Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes
Autoren: Um das Leben meines Freundes
Vom Netzwerk:
drei, vier.
    Die Schritte über uns waren längst verstummt. Keuchend blieben wir stehen.
    »Bill, laufen Sie wieder runter!« keuchte ich. »Dem Chef Bescheid geben! Das ganze Gebäude abriegeln lassen! Niemand darf raus! Und Staatsanwalt Brooley soll sofort mit einem Streifenwagen geholt werden!«
    »Okay, Jerry!«
    Bill machte sich auf den Weg. Wir hörten das hallende Klappern seiner Schritte treppab leiser werden.
    »Wir teilen uns«, schlug ich vor. »Jimmy und ich gehen in der nächsten Etage rüber in den Flur und suchen die Fahrstühle. Ihr anderen arbeitet euch weiter die Treppe hinan. Von oben her wird jedes Geschoß durchsucht.«
    Sie nickten. Jimmy und ich wandten uns im nächsten Etagenflur nach links. Es ging um ein paar Ecken, dann standen wir im Fahrstuhlzentrum des Gebäudes. Sechs Lifts glänzten mit ihren Glastüren nebeneinander.
    Wir sahen über die Türen auf den Stockwerkanzeiger. Ein Fahrstuhl war in Bewegung, und zwar nach oben. Er befand sich gerade zwischen dem neunten und zehnten Stockwerk.
    Ich drückte den nächsten Knopf. Surrend kam der Lift herauf. Wir stiegen ein. Ich drückte die zwölfte Etage.
    Das war für uns eine willkommene Atempause. Ich nutzte sie, um mein Magazin aufzuladen.
    »Schlaue Burschen«, sagte Jimmy, noch ein wenig atemlos. »Ahnungslose Jugendliche spannen sie ein, um die Polizei abzulenken, während sie die Lohnbuchhaltung im Cunard Building ausräubern.«
    »Ja«, nickte ich. »Aber sie haben wirklich Pech gehabt. Kein einziger Geldsack ist an sein Ziel gekommen. Drei liegen auf der Straße. Der vierte ist bereits wieder im Haus.«
    Jimmy hatte die Nerven, sich eine Zigarette anzustecken. Dann hielt der Lift.
    Ich sprang hinaus und sah wieder auf den Etagenzeiger des anderen, der sich vorhin in Bewegung befunden hatte. Der Pfeil stand auf der vierzehnten Etage.
    »Noch zwei«, sagte ich und sprang zurück in unseren Lift.
    Jimmy drückte den Knopf. Höher hinauf ging es. Und dann waren wir am Ziel. Die beiden flüchtigen Gangster hatten einen Fehler gemacht: Vor Panik vergaßen sie, die Türen hinter sich zu schließen, die'sie benutzt hatten. Einen besseren Reiseführer konnten wir uns gar nicht wünschen.
    Es ging durch eine schier endlose Flucht von Büroräumen. Schließlich landeten wir wieder in einem Flur. Aber dies war kein Flur für Publikumsverkehr. Es lag kein Teppich auf dem Boden, und es gab kein Bild an der Wand.
    »Du links, ich rechts!« rief ich und drehte auch schon ab.
    Jimmy rannte die andere Hälfte hinab. Ich lief an wer weiß wieviel Türen vorbei, bis ich ganz am Ende des Flurs auf eine traf, die offenstand.
    Einen Augenblick lauschte ich. Irgendwie von oben her waren leise Schritte hinter der Tür.
    Ich faßte meine Pistole fester und sprang über die Schwelle. Eine Treppe führte aufwärts zu einem Bodengeschoß. Der Staub lag so dick darauf, daß ich die Abdrücke von vier Schuhsohlen so deutlich sehen konnte, wie sie weiche Erde aufnimmt.
    Langsam und leise stieg ich die Treppe hinan. Als ich oben um die Ecke bog, befand ich mich in einem Zwischengeschoß mit den Tanks der Wasserreservoir. Oben drüber mußte das flache Dach sein.
    Ich pirschte mich von einem Behälter zum anderen. Irgendwo ziemlich in der Mitte sah ich die offene Luke mit der schmalen Metalleiter, die hinauf führte.
    Auf diesen Trick fällt ein G-man nicht herein. Sie brauchen nur den Kopf durch eine Luke zu stecken, und Ihre Gegner können Sie wie auf einem Schießstand abschießen, bevor Sie überhaupt wissen, wo sie sind.
    Ich ging weiter bis zur übernächsten Luke. Leise kletterte ich die Leiter hinan. Bevor ich die Luke aufdrückte, lauschte ich. Aber es war nichts zu hören. Mit einem kräftigen Stoß drückte ich den Lukendeckel hoch, schob mich hinauf und schwang die Beine auf das flache Dach hinaus.
    Hinter einem hochragenden Lüftungsschacht tauchte ein Kopf, ein Hut und eine Pistole auf. Ich rollte mich hinter den eisernen Lukendeckel und zählte die Schüsse. Vier Kugeln feuerte er ab, aber nur zwei krachten mit einem klingendem Päng gegen den Lukendeckel. Die beiden anderen ratschten über das Betondach, sirrten als Querschläger davon und verloren sich irgendwo.
    Ich sah mich um, so gut es ging. Vier oder fünf Schritte weiter rechts lag der Aufbau für die Fahrstuhlmotoren. Ich richtete mich halb auf und jagte hinüber wie von einer Sehne geschnellt.
    Eine einzige Kugel pfiff mir nach. Aber sie waren allesamt schlechte Schützen, oder sie konnten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher