Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

Titel: 0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
ich und blies die Suchaktion ab. Freunde, ich kann nicht beschreiben, wie elend ich mich fühlte.
    ***
    Nun hatte ich den schwersten Gang meines Lebens vor mir, und ich war froh, dass Suko von sich aus anbot, mich zu Sheila Conolly und ihrem Jungen zu begleiten. Ich hatte ein furchtbares Würgen im Hals, als ich das Haus der Conollys erblickte. Ein schmerzhaftes Ziehen befand sich in meinen Eingeweiden. Verdammt, wie sollte ich Sheila klarmachen, dass sie nun Witwe war?
    Ich erinnerte mich noch genau daran, wie sie immer dagegen gewesen war, wenn Bill mit mir loszog, weil sie Angst gehabt hatte, ihn zu verlieren. Nach und nach hatte sich ihre Einstellung diesbezüglich revidiert und nichts mehr dagegen gehabt, wenn Bill mich in einem Abenteuer unterstützte.
    Und nun…
    Bill war tot, war auf eine schreckliche Art ums Leben gekommen. Dieser gottverfluchte Höllenkrake hatte ihn sich geholt, und es war meine Pflicht, Sheila das mitzuteilen.
    Sie hatte ein Recht darauf, es von mir zu erfahren, schließlich waren wir Freunde. Niemand anderer sollte ihr diese schreckliche Nachricht überbringen. Vor dem Bungalow, der am Stadtrand von London etwas erhöht auf einem großen Grundstück in einer ruhigen Villenstraße stand, sah ich Sheilas perlweißen Mercedes 350 SLC.
    Suko und Shao wurden vom Ehepaar Conolly finanziell unterstützt, damit der Chinese mir rund um die Uhr zur Verfügung stehen konnte, wenn es galt, die Feinde aus der Hölle zu bekämpfen, von denen es leider nur zu viele gab.
    Ich hielt meinen Bentley hinter Sheilas Wagen an. Wir stiegen aus.
    Meine Knie waren seltsam weich. Ich atmete tief und regelmäßig, um mich zu beruhigen.
    Suko erging es genau wie mir, nur konnte man es seinem ausdruckslosen Chinesengesicht nicht anmerken. Die Asiaten verstehen es hervorragend, keine Gefühle zu zeigen.
    Vielleicht hätte mir ein Drink jetzt geholfen. Vielleicht aber auch nicht.
    Möglicherweise wäre ein Glas zuwenig gewesen. So, wie ich mich fühlte, brauchte ich unter Umständen eine halbe Flasche, um meinen Kummer wenigstens halbwegs in den Griff zu bekommen.
    Noch nie war ich so ungern hierher gekommen.
    Meine. Handflächen waren feucht, und ein Schweißfilm bedeckte meine Stirn.
    Ich läutete.
    Trappelnde Schritte. Und dann öffnete dem kleinen Johnny die Tür.
    »Onkel John! Mom, es ist Onkel John und er hat Onkel Suko mitgebracht!«
    Der Junge sprang an mir hoch und klammerte sich an mich. Das machte alles noch viel schlimmer. Ich trat mit Johnny ein. Suko folgte mir. »Ich freue mich, dass du wieder mal zu uns kommst, Onkel John«, sagte der Junge.
    »Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, kleiner Mann. Du bist schon mächtig schwer. Wenn du so weitermachst werde ich dich bald nicht mehr tragen können.«
    »Tu doch nicht so. Du hast Muskeln. Du bist stark. Du könntest sogar Onkel Suko tragen.«
    Sheila erschien. Blond und hübsch wie immer.
    »Hallo, Sheila«, sagte ich heiser und stellte den Jungen ab.
    »Wenn ihr zu Bill wollt, der ist nicht hier. Er erhielt einen Anruf, ich weiß nicht mal worum es ging, setzte sieh sofort in seinen Wagen und brauste davon.«
    »Wir wollen zu dir, Sheila«, sagte ich. Gott, wenn nur dieses schreckliche Gefühl im Magen nicht gewesen wäre.
    »Zu mir?« fragte Sheila Conolly erstaunt. »Ihr scheint etwas Wichtiges mit mir besprechen zu wollen, nach euren feierlichen Mienen zu schließen.«
    Ich nickte. »Etwas sehr Wichtiges.«
    »Kommt weiter.«
    Ich beugte mich zu dem Jungen hinunter. »Würdest du so lieb sein und uns mit deiner Mutter allein sprechen lassen, Johnny?«
    »Warum das denn, Onkel John?«
    »Nicht alles, was Erwachsene miteinander reden, ist auch für die Ohren von Kindern geeignet.«
    »Das ist nicht fair«, protestierte der Junge enttäuscht.
    »Bitte, Johnny, tu mir den Gefallen, geh auf dein Zimmer. Ich komme in ein paar Minuten nach, okay?«
    »Ganz bestimmt?« fragte Johnny misstrauisch.
    Ich legte meine Hand aufs Herz. »Heiliges Ehrenwort.«
    Der Kleine flitzte aus dem Raum und warf die Tür zu. Ein Kind, das seinen Vater verloren hatte. Eine Halbwaise. Bei diesem Gedanken schnürte sich meine Kehle gleich noch mehr zusammen.
    Es lag noch nicht lange zurück, da hatte Destero, der Dämonenhenker, den Jungen in seine Gewalt gebracht, und ich hatte Mühe gehabt, Johnny zu retten und Destero zu vernichten. [3]
    Seither befand sich Desteros Schwert in meinem Besitz. Es verfügte über eine Klinge, die in der Hölle geschmiedet worden war, und es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher