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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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und fuhr fort:
    »Vielleicht machte Hopkins sogar noch einen Fehler: Vielleicht sagte er der Spanierin, daß Jane beim FBI arbeitete. Jetzt war die Ferrano natürlich endgültig aus dem Häuschen. Das Telefonmädchen wird sie nicht geglaubt haben. Sie mag angenommen haben, daß Jane eine unserer weiblichen Agenten war, absichtlich auf Hopkins Spur gesetzt, um der Bande auf die Schliche zu kommen. Sie mußte schnell handeln, so glaubte sie wenigstens. Bevor Hopkins alles verraten konnte. Also suchte sie ihn an seinem Geburtstag auf. Hopkins war ein Narr, ihr zu trauen und sie überhaupt einzulassen. Vielleicht stammte die Zigarette, die man in seinem Aschenbecher fand, wirklich von ihr. Jedenfalls zog sie plötzlich die Pistole. In diesem Augenblick begriff Hopkins. Er schrie in höchster Todesangst: ›Rou, bist du verrückt geworden? Du wirst mich doch nicht umbringen?‹ Aber die Ferrano drückte kaltblütig ab. In derselben Sekunde klingelte es. Nun, ich weiß nicht, ob Huckson die Frau abholen wollte, oder warum sie sonst zur Tür huschte und durch das Schlüsselloch sah, jedenfalls tat sie es, denn Jane sah nach den Schüssen ein Auge am Schlüsselloch. Na, ein Toter kann nicht durchs Schlüsselloch blicken. Es kann also nur die Ferrano gewesen sein.«
    »Und wie versteckte sie sich? In einem Schrank?« wollte Hold wissen.
    Ich schüttelte den Kopf:
    »Auf dem Balkon. Als Hopkins um sein Leben schrie, stand die Balkontür offen. Das muß sie, weil man sonst im Badezimmer der Nachbarin zwar Geschrei hört, aber die Worte nicht verstehen kann. Erst wenn die Balkontür offensteht, kann man auch die Worte verstehen. Wir haben das ausprobiert, und dieser Versuch kann jederzeit wiederholt werden. Damit ist also bewiesen, daß die Balkontür offen war, als die Ferrano schoß. Als Jane aber ins Zimmer kam, war die Balkontür geschlossen. Weil die Ferrano sie hinter sich zugezogen hatte, als sie sich auf dem Balkon in die Nische drückte.«
    »Augenblick mal!« warf Hold ein. »Wie kam Jane denn überhaupt ins Zimmer.«
    »Das Türschloß ist defekt«, erwiderte Ich. »Ich habe auch das ausprobiert, zusammen mit Phil. Wenn man gegen die Tür drückt, schnappt das Schloß auf.«
    »Aha. Also stand die wahre Mörderin auf dem Balkon, während die unschuldig dafür Verurteilte ins Zimmer kam?«
    »Genau.«
    »Und wie erklären Sie sich nun den Umstand, daß die Polizei die Ferrano nicht fand? Haben denn die Kollegen wirklich keinen Blick auf den Balkon geworfen?«
    »Doch, das möchte ich doch annehmen. Aber da war die Ferrano bereits nicht mehr da. Jane entdeckte den Toten. Natürlich brauchte sie eine gewisse Zeit, um über die erste Schrecksekunde hinwegzukommen. Danach lief sie hinaus und die Treppe hinab, um irgendwo nach der Polizei zu telefonieren. Nach ihren eigenen Worten muß es fünf bis sieben Minuten gedauert haben, bis sie mit einem Polizisten zurückkam.«
    »In dieser Zeit konnte die Ferrano die Wohnung natürlich in aller Ruhe verlassen«, nickte Hold. »Das ist wirklich lückenlos, dieses Gebäude, Cotton. Aber können Sie der Ferrano die Sache beweisen, wenn sie alles abstreiten sollte?«
    »No«, sagte ich ehrlich. »Beweisen kann ich es ihr nicht. Meine einzige Hoffnung ist, daß sie im entscheidenden Moment auf meinen Bluff hereinfällt.«
    »Auf welchen denn?« fragten Phil wnd Hold gleichzeitig.
    Ich grinste, sagte aber nur: »Abwarten!«
    ***
    Es war fast auf die Minute genau elf Uhr abends, als wir wieder einmal vor dem Block ausstiegen, in dem die Ferrano wohnte. Die Haustür war noch offen. Mit dem Lift fuhren wir hinauf.
    Jeder von uns hatte sich die Pistole in die Manteltasche geschoben. Die Farrano war ein reißender Tiger, und wir waren fest entschlossen, ihr keine Chance zu lassen, sich noch im letzten Augenblick ein Opfer zu suchen.
    Wir klingelten.
    Es dauerte fast fünf Minuten, bis sie die Tür öffnete. Sie schien wenig geschlafen zu haben in der letzten Zeit, denn dunkle Ringe lagen um ihre Augen.
    »Was ist denn schon wieder?« fragte sie unwillig.
    »Wir müssen Sie leider wegen Mister Huckson noch einmal belästigen«, sagte ich.
    Sie seufzte, trat aber beiseite und gab die Tür frei. Unter den linken Arm hatte sie ihr schwarzes Handtäschchen geklemmt, als habe sie noch ausgehen wollen.
    Sie setzte sich wieder in den Sessel an der Wand. Unwillkürlich dachte ich: Sie denkt an alles. Sogar daran, sich den Rücken freizuhalten.
    »Nun?« fragte sie, während sie mit dem Verschluß
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