Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell
Autoren: Ich und das Todeskarussell
Vom Netzwerk:
von Bestechung. Na, den Richter wird er doch wohl nicht gemeint haben!«
    »No«, erwiderte ich lakonisch. »Aber vielleicht einen Zeugen! Du hättest mich früher auf den richtigen Gedanken bringen können, wenn du mir nicht die Geschichte mit den Geschworenen ins Ohr gesetzt hättest Na, zum Glück habe ich keine Zeit damit verschwendet, alle Geschworenen unter die Lupe zu nehmen. Das erschien mir nämlich von Anfang an unwahrscheinlich. Ein Zeuge läßt sich leichter bestechen als ein Dutzend von Geschworenen.«
    Joe entschuldigte sich. Es war ihm peinlich, aber ich winkte lachend ab und tröstete ihn. Etwas später kam unser Essen, und wir machten uns mit gutem Appetit darüber her. Der farblose Neffe trug es uns auf und kassierte auch. Wir hielten uns nicht lange auf und fuhren anschließend sofort wieder zu Captain Hold.
    »Gut, daß ihr endlich kommt!« röhrte er. »Ich weiß, wo Morgan steckt! Ein Cop vom vierundzwanzigsten Revier gab uns den Tip. Der Junge soll befördert werden, wenn seine Beurteilungen einigermaßen vernünftig sind. Wollen wir sofort abzischen?«
    »Mit. Raketentempo!« sagte ich. »Und anschließend kaufen wir uns den Boß der Bande.«
    Hold schluckte, fiel in seinen Schreibtischstuhl zurück und wurde kreidebleich.
    »Cotton«, flehte er, »machen Sie keine Witze! Die Sache ist zu ernst! Und meine Nerven sind zu angegriffen, als daß sie solche Witze ertragen könnten.«
    »Halten Sie , mich einen Witzemacher?« fragte ich ernst zurück.
    Er fuhr in die Höhe.
    »Sie wissen wirklich, wer der Boß dieser Bande ist?«
    Ich nickte. Phil und Hold stürmten auf mich ein wie eine Springflut auf eine wehrlose Küste. Ich hüllte mich einfach in Schweigen, bis sie merkten, daß sie gleichzeitig redeten.
    »Ich sage noch nichts«, verkündete ich dann. »Erst wollen wir uns mal diesen Morgan kaufen. Vielleicht bestätigt der sogar meinen Verdacht. Haben Sie einen Briefumschlag da, Hold?«
    »Sicher. Da!«
    Ich riß einen Zettel aus meinem Notizbuch, schrieb etwas darauf, schob den Zettel in den Umschlag und klebte ihn zu.
    »Sobald wir Morgan verhört haben und er den Namen des Chefs preisgibt, dürfen Sie den Umschlag öffnen und vergleichen. Sagt Morgan nichts, warten Sie so lange, bis ich es Ihnen sage. Einverstanden?«
    »Jederzeit«, grinste Hold zufrieden… »Aber ich hoffe, daß Sie sich nicht irren, G-man! Ich könnte eine schnelle Lösung dieses verwickelten Falles brauchen. Meine Beförderung hängt nämlich nur noch an ein paar guten Taten meinerseits.«
    »Dann wollen wir die Liste dieser guten Taten mit Morgans Verhaftung an fangen. Los, Hold! Wir müssen uns ein bißdien beeilen. Unser Gegner schläft nämlich auch nicht.«
    Das brachte den Captain in Schwung. Er schnallte sich das Schulterhalfter um, kippte einen Hunderter-Kasten Munition auf den Tisch und wies uns an, die Hosentaschen damit anzufüllen. Wir taten es, weil man nie wissen kann, wann und wieviel Patronen man plötzlich brauchen kann.
    »Ich werde Laine mitnehmen«, murmelte Hold, als er in sein Jackett fuhr. »Damit ich auf der Rückfahrt jemand habe, der auf Morgan aufpassen kann. Ihr fahrt ja doch mit eurem Luxusauto, was?«
    Ich nickte. Hold riß die Tür zum Vorzimmer auf und schrie hinaus:
    »Laine, mit Kanonen und Handschellen!«
    Diese lapidare Anweisung wurde in kürzester.Frist befolgt. Ein junger Kollege in den Dreißigern kam herein, legte zwei Finger an die Hutkrempe und sagte:
    »Ich bin da, Captain. Von mir aus kann es losgehen.«
    »Reizend, daß Sie mir dazu die Genehmigung erteilen«, bemerkte Hold und machte uns miteinander bekannt.
    Unterwegs zum Hof weihte Hold seinen Mann in aller Kürze ein, um was es ging. Bevor er in den Wagen steigen konnte, fragte ich rasch:
    »Sagen Sie mir schnell die Adresse, Hold! Falls uns der Verkehr trennen sollte.«
    »Denkt immer an alles«, meinte er. »Harlem, mein Lieber. Hausnummer 218 in der 126sten Ost.«
    »Danke.«
    Wir kletterten in unsere Wagen, Hold setzte sich an die Spitze und ließ die Sirene aufheulen. Das machte uns freie Bahn.
    »Ob Morgan reden wird?« fragte Phil unterwegs.
    Ich hob die Schultern.
    »Keine Ahnung, Phil. Aber ich möchte annehmen. Ich werde ihn nämlich damit bluffen, daß wir seinen Boß haben und überhaupt nur durch seinen Boß auf seine Fährte gekommen sind.«
    »Nicht übel. Daß wir seine Prints haben, kann er ja nicht wissen.«
    »Darauf baue ich ja. Und hinterher werde ich den Boß mit demselben Trick bluffen, nur daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher