem die einzelnen Glieder am Nacken, wo sie einen dunklen Streifen hinterließen.
    Der Chinese wuchtete seine Faust hoch. Der Rocker nahm den Schlag voll, verdrehte die Augen, fiel in die Sitze und meldete sich ab. Den zweiten räumte Suko ebenfalls aus dem Weg und lief weiter.
    Er durchquerte auch den nächsten Wagen und stand dann vor der Zugmaschine.
    Eine Tür versperrte ihm den weiteren Weg. Ferner wies ein Schild darauf hin, daß Unbefugten der Eintritt streng verboten war. Die schwarzen Buchstaben standen auf weißem Untergrund.
    Die Tür war verschlossen. Sie bildete aber für Suko kein Hindernis. Ein rascher Blick durch die Scheibe hatte ihm gezeigt, daß es höchste Eisenbahn war.
    Zweimal trat er zu. Sein Fuß fand genau die Stelle, um die Tür aus dem Rahmen zu schmettern. Sie splitterte auf. An der Seite wurde sie aus den Angeln gewuchtet und kippte nach innen.
    Der Chinese hatte freie Bahn.
    Er war wirklich in letzter Sekunde gekommen, falls nicht schon zu spät.
    Der Ghoul hatte mit einem schweren Schraubenschlüssel zugeschlagen.
    Blut lief über das Gesicht des Zugführers, der unter dem stinkenden Wesen lag.
    Suko wollte den Ghoul mit der Beretta erledigen. Um die Dämonenpeitsche zu ziehen, fehlte die Zeit.
    Auch der Ghoul hatte bemerkt, daß er und sein Opfer nicht mehr allein waren. Er reagierte.
    Suko sah die Bewegung kaum, so schnell war das widerliche Wesen plötzlich, aber etwas wirbelte auf den Chinesen zu, und er kam nicht mehr rechtzeitig weg.
    Der schwere Schraubenschlüssel
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