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017 - Das Fest auf dem Teufelshügel

017 - Das Fest auf dem Teufelshügel

Titel: 017 - Das Fest auf dem Teufelshügel
Autoren: Dämonenkiller
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rechten Ellbogen. »Guten Abend!« Sein Gesicht war unbewegt, nur sein Blick schien leicht zu flackern. Sanft führte er Coco, der jeder Schritt Mühe bereitete, zum Tisch.
    Sie blickte in die Gesichter der Dämonen und versuchte zu lächeln, doch es wurde nur ein verzerrtes Grinsen. Zuerst schien es ihr, als würde sie in konturenlose, weiße Flächen blicken, doch nach einigen Sekunden nahm sie Einzelheiten wahr. Einige der Dämonen erkannte sie, doch der Großteil war ihr unbekannt. Zögernd setzte sie sich neben Olivaro an den Tisch. Einer der Stühle war leer.
    Ein hochgewachsener junger Mann, der ihr schräg gegenübersaß, stand langsam auf. Er hob beide Hände in Brusthöhe und starrte Coco mit zusammengekniffenen Augen an. Sie kannte ihn. Es war Peter Winkler. Er wohnte mit seiner Familie in München und war bei Cocos Familie öfter zu Besuch gewesen.
    »Ich protestiere dagegen, daß Coco Zamis an unserer Versammlung teilnimmt.«
    Er setzte sich wieder und verschränkte die Hände auf dem Tisch, der mit einem schwarzen Tuch bespannt war.
    Coco atmete rascher. Winkler hatte einmal ein Auge auf sie geworfen; das war damals gewesen, als sie noch der Schwarzen Familie angehört hatte. Doch sie hatte sich nie besonders für ihn interessiert. Sein Ruf war nicht der beste gewesen. Außerdem hatte es zwischen den Zamis' und der Winkler-Forcas-Sippe vor einigen Jahren eine schlimme Auseinandersetzung gegeben, bei der Peter Winkler alle seine Wiener Angehörigen verloren hatte. Sein Verhältnis zu Coco hatte sich seitdem nicht entspannt.
    »Ich hatte Sie davon informiert, daß Miß Zamis an unserer Besprechung teilnehmen würde«, sagte Olivaro und blickte sich im Kreis um.
    »Und wir waren alle damit nicht einverstanden gewesen«, sagte Red Jong ungehalten. Er war ein vierzigjähriger rotgesichtiger Holländer. Sein rotblondes Haar war stark gelichtet. Jong war mit Cocos Vater recht gut befreundet gewesen. Der Holländer galt als einer der besten Hexer Mitteleuropas.
    Die Dämonen sprachen durcheinander. Schließlich stand Olivaro auf.
    »Meine Herrschaften, ich habe Ihnen die Gründe dargelegt, weshalb ich Wert auf Miß Zamis' Anwesenheit lege. Miß Zamis ist Dorian Hunters Gefährtin. Sie …«
    »Ich weigere mich, mit einer Ausgestoßenen an einem Tisch zu sitzen!« Die junge Frau, die diese Worte ausgestoßen hatte, sah ungewöhnlich hübsch aus. Ihr Haar war tizianrot und zu einer kunstvollen Frisur gekämmt. Sie trug ein hochgeschlossenes Kleid, das sich um aufreizende Formen schmiegte.
    »Miß Danet«, sagte Olivaro scharf, »lassen Sie mich aussprechen!«
    Die Rothaarige preßte die Lippen zusammen und warf Olivaro und Coco einen bösen Blick zu.
    »Wir alle wissen, daß Dorian Hunter der größte Feind unserer Familie ist«, sprach Olivaro weiter.
    Einige der Dämonen konnten sich nicht enthalten, spöttisch »hört, hört!« zu rufen.
    »Wir haben nur zwei Möglichkeiten. Entweder müssen wir Dorian Hunter vernichten, oder wir treffen ein Arrangement mit ihm.«
    »Für unseren Clan kommt nur die erste Möglichkeit in Frage«, brüllte ein hagerer Mann. Er fuchtelte erregt mit den Händen in der Luft herum. Coco kannte ihn. Es war Dennis Abey, das Oberhaupt einer Familienlinie, die hauptsächlich aus Vampiren bestand. Seine Augen glühten dunkelrot. Sein Gesicht verzerrte sich, und die Lippen glitten zurück und entblößten spitze Eckzähne.
    »Einer der Gründe unserer Zusammenkunft ist die Beratung, was mit Dorian Hunter geschehen soll«, fuhr Olivaro unbeirrt fort.
    Alex d'Arcy hatte Olivaros Worten mit unbewegtem Gesicht zugehört. Er lehnte bequem in seinem Stuhl und hatte die Augen halb geschlossen. Er war der Vertreter einer der mächtigsten französischen Familien, die dem früheren Herrscher der Finsternis treu ergeben gewesen war. Langsam hob er die rechte Hand, und die Aufregung legte sich.
    »Mr. D'Arcy«, sagte Olivaro.
    D'Arcy erhob sich langsam. Er war fünfunddreißig und sah recht gut aus. Das dichte, schwarze Haar bedeckte seine Ohren. Sein Gesicht war braungebrannt, und er hatte ein einnehmendes Lächeln. Er hob die Hände, und alle blickten ihn erwartungsvoll an. »Meine Herrschaften«, sagte er laut und verbeugte sich leicht. Sein Lächeln vertiefte sich. Er hob den Kopf, und sein Blick war auf den Kerzenleuchter gerichtet. »Wir alle sind Olivaros Einladung gefolgt, um zu beraten, wer das neue Oberhaupt unserer Familie werden soll. Im Laufe des Tages haben wir uns bereits angeregt
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