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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn
Autoren: Jason Dark
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prallen und dort zerschmettert. An die Notbremse dachte er in diesen Augenblicken nicht.
    Hatfield suchte nach einer Waffe.
    Er drehte den Kopf, und seine Blicke glitten durch den Führerstand, um etwas zu finden, womit er sich verteidigen konnte.
    Es gab in der Kontrollkonsole eine Schublade, in der Werkzeug aufbewahrt wurde. Mit einem Sprung hatte Jim die Konsole erreicht und riß die Lade auf.
    Zange, Schraubenzieher, ein Lötkolben, mehrere Kunststoffschachteln mit Schrauben.
    Und ein schwerer Schraubenschlüssel!
    Die fünf Finger der rechten Hand umklammerten den Griff. Jim Hatfield riß den Schraubenzieher hervor und drehte sich um.
    Der Ghoul war nicht an der Tür stehengeblieben. Er hatte sich weiterbewegt. Der Fahrtwind heulte in den Führerstand und zerrte an den Haaren des Mannes.
    Hatfield hob den rechten Arm. Seine Hand bebte, auf seiner Stirn lag der kalte Schweiß, der Mund war halb geöffnet, als würde er jeden Moment einen Schrei ausstoßen.
    Dann warf er sich vor.
    Der Arm mit dem schweren Schraubenschlüssel wuchtete nach unten.
    Er konnte den Ghoul gar nicht verfehlen und traf ihn auch dort, wo sich der Kopf befand.
    Das schwere Werkzeug wühlte sich in die schleimige Masse. Der Schlag wurde abgebremst, und Hatfield kam es vor, als hätte er in Pudding gedroschen.
    Ohne eine Reaktion zu zeigen, nahm der Ghoul den Hieb hin. Sofort ging er zum Gegenangriff über. Seine schleimigen Klauen drehten sich um die Hüften des Fahrers und hoben ihn hoch. Hatfield spürte keinen Boden mehr unter den Füßen, er hatte der Kraft des Ghouls nichts entgegenzusetzen, und für eine schrecklich lange Sekunde glaubte er, der Ghoul würde ihn aus dem fahrenden Zug werfen.
    Das geschah nicht.
    Mit seiner Beute drehte sich das Wesen und schleuderte Jim Hatfield gegen die Steuerkonsole.
    Jim schrie. Das Holz war stabil, sein Rücken nicht. Er spürte den ziehenden Schmerz, der bis in sein Genick stach, und die Beine gaben nach.
    Rote Nebel wallten vor seinen Augen. Im Unterbewußtsein vernahm er die Stimme des Einsatzleiters in der Zentrale, aber Jim war nicht mehr in der Lage, sich zu melden.
    Der Ghoul schmatzte in wilder Vorfreude. So etwas wie eine Zunge stach aus dem Maul und kreiste über den Rand der Öffnung. Dieses Opfer war dem Ghoul sicher.
    Noch einmal raffte sich Jim Hatfield auf. Er schlug unkontrolliert um sich, traf den Ghoul auch, dann klatschte etwas gegen seinen Arm, so daß dieser zurückgeschleudert wurde.
    Der schwere Schraubenschlüssel hieb und das war wirklich Zufall gegen den Schalter, der die Notbremse auslöste.
    Plötzlich war alles anders.
    Jim Hatfield vernahm noch das impertinente Kreischen, als die Räder über die Schienen radierten, sah aus den Augenwinkeln den Funkenflug, dann wurde er zu einem Spielball der Kräfte.
    Jim wurde nach vorn gestoßen und krachte vor die gegenüberliegende Wand. Sein Arm hämmerte noch gegen die verschlossene und zu den Wagen führende Tür.
    Auch der Ghoul geriet aus der Fassung. Die Fliehkraft wirbelte ihn durch den Führerstand, allerdings hatte er es leichter, denn er konnte seine Gestalt verändern und sie den gegebenen physikalischen Gesetzmäßigkeiten anpassen.
    Der Ghoul wurde fast platt. Er sonderte Schleimspuren ab, die dicke Lachen auf dem Boden bildeten, und als der Wagen zum Stehen kam, hatte der Ghoul es geschafft.
    Ihm war nichts passiert, er war auch nicht aus dem Führerhaus geschleudert worden.
    Jim Hatfield erging es wesentlich schlechter. Der Mann lag auf dem Boden und stöhnte. Aus einer Rißwunde, die quer über seine Stirn lief, sickerte Blut. Jim hatte seinen Kopf nicht rechtzeitig schützen können und war gegen eine Kante geschlagen. Er befand sich in einem Zustand, der nicht weit von der Bewußtlosigkeit entfernt war.
    Der Körper des Ghouls veränderte sich wieder. Er wuchs mehr zusammen, und es entstand ein Wesen, das in seiner Form entfernte Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte.
    Dabei riß er das Maul auf und entdeckte im nächsten Augenblick den Schraubenschlüssel.
    Jim Hatfield hatte ihn fallengelassen.
    Das Werkzeug lag in einer Ecke, dicht unter dem Fenster. Ein gefährliches, aber auch triumphierendes Fauchen drang aus dem offenen Maul des Ghouls.
    Das war genau das, was ihm noch fehlte.
    Teleskopartig fuhr er seinen Arm aus. Die Klaue umfaßte den schweren Schraubenschlüssel und hob ihn hoch…
    ***
    Zuerst konnte ich nicht fassen, daß es vorbei war. Ich lag in einer Stellung, die man schon als unmöglich
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