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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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Töpfen und tausenderlei anderem Kram. Ungefähr in der Mitte des Hofes stand ein niedriger Backsteinbau. Vielleicht war er einmal ein großer Stall gewesen.
    »Sind sie da drin?« fragte ich.
    Sie nickte.
    »Ja. Ich sollte doch nur gehen und Mister Morgan Bescheid geben, daß sie alle nur noch auf ihn warteten.«
    »Und dabei fandest du ihn tot vor?« »Ja, Sir.«
    Ich zog Hopkins Bild aus meiner Brieftasche.
    »Kennst du auch diesem Mann?«
    »Ja, Sir. Er kam früher oft zu den Männern da hinten: Aber jetzt ist er schon seit langer Zeit nicht mehr gekommen.«
    »Gut. Ich danke dir. Es ist vielleicht besser, wenn du jetzt zurückgehst auf die Straße. Vielleicht wird geschossen werden.«
    Sie sah mich groß an. Ihre Augen waren uralt. Ohne etwas zu erwidern, huschte sie um die Hausecke und duckte sich hinter ein paar Kisten.
    Ich schlich an der Mauer zurück bis zu der Stelle, wo Phil, Hold und Laine warteten. Mit ein paar raschen Sätzen beschrieb ich ihnen die Örtlichkeit.
    »Da das Gebäude, in dem sie stecken sollen, mitten im Hof liegt, können sie praktisch auch nach allen Seiten zu entkommen versuchen. Es ist deshalb besser, wenn wir uns aufteilen. Zwei von uns sollten versuchen, von hinten zu kommen.«
    »Aber wer?« entgegnet.e Hold.
    »Am besten durchs Los ermitteln«, schlug Phil vor, zog eine Münze aus der Tasche und erklärte: »Richtig geraten — hierbleiben. Falsch geraten — nach hinten gehen! Los, Captain!«
    »Zahl«, sagte Hold.
    Phil warf die Münze hoch und fing sie auf. Hold hatte gewonnen. Er konnte mit Laine hierbleiben. Ich schlich mich wieder vor bis zur Hausecke und winkte mir noch einmal die Negerin heran.
    »Kannst du meinen Freund und mich ln den Rücken des dortigen Gebäudes führen?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann tu es!«
    Wir schlossen uns wieder der unerwarteten Hilfe an. Das Mädchen umrundete fast den ganzen Block. Zu guter Letzt führte sie uns in eine Einfahrt, die eine auffällige Kopie der ersten war, bis mir klarwurde, daß sie nur der andere Ausgang ein und desselben Hofes darstellte.
    Geduckt hinter Kisten und ausrangierten Möbeln, die auch hier herumlagen, krochen wir auf den Backsteinbau zu. Er hatte vier Fenster auf unserer Seite, aber keine Tür.
    Kaum hatten wir uns der Bude auf annähernd zehn Yards angeschlichen, als auf der lins gegenüberliegenden Seite ein Mordsspektakel losging. Eine Menge Pistolen krachte, und die Luft schien dort auf einmal stark eisenhaltig zu sein.
    »Los, Phil!« rief ich meinem Freflnd zu. »Wir kommen ihnen in den Rücken!«
    »Okay, Jerry!«
    Wir sprangen auf und spurteten auf die Bude zu, als auch schon der erste Schuß hoch über unsere Köpfe hinwegzischte.
    Sie glauben nicht, wie schnell wir wieder in Deckung waren. Mit einem wahren Hechtsprung landete ich hinter einem Flügel. Der Himmel mochte wissen, wie der hier hergefunden hatte. Ein paar zerrissene Saiten hingen heraus und ein Pedal gab es nicht mehr.
    Ich ging hinter dem Instrument in Deckung und peilte erst einmal vorsichtig die Lage. Vorn wurde noch Irommer heftig und schnell gefeuert. Bei uns dagegen war es wieder ruhig geworden.
    Der Flügel stand hochgereckt, so daß er mir zwar eine gute und umfangreiche Deckung gewährte, aber er versperrte mir auch die Sicht. Ich kroch nn ihm entlang bis zum Ende und wagte es, einmal vorsichtig meinen Kopf vorzuschieben.
    Eines der vier Fenster in der uns zugewandten Front stand jetzt offen. Ein Mann kam geduckt direkt auf den Flügel zugelaufen.
    Ich zog meinen Kopf zurück und richtete mich so weit auf, daß er mich drüben nicht sehen konnte. Plötzlich kam der Mann um die Ecke.
    Er hatte soviel Geschwindigkeit, daß er seinen Lauf nicht mehr abbremsen konnte, als er mich plötzlich vor sich sah. Mit voller Wucht krachten wir gegeneinander.
    Wir flogen beide nach rückwärts vom Flügel weg. Er aber kam auf meine Brust zu hocken und kniete mit beiden Knien darauf, während er seine rechte Hand hochriß.
    Ich fegte ihn zu mir herunter, bevor er mir den Lauf seiner Pistole über den Schädel ziehen konnte. Von den Niagara-Fällen in meinem Kopfe hielt ich nach den vergangenen Erfahrungen verdammt wenig.
    Ungefähr gleichzeitig kamen wir auf die Beine.
    »Laß mich doch laufen, du Idiot!« keuchte er mich an, drehte sich um und wollte weiter.
    Ich schob ihm rasch genug einen leeren, verbeulten Eimer zwischen Füße. Er stolperte natürlich darüber und ging zu Boden. Ich warf mich auf ihn, aber der Kerl war zäh wie eine Katze und flink
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