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0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

Titel: 0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken
Autoren: Friedrich Tenkrat
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angekommen, ging Bill Conolly zu Johnny hinauf. Der Junge schlief friedlich mit zu Fäustchen geballten Händen. Bill beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Stirn.
    »Gute Nacht, mein Junge«, flüsterte er, und dann wurden auch seine Augen feucht, denn jetzt erst kam ihm zum Bewusstsein, was er alles verloren hätte, wenn der Krake ihn getötet hätte.
    ***
    Selbstverständlich wurde Superintendent Sir James Powell über den Fortgang des Falles auf dem Laufenden gehalten. Als man ihm berichtete, dass John Sinclair und Suko die Höllenbestie in der MacArthur Station gestellt hatten, ließ er seinen Wagen vorfahren.
    Er verließ das Scotland-Yard-Gebäude und ließ sich von seinem Chauffeur zu jener U-Bahn-Station bringen. Ein Menschenauflauf war da. Die Polizei hatte die Station hermetisch abgeriegelt. Niemand durfte hinunter.
    Rundfunk, Fernsehen und die Presse waren da, um einen Situationsbericht zu liefern. Als die Reporter den Yard-Chef erblickten, stürzten sie sich auf ihn.
    »Sir James, ein paar Fragen…«
    Blitzlichter flammten auf. Fernsehkameras wurden auf den Superintendenten gerichtet. Mikrophone wurden ihm vor den Mund gehalten. Er hasste diesen Trubel. Es war ihm lieber, wenn Scotland Yard ohne Aufsehen arbeitete. Aber das war in diesem Fall nicht möglich.
    Nicht der Yard, sondern der Krake hatte für dieses Aufsehen gesorgt.
    »Wissen Sie, woher dieses Ungeheuer kommt, Sir James?« wurde er gefragt.
    »Nein«, antwortete er. »Das weiß ich nicht.«
    »Denken Sie, dass Oberinspektor Sinclair mit diesem Ungeheuer fertig wird?«
    »Wenn es einer schafft, dann nur er«, sagte Sir James überzeugt.
    »Angenommen, er hat Pech. Was dann?«
    »Er wird dieses Scheusal besiegen, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Was aber, wenn er an dieser Bestie scheitert? Welche Maßnahmen werden Sie dann ergreifen?« wollte ein besonders lästiger Reporter den Superintendenten festnageln.
    Aber solche Leute fertigte Sir James stets mit einer stereotypen Antwort ab: »Kein Kommentar.« Er winkte zwei Beamte zu sich und bat die Reporter höflich, aber bestimmt, sie mögen ihn jetzt in Ruhe lassen, und die beiden Beamten sorgten dafür, dass die Reporter diese Bitte respektierten.
    Sir James trat durch die Polizeisperre. Sein Blick richtete sich auf den Eingang der U-Bahn-Station. Dort unten tobte in diesen Augenblicken ein furchtbarer Kampf, und John Sinclair und Suko setzten einmal mehr ihr Leben im erbitterten Kampf gegen das Böse ein.
    Es wäre schlecht um die Stadt bestellt gewesen, wenn es diese beiden mutigen Männer nicht gegeben hätte.
    ***
    Ich wuchtete mich dem blinden Kraken entgegen. Er ortete mich mit seinem chemischen Sinn. Sofort peitschte einer der drei restlichen Tentakel auf mich zu.
    Ich tauchte unter dem gefährlichen Schlag durch. Der Krake schwenkte den Arm und hieb von oben nach unten nach mir. Ich federte blitzschnell zur Seite. Der schwere Arm krachte neben mir herab. Dadurch bekam der harte Beton des Bahnsteigs tiefe Sprünge.
    Ich sah eine Möglichkeit, den Todesstoß anzubringen. Der Körper des Untiers war ungedeckt. Die Wucht des eigenen Schlages hatte den Kraken, der keinen Gleichgewichtssinn mehr besaß, nach vorn gerissen.
    Er rollte mir entgegen, spreizte die Fangarme ab, um sich zu fangen und bot mir seinen ungeschützten Leib.
    Keine Sekunde zögerte ich. Wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil flog ich auf das gefährliche Ungeheuer zu. Mit vorgestrecktem Schwert.
    Blitzschnell verringerte sich die Distanz zwischen ihm und mir.
    Und dann hatte Desteros Schwert Kontakt mit seinem Körper.
    Tief drang die Klinge in seinen Leib ein. Ich war sicher, sie würde sein schwarzes Herz treffen. Der Stoß war genau richtig geführt. Er musste mitten im bösen Leben des Monsters sitzen, und so war es auch.
    Tödlich getroffen bäumte sich der Krake auf. Seine Fangarme zuckten hoch und erstarrten. Das ganze Tier wurde hart wie Granit. Es war mir nicht möglich, das Schwert aus dem Körper meines Höllengegners zu reißen.
    Aber das blieb nur wenige Sekunden lang so.
    Dann knirschte und knisterte die Schreckensgestalt. Die Arme brachen ab, der Körper fiel auseinander. Alles wurde zu Staub und verging.
    Die Schlacht war geschlagen. Der Sieg gehörte uns. Aber es war wieder einmal nicht leicht gewesen.
    Ein wenig angeschlagen verließ ich mit Suko die U-Bahn-Station: Oben wetterleuchteten die Elektronenblitze, als wir aus dem Gebäude traten.
    Sir James eilte auf uns zu.
    »Haben Sie's
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