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0168 - Die Teufels-Dschunke

0168 - Die Teufels-Dschunke

Titel: 0168 - Die Teufels-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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immer, und es würde ihr schwerfallen, sich allein auf den Beinen zu halten.
    Die beiden Kerle schoben Shao voran. Es war wirklich ein regelrechtes Schieben, wobei sich die Beine der Chinesin nach einigen Schritten automatisch bewegten.
    Sie ging wie eine Puppe.
    An der Tür nahm sie der dritte in Empfang, dann wurde Shao in den Flur geführt.
    Leer und still lag er vor ihr. Niemand der Hausbewohner ließ sich blicken. Das wäre Shao auch irgendwie nicht recht gewesen, denn hätte sich jemand gegen die Diener der roten Schlange gestellt, wäre es ihm wohl schlecht bekommen.
    Die drei Chinesen schleiften Shao auf den Lift zu, der in die Tiefgarage führte.
    Als die Tür hinter ihnen zuschlug, kam Shao das wie ein endgültiges Abschiedszeichen vor.
    Seltsamerweise bekam sie nicht einmal Herzklopfen vor Angst.
    Die Wirkung des Gases hielt noch vor.
    Sie glitten in die Tiefe.
    Shao wurde von den beiden Männern weiterhin festgehalten. Ihre Griffe waren hart, aber nicht schmerzhaft. Die Finger umspannten die Ellenbogen der Frau.
    Der Lift hielt, und sie konnten die Kabine verlassen. Zuerst trat der dritte Mann heraus. Er blieb zwei Schritte vor der Kabine stehen und schaute sich um, ob die Luft auch rein war.
    Sie war es. Niemand befand sich in der Halle. Der Mann drehte sich halb und gab den beiden anderen ein Zeichen, die Shao daraufhin aus dem Lift drängten.
    Ein neues Ziel wurde anvisiert.
    Es war ein Auto. Ein dunkler Mercedes 240. Er stand quer mit seiner Längsseite zu einer Reihe von parkenden Wagen und versperrte ihnen den Weg zurück. Um diese Zeit jedoch würde sowieso kaum jemand noch wegfahren.
    Shao mußte in den Fond.
    Der dritte Mann übernahm das Steuer, während sich einer neben die Chinesin drückte und der andere auf dem Sitz des Beifahrers Platz nahm. Die Männer zogen die Wagenschläge zu, dann startete der Fahrer. Der Diesel ackerte etwas, stieß dicke Abgaswolken aus und lief dann rund. Langsam setzte er sich in Bewegung.
    Shao stellte fest, daß sie sich im hinteren Teil der unterirdischen Halle befanden. John und Suko hatten ihre Fahrzeuge im vorderen Teil stehen, daher hatten sie den Mercedes, falls er schon vorher dagewesen war, nicht gesehen und auch keinen Verdacht geschöpft.
    Als Shao diese Gedanken kamen, merkte sie gleichzeitig, daß sich die Wirkung des Gases verflüchtigt hatte. Plötzlich konnte sie wieder klar denken, und sie wurde sich auch der Gefahr bewußt, in der sie steckte.
    Jetzt kam auch wieder die Angst.
    Auf einmal wurde ihr bewußt, in welch einer gefährlichen Lage sie steckte. Wieder zog sich ihr Magen zusammen, und eine heiße Welle strömte hoch bis zum Hals, wo sie einen dicken Knoten bildete, so daß Shao kein Wort hervorbrachte.
    Der Mercedes rollte auf die Ausfahrt zu. Der Mann am Steuer kannte sich aus, und er schaffte es auch, an der Säule das Tor zu öffnen. Langsam schwang es in die Höhe.
    Freie Fahrt.
    Rechts neben Shao saß der Bewacher. Da es im Wagen dämmrig war, schien die Schlange auf seinem Gesicht zu glühen. Sie war ein Fanal, ein Markenzeichen.
    Shao wollte fragen, wo sie hingebracht werden sollte, aber sie traute sich nicht. Zudem bekam sie kaum den Mund auf, die heiße Angst schnürte ihr die Kehle zu.
    Wenn jetzt Suko und John hiergewesen wären, dachte sie. Aber sie waren es nicht, sondern weit weg.
    Sie schielte nach links.
    Dort befand sich ebenfalls eine Tür. Wenn sie sich auf die Tür zuwarf, den Hebel herumlegte, dann konnte sie den Wagenschlag aufstoßen, nach draußen hechten und um Hilfe schreien. In der herrschenden Stille mußten die Menschen diese Schreie hören.
    Der Wagen hielt.
    Der Fahrer mußte sich erst orientieren, ob er einbiegen konnte. Im Osten wurde es schon hell. Der graue Streifen schob die Dunkelheit der Nacht immer weiter zurück und tauchte die Straße in ein seltsames Zwielicht.
    Da wagte Shao es.
    Plötzlich warf sie sich zur Seite, streckte ihre Arme aus, und die Finger suchten nach dem Türhebel. Das geschah blitzschnell, sie bekam den Hebel auch zu fassen, doch sie schaffte es nicht, ihn herumzudrücken.
    Die Tür war verriegelt!
    Das Lachen ihres Aufpassers traf sie wie ein Peitschenschlag. Auf einmal sackte sie zusammen, Tränen wollten aus ihren Augen stürzen, und sie beherrschte sich nur mühsam.
    Dann fühlte sie die Finger auf ihrer Schulter. Gleichzeitig fuhr der Wagen an.
    »Setz dich wieder!« befahl ihr Bewacher.
    Shao richtete sich auf. Die Hand glitt langsam von ihrer Schulter und blieb aber auf
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