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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde
Autoren: Unbekannt
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im Ernstfall wird es ohnehin nicht vonnöten sein. Gehen Sie jetzt zu dem großen Spiegel dort hinüber, mein Junge."
    Der große Spiegel hing in der Nähe der Tür. Ein kleiner Rundtisch und zwei bequeme Sessel standen davor. Torav mußte von der Seite her kommen, wenn er dicht an den Spiegel heran wollte. Er schob einen Sessel zurück, weil er ihm im Weg stand, und stellte sich dicht vor die blanke Glasfläche. Er hielt Mercants Verhalten für lächerlich und die Tricks, die er ihm vorspielte, für unseriös. Es machte ihm auch nichts aus, daß Mercant seine Gedanken wahrscheinlich erkennen konnte. Er sollte ruhig wissen, was er von ihm hielt. Dann sah er sein Ebenbild. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter, und ein paar Sekunden lang fühlte er sich, als hätte ihn ein elektrischer Schlag getroffen. Das war er selbst da im Spiegel, ohne Zweifel, wenigstens von den Füßen herauf bis zu den Schultern.
    Aus den Schultern heraus jedoch ragte ein dünner, schlauchförmiger Hals, und auf dem Hals saß ein breiter, flacher Kopf, der so aussah wie eine moderne Suppenschüssel.
    Der Kommandostand war kreisrund mit einem Durchmesser von knapp zehn Metern. Gegenüber dem Hauptschott gähnte die riesige Fläche eines Bildschirms, so klar und frei von Verzerrungen, daß der Eindruck entstand, es hätte da einer in der Schiffswand ein großes Loch hinterlassen, durch das man in das All hinausspringen konnte. Vor dem Bildschirm, um zwei Meter zurückgesetzt, standen die Schaltpulte des Piloten und des Kopiloten. An den Wänden entlang zu beiden Seiten gab es andere Pulte, das des Orters mit dem dunkelgrünen Reflexschirm, der fast ebenso groß war wie der Hauptbildschirm, das des Funkers mit den Anschlüssen der verschiedenen Sende und Empfangsgeräte, das des Navigators mit dem mechanischen Kartenkatalog, das des Ersten Offiziers mit einer Wand voll winziger Bildschirme, einer für jeden größeren Raum im Schiff und eine Reihe anderer Pulte mehr.
    Acht Offiziere taten ständig Dienst in diesem wichtigsten Raum der KOPENHAGEN, im Augenblick jedoch hatte Torav Drohner die Besetzung verdoppeln lassen. Vor zwanzig Stunden war das Schiff von Terra gestartet. Im Linearflug war es auf das Gebiet zugestoßen, in dem nach Kodys, des gefangenen Blues, Angaben, das System der Sonne Pahl mit dem Planeten Apas zu finden sein sollte. In diesen zwanzig Stunden hatte die KOPENHAGEN mehr als 71000 Lichtjahre zurückgelegt. Der Navigator, der lange Zeit arbeitslos gewesen war, weil die Karten des östlichen Teils der Galaxis in diesen Gegenden unvollständig waren, hatte begonnen, die Anordnung der Konstellationen mit den Angaben des Gefangenen zu vergleichen und zu Toravs Erleichterung festgestellt, daß Kody eine ziemlich genaue Beschreibung dieses Milchstraßensektors gegeben hatte.
    Der Astronomische Offizier tat das seine und fertigte aus den Meßergebnissen, die er während des Linearfluges von seinen Instrumenten erhielt, eine provisorische Sternkarte der Umgebung an, nach der der Navigator sich von da an richten konnte. Torav Drohner hatte sich schließlich dazu durchgerungen, die KOPENHAGEN abzubremsen und aus der Sicherheit des Kalupschen Halbraums in das Einstein-Universum zurückzukehren. Er mußte damit rechnen, daß es in dieser Gegend von Blues-Schiffen wimmelte. Im Grunde genommen gab es nichts zu fürchten. Er wußte, daß die Einheiten des Gegners der KOPENHAGEN an Beschleunigungsvermögen weit unterlegen waren. Die KOPENHAGEN entkam jedem Feindschiff, ohne sich auch nur Mühe zu geben. Aber das war nicht der Sinn des Unternehmens. Ein Brückenkopf des Vereinten Imperiums sollte auf einer gegnerischen Welt errichtet werden, ohne, daß die Blues etwas davon bemerkten. Und das, schien Torav, war schlechthin die härteste Aufgabe, die man ihm je gestellt hatte. Er wußte inzwischen ziemlich genau, welche Bedeutung die Regierung des Imperiums diesem Vorstoß beimaß. Die Mannschaft der KOPENHAGEN war kurz vor dem Start um zwei.
    Mitglieder vermehrt worden. Diese beiden Männer waren Tako Kakuta und Fellmer Lloyd, zwei aus dem Korps der Mutanten, das dem Großadministrator persönlich unterstand. Wenn Perry Rhodan zwei seiner wichtigsten Mitarbeiter auf ein Unternehmen schickte, dann bestand kein Zweifel daran, daß ihm ungeheuer viel daran lag, einen Erfolg zu erzielen. Torav Drohner war der unerwartete Zuwachs keineswegs ungeteilt sympathisch gewesen. Auf der einen Seite war er erfreut über die unschätzbare Hilfe,
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