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017 - Das Fest auf dem Teufelshügel

017 - Das Fest auf dem Teufelshügel

Titel: 017 - Das Fest auf dem Teufelshügel
Autoren: Dämonenkiller
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unterhalten, aber es kam zu keiner Übereinstimmung der Meinungen, da Olivaro völlig überzeugt ist, daß es nur einen Nachfolger für Asmodi geben kann« – er legte eine Pause ein und blickte Olivaro an – »nämlich ihn. Diese Ansicht stimmt aber mit der unseren überhaupt nicht überein. Sie spielen sich vor uns so auf, als wären Sie schon unser neues Oberhaupt, aber ich kann Ihnen dazu nur eines sagen, Olivaro: Mit der Unterstützung meiner Familie brauchen Sie nicht zu rechnen. Ihre Rolle beim Tod Asmodis war zu undurchsichtig. Ich will es Ihnen auch nicht verheimlichen: Asmodi traute Ihnen nicht. Er war sicher, daß Sie in einigen Fällen Hunter geholfen haben.«
    »Das ist eine Verleumdung!« rief Olivaro empört.
    Coco hatte die Hände in ihrem Schoß verschränkt. Sie war der Unterhaltung aufmerksam gefolgt. Es wäre ihr möglich gewesen, die Seite Alex d'Arcys zu ergreifen und einige Dinge über Olivaro zu verraten, doch sie wußte nicht, ob das besonders klug gewesen wäre.
    »Lassen wir das!« sagte d'Arcy. »Wir können später auf diesen Punkt zurückkehren. Vorläufig beschäftige ich mich lieber mit dem unglaublichen Affront, den Sie sich geleistet haben, indem Sie Coco Zamis zu unserer Zusammenkunft eingeladen haben. Das schlägt dem Faß den Boden aus.« Er drosch wütend mit der Faust auf den Tisch. Seine Miene war hart, und seine Augen funkelten böse.
    »Sie bezeichnen es als einen Affront«, sagte Olivaro, »ich denke da anders. Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Bis jetzt ist es niemandem gelungen, Dorian Hunter zu töten. Nicht einmal Asmodi hat es geschafft. Ich werde …«
    »Sie wollen das Oberhaupt der Schwarzen Familie werden«, brüllte Red Jong. Sein rotes Gesicht glühte, seine schwabbeligen Wangen zitterten vor Erregung. »Aber anstatt zu beraten, wie wir diesen Schurken töten können, wollen Sie uns einen faulen Kompromiß einreden. Da spiele ich nicht mit! Hunter hat uns zuviel Schaden zugefügt. Er muß sterben.«
    Die anderen stimmten begeistert zu.
    Coco schloß die Augen. Eine unglaubliche Haßwelle stürzte auf sie ein. Sie glaubte, ohnmächtig werden zu müssen.
    Olivaro hatte sich gründlich verschätzt, falls er angenommen hatte, daß es leicht für ihn sein würde, das Oberhaupt der Familie zu werden. Die Stimmung unter den Anwesenden war eindeutig gegen ihn. Aber das war zu erwarten gewesen. Jeder wollte, daß ein Angehöriger seines Clans der neue Herr der Finsternis würde; und nur der Stärkste konnte sich durchsetzen. Aber vielleicht hatte Olivaro einige Trümpfe in der Hand.
    »So kommen wir nicht weiter«, sagte Olivaro, der als einziger die Ruhe bewahrt hatte. »Mit gegenseitigen Beschuldigungen und Verdächtigungen schaden wir uns nur selbst. Wir sollten uns wie erwachsene Leute benehmen.«
    Einige kniffen betreten den Mund zusammen, andere lächelten höhnisch.
    »Sie haben recht, Olivaro«, sagte Fred McCall, ein alter Mann mit grauem Haar und einem faltigen Gesicht. Sein Schädel wirkte wie eine faltige Pampelmuse. »Wir müssen sachlich diskutieren und unsere Emotionen beherrschen. Und wir dürfen auf keinen Fall die Wünsche der Clans über unsere Gesamtinteressen stellen. Ich sage es ganz offen, daß es mir in keiner Weise gefällt, daß Coco Zamis an unseren Beratungen teilnimmt, aber je länger ich darüber nachdenke, fange ich an, einiges zu verstehen. Ich kann mir denken, weshalb Olivaro Coco Zamis eingeladen hat.«
    »Und weshalb?« fragte Jean Danet.
    »Das liegt doch auf der Hand«, sagte Fred McCall ungeduldig. »Dorian Hunter wäre wohl kaum einer Einladung Olivaros gefolgt. Bei Coco Zamis liegen die Dinge aufgrund ihrer Herkunft anders. Es sollte eigentlich recht einfach sein, sie als Waffe gegen Hunter einzusetzen. Mit ihr haben wir eine Trumpfkarte in der Hand.«
    Alle blickten Coco an.
    »Sie irren sich, McCall«, sagte Coco fest. »Ich denke nicht daran, Ihnen irgendwie behilflich zu sein. Ganz im Gegenteil. Ich halte es für …«
    »Sie mißverstehen mich«, wurde sie von McCall unterbrochen. »Sie sind uns hilflos ausgeliefert. Das ist Ihnen doch hoffentlich klar. Und Sie kennen unsere Fähigkeiten. Durch Sie werden wir alles über Dorian Hunter erfahren. Alle seine Schwächen. Deshalb bin ich jetzt froh, daß Sie Olivaros Einladung gefolgt sind.«
    Cocos Lippen bebten. Sie sah Olivaro an, doch seiner Miene konnte sie nichts entnehmen. Wenn McCalls Worte zutrafen, saß sie allerdings böse in der Falle. Gegen die geballte Kraft
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